Nachrichten aus Afrika
Internet auf Afrikas höchstem Berg
Der tansanische Telekommunikationskonzern hat eine Hochgeschwindigkeits- Internetverbindung an den Hängen des Kilimandscharo installiert. Informationsminister Nape Nnanye zufolge sollen Touristen bald vom Gipfel des Berges aus weltweit kommunizieren können, denn bis Oktober soll die Internetverbindung ihren höchsten Punkt, den Uhuru Gipfel auf 5.895 Meter über dem Meeresspiegel erreicht haben. Der Kilimandscharo ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes; jährlich zieht er etwa 50.000 Wanderer aus aller Welt an, die den Gipfel erklimmen wollen. Mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden US Dollar in 2021 (18% des BIP) ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig Tansanias.
William Ruto Sieger der Präsidentschaftswahlen
Nach einem chaotisch verlaufenen Wahlabend warnen katholische Bischöfe eindringlich vor Gewalt. Der bisherige Vizepräsident William Ruto soll die Präsidentenwahlen mit hauchdünnem Vorsprung gewonnen haben; sein Herausforderer Raila Odinga spricht von einer „Farce“. Der Erzbischof von Nyeri, Anthony Muheria, erklärte: „Wir möchten alle religiösen Führer bitten, für den Frieden in unserem Land zu beten - liebe Kenianer, bewahrt den Frieden.“
Überschwemmungen halten an
Laut dem am 13. August veröffentlichten Bericht des Nationalen Rates für Zivilschutz des Sudan sind seit Mai 136.000 Menschen in 12 sudanesischen Bundesstaaten von den schweren Regenfällen betroffen. Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen haben dem Bericht zufolge landesweit etwa 8 900 Häuser zerstört und weitere 20 600 beschädigt. Am stärksten betroffen sind den Angaben zufolge die beiden Regionen, die nördlich und südlich an die Hauptstadt Khartum grenzen. Sie werden beide vom Nil durchzogen. In dem Land am Horn Afrikas mit seinen knapp 45 Millionen Einwohnern dauert die Regenzeit üblicherweise von Juni bis September, die stärksten Regen fallen im August und September. Auch der Norden des Jemen ist von den flutartigen Regenmassen betroffen. In den Regionen leben mehr als 24.000 Familien. Die Wassermassen haben unter anderem das alte Zentrum der Hauptstadt Sanaa beschädigt.
Tunesier schauen nach Süden
Rund 226.000 Arbeitslose mit Hochschulabschluss gibt es im Land; 70% von ihnen denken in der wirtschaftlichen und politischen Krise des Landes ans Auswandern, doch der Weg nach Europa ist vielfach versperrt, während der in den afrikanischen Süden offen steht. Und so wandern immer mehr Tunesier in Subsahara - Länder aus statt nach Europa oder in die Golfstaaten. Man findet sie zufrieden und produktiv in vielen aufstrebenden Ländern West und Zentralafrikas wie Gabun, Senegal und Ruanda. Der Trend zur Migration im eigenen Kontinent wird auch gefördert durch tunesische Unternehmen, die dort Büros und Firmen gründen und ihren Landsleuten gern eine Chance bieten.
Masernausbruch
Das Ministerium für Gesundheit und Kinderfürsorge informierte die Öffentlichkeit, dass der anhaltende Ausbruch von Masern, der erstmals am 10. April gemeldet wurde, sich seitdem landesweit nach kirchlichen Versammlungen ausbreitet. Der Masernausbruch hat mindestens 157 Kinder das Leben gekostet, und landesweit wurden mehr als 2.000 Infektionen gemeldet. Bei den meisten gemeldeten Fällen handelt es sich um Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 15 Jahren aus religiösen Sekten, die nicht an Impfungen glauben. In Simbabwe verbieten einige apostolische Kirchensekten ihren Anhängern, sich impfen oder medizinisch behandeln zu lassen. Die Kirchen locken Millionen von Anhängern mit dem Versprechen, Krankheiten zu heilen und Menschen aus der Armut zu befreien. Die simbabwische Regierung versucht die Zusammenarbeit mit traditionellen und religiösen Führern, um deren Unterstützung für die Impfkampagne zu gewinnen.
Rekordzahl von Frauen ins Parlament gewählt
7 Gouverneurinnen, 3 Senatorinnen und 26 Abgeordnete (Frauen) sind gewählt worden. Kenia kann seine Verfassungsklausel aus dem Jahr 2010 jedoch nicht einhalten, die besagt, dass jedes Geschlecht mindestens ein Drittel der Sitze im Parlament haben muss. In dem Land mit seinen rund 50 Millionen Einwohnern dominieren seit jeher die männlichen Politiker die Gruppe der gewählten Volksvertreter.
Erster Weizen unterwegs nach Afrika
Nach der Aufhebung der Blockade ukrainischer Getreideexporte ist das von der UNO gecharterte Schiff „Brave Commander“ mit 23.000 Tonnen Weizen in Piwdennyi, nahe Odessa, in See gestochen. Ziel ist der Hafen von Dschibuti. Laut UNO Angaben wird der Weizen in Äthiopien dringendst gebraucht. Die Vereinten Nationen bemühen sich weiterhin um reguläre Lieferungen von Grundnahrungsmitteln in die von Hungersnot bedrohten Länder der Region, um eine noch größere Katastrophe zu vermeiden.
Oscar Preisträgerin feiert Vaters Sieg
Lupita Nyong‘o gratulierte ihrem Vater Anyang Nyong‘o zur Wiederwahl als Gouverneur des kenianischen Kisumu Landkreises. Die mit dem Oscar prämierte Schauspielerin wuchs in Kenia auf, zog aber dann in die USA. Den Preis gewann sie als beste Nebendarstellerin in Twelve Years a Slave. Den Menschen in Kisumu dankte Lupita für das Vertrauen, das sie ihrem Vater an den Wahlurnen geschenkt haben.
Angolaner in Namibia haben Wahlrecht
Bei den Parlamentswahlen am 24. August werden zum ersten Mal angolanische Bürger in der Diaspora ihre Stimme abgeben. Dies ist das Ergebnis der Verfassungsänderung durch die Nationalversammlung auf Initiative des Präsidenten der Republik, João Lourenço.
Geldstrafe für Heiratsverweigerer
Wer im Norden des Tschad einen Heiratsantrag ablehnt, muss eine Geldstrafe zahlen, „Amchilini“ genannt. Sie liegt zwischen $23 und $39 für Frauen und $19 für Männer. Die Frauenrechtsliga wehrt sich mit dem Hashtag #Stop Anchilini gegen die Entscheidung, da im nationalen Gesetz die Freiheit der Zustimmung zur Ehe garantiert ist. Der Islamische Rat jedoch behauptet, seine Entscheidung sei vom Koran inspiriert. Zwangsverheiratungen, besonders minderjähriger Mädchen, sind im Tschad weit verbreitet. Trotz eines in 2015 verabschiedeten Gesetzes, das Kinderehen verbietet, sind im Tschad laut Statistik 60% der Frauen zwischen 20 und 24 Jahren verheiratet worden, als sie noch Kinder waren.