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Südsudan – In einer Regierungsoffensive gegen die Rebellen sollen letzten Monat 129 Kinder getötet worden sein, die Jungen kastriert und verblutet, die Mädchen vergewaltigt und verbrannt. Die Gräueltaten sollen sich im Unity State zugetragen haben. Diese abscheulichen Verbrechen müssen aufhören, so ein UNICEF Beauftragter. Die etwa 13,000 zu Kämpfen gezwungenen Kinder leiden lebenslang. Dazu kommen eine viertel Million südsudanesische Kinder, die vom Hunger bedroht sind. Der UNO Sicherheitsrat will, dass alle, die in Konfliktsituationen Kinder entführen und missbrauchen, öffentlich benannt und beschämt werden sollen.
Gambia – Der seit 21 Jahren regierende Yahya Jammeh hat sich einen neuen Titel zugelegt: „Babili Mansa = Oberster Brückenbauer oder Eroberer der Flüsse“. Je lauter die Kritik an seinem autokratischen Führungsstil, umso mehr Ehren strebt er an. Er gab sich bereits aus als universaler „Wunderheiler“- Aids und Unfruchtbarkeit eingeschlossen. 2010 missglückte ihm der Plan, sich als König krönen zu lassen. „Eine Milliarde Jahre“ werde er regieren, wenn Allah es will. Unter den westafrikanischen Migranten, die übers Mittelmeer kommen, sind die meisten aus dem kleinen aber von Terror, Unterdrückung und Willkür gequälten Gambia.
Tschad – Der Doppelanschlag in der Hauptstadt N’Djamena, bei dem 23 Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden, hat die Verletzbarkeit des Landes gezeigt, das Boko Haram großen Schaden zufügte, aber bis jetzt verschont blieb. Letzte Woche haben Nigeria und die Nachbarländer Niger, Kamerun und Tschad sich zu einer gemeinsamen Einsatztruppe von 9000 Mann entschlossen, mit Hauptquartier in N’Djamena. Auf diese Weise hoffen sie, die grenzüberschreitende Terror-Miliz Boko Haram zu bezwingen. Beobachter im Tschad meinen, der Angriff könnte auch eine Unmutsbezeigung gegen den autokratischen Präsidenten Déby sein. Seit dem Anschlag ist das Tragen einer Burka in der Öffentlichkeit verboten.
Tschad – Das Team der Kölner Uni kam kürzlich mit erstaunlichen Proben aus dem Tibesti-Gebirge, der höchsten Erhebung in der Sahara, zurück. Diadomit (Ablagerungen von Kieselalgen) zeugen von der Präsenz von Seen, und prähistorische Felszeichnungen von Savanne-artigen Bedingungen. Die Wissenschaftler erhoffen sich noch weitere Erkenntnisse über die geologische Geschichte, die Klimaepochen und die Umweltbedingungen, als der homo sapiens nach Europa zog. In den politischen Unruhen rundherum ist eine waghalsige Expedition zurzeit nur im Tschad möglich, wo die N’Djamena Regierung und das Tutu Volk im Tibetsi kräftige Unterstützung boten.
Nigeria – Drei Bewaffnete haben den Pfarrer der Kleinstadt Ido im Bundesstatt Ekiti entführt. Sie zwangen ihn mit vorgehaltener Waffe, religiöse Wertgegenstände rauszurücken und flohen dann mitsamt ihrem Opfer. Für das Leben des Priesters fordern sie 20 Mio. Nairas.
Tansania – Der Schulreferent Pf. Kawonga und sechs Studenten verbrannten in dem verunglückten Wagen. 26 weitere Schüler des Kigonsera Zentrums wurden verletzt, sechs von ihnen schwer. Das Bistum Mbinga im Süden des Landes ist Partnerbistum von Würzburg.
Simbabwe – Amos Midzi, enger Verbündeter der entlassenen Vize Präsidentin Joyce Mujuru und vor zwei Wochen selbst von der Partei suspendiert, wurde gestern unter mysteriösen Umständen tot in seinem Auto unweit seiner Farm gefunden. US Botschafter, Minister und Vorsitzender der ZANU PF Harare waren Posten in seiner politischen Karriere. Mugabe ist bereits in Erklärungsnöten über die Entführung des Journalisten und Aktivisten Itai Dzamara, da inzwischen die internationale Gemeinschaft Druck ausübt.
Dschibuti – Im Beisein der beiden Staatschefs von Djibouti und Äthiopien wird diese Woche das letzte Stück Gleis in Angriff genommen, so dass von Oktober an der regelmäßige Eisenbahnverkehr zwischen Djibouti und Addis Abeba aufgenommen werden kann, meist für den Gütertransport. Statt zwei Tage im LKW auf der Straße, braucht die Bahn zehn Stunden für die 752 km Strecke. Äthiopien erhält so Zugang zum Hafen und Djibouti zu dem 95 Mio. Einwohner zählenden Markt im Binnenland. Die Planer träumen, in Friedenzeiten die Linie weiter durch den Südsudan, Zentralafrika nach Kamerun zu bauen, eine Verbindung vom Roten Meer zum Atlantik. Und Djibouti mit seiner sich schnell entwickelnden Infrastruktur sieht sich schon als Wirtschaftszentrum Ostafrikas.
Somalia – Der somalische Premier hat vorausgesagt, dass bis Jahresende die Terrorgruppe al-Shabaab militärisch besiegt sein wird, aber es wird noch lange dauern, die Grundursache zu beseitigen, die junge Menschen an die Milizen anlockt. Erst wenn alle Regionen befreit sind, kann die Wirtschaft wiederbelebt werden, so dass für junge Menschen Ausbildung und Arbeit geschaffen werden kann.
Nigeria – Wie Präsident Buhari bei seinem Amtsantritt Ende Mai versprochen hat, ist die Armee dabei, das Hauptquartier von Abuja nach Maiduguri zu verlegen, ganz nah ans Zentrum von Boko Haram. Diese Entscheidung gibt dem Kampf gegen den Terror „neuen Schwung“ und verbessert die Reaktion auf kommende Angriffe.
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