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Simbabwe – Weil eine Horde Paviane um ihren vom Stromschlag getroffenen Gefährten herumstand und niemanden in die Nähe ließ, konnten die Techniker drei Stunden lang den Schaden im Touristenzentrum Victoria Falls nicht beheben. Erst das Eingreifen von Wildhütern brachte Abhilfe. Kürzlich mussten diese auch die Straße der Stadt von Büffeln befreien, die, von Löwen gejagt, bei Menschen Zuflucht suchten.
Ägypten – Bundestagspräsident Lammert hat das für Anfang Juni geplante Treffen mit dem ägyptischen Staatschef abgesagt. Die aktuelle Menschenrechtslage mit systematischer Verfolgung der Opposition, mit Massenverurteilungen und einer unfassbaren Zahl von Todesurteilen, darunter gegen den früheren Präsident Mursi, schaffe keine Gesprächsgrundlage. Das Urteil gegen Mursi hat zu heftigen Reaktionen geführt.
Marokko – Die „Gerechtigkeits-und Entwicklungspartei (PJD)“ der moderaten Islamisten will öffentliche Verstöße gegen das Fastengebot im Ramadan unter Strafe stellen. Dasselbe gilt für außerehelichen Geschlechtsverkehr. Oppositionelle sehen in dem Gesetzentwurf einen Rückschritt, begrüßen aber, dass auch sexuelle Belästigung strafbar wird und Menschenhandel sowie Hasspredigten als schwere Verbrechen eingestuft werden. Was heftige Debatten auslöst ist, dass die offiziell verbotene Polygamie um sich greift. Allein im Kabinett zählen Menschenrechtler drei Fälle.
Senegal – Das Forschungszentrum für Diplomatie und Strategie (CEDS) in Dakar fordert in einem am 15. Mai veröffentlichen Bericht, dass die drei Buchreligionen als unverletzbar gehalten werden, um dem religiösen Fundamentalismus entgegen zu arbeiten. Dazu sollen sich die muslimischen Staaten zusammentun „als Basis für eine globale Partnerschaft“, die stark genug ist, gegen selbsternannte Dschihadisten vorzugehen. Weil der radikale Fundamentalismus in Zentral-und Westafrika weit verbreitet ist, gibt es einen dringenden Handlungsbedarf, meinte ein Experte des Forschungszentrums.
Südsudan – Die Kämpfe in den Staaten Upper Nile und Unity sind wieder aufgeflammt. Angriffe auf die Städte Leer und Malakal stehen bevor. Hundert Tausende Zivilisten sind von Medizin – und Nahrungsversorgung abgeschnitten. Bauern werden an der Aussaat des Getreides gehindert, was neuen Hunger bringt. UNICEF berichtet von gezielten Angriffen auf Kinder, die entführt, missbraucht und getötet werden. Seit Dezember 2013 versinkt das Land im Chaos, als Präsident Kiir seinem Vize Machar einen geplanten Putsch vorwarf und dieser zu den Waffen griff.
Sambia – Von der 2015/16 Saison an dürfen Leoparden und ein Jahr später auch Löwen wieder als Trophäen gejagt werden. Safari Jagd sei „profitabel, gut für die Tierwelt und nützlich für alle Bewohner“ sagt Touristen-Ministerin Jean Kapata, solange sie vernünftig gehandhabt wird. Die schrumpfende Zahl der großen Katzen durch schwache Regulierung und das Erlegen von Jungtieren hatte im Januar 2013 zu dem Bann geführt.
Burundi – Der Versuch eines Ex-Generals, Präsident Nkurunziza zu stürzen, während dieser auf einem Burundi-Krisengipfel in Tansania weilte, ist für nichtig erklärt, doch die Wut der Bevölkerung ist noch groß. Anhänger und Gegner des machthungrigen Präsidenten kämpfen weiter. 105.000 Burundier sind aus Angst nach Ruanda, Tansania und DR Kongo geflohen. Vier Generäle wurden festgenommen; Journalisten sind bedrängt und Ausländer werden evakuiert. Präsident Nkurunziza gibt sich gelassen, erwähnte den Putschversuch nicht, sondern sprach bei seinem ersten öffentlichen Auftritt über Drohungen gegen sein Land von Seiten der Terror-Miliz al-Shabaab aus Somalia.
Mali – Zum dritten Mal haben die Tuareg-Rebellen sich geweigert, ein ausgehandeltes Friedensabkommen zu unterzeichnen. Kleine Separatistengruppen waren bereit, aber die Tuaregs fordern noch weitere Verhandlungen. So geht der dreijährige Konflikt weiter.
Kenia – Neun Menschen kamen um, als heftige Regenfälle die Mauer um eine Moschee zum Einsturz brachten und die Hütten im Slum Mukuru verschütteten. Man sucht noch nach mehr Opfern im Geröll. In einem andern Stadtteil wurden zwei Leichen von Ertrunkenen angeschwemmt. Auch in der ländlichen Umgebung suchen Menschen Sicherheit auf höherem Gelände und Nomaden beklagen den Verlust ihrer Herden.
Mali – In einem gut geplanten Überfall haben in der Nähe von Timbuktu Tuareg-Rebellen des Bündnisses für die Befreiung von Azawad acht Soldaten der malischen Armee getötet und zehn verletzt. Vertreter der UNO-Mission MINUSMA berichten auch von toten Zivilisten. Dabei soll diese Woche noch ein Friedensabkommen in Bamako unterzeichnet werden, das dem Norden des Landes mehr Autonomie gewährt. Die Separatistengruppe CMA hatte an Friedensgesprächen in Algerien teilgenommen, aber bereits zwei Fristen zur Unterzeichnung boykottiert.
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