Sierra Leone – Nach dem Tod eines seiner Leibwächter hat sich Vizepräsident Sam Sumana aus Vorsicht isoliert und arbeitet von zu Hause aus. Er bat alle, die mit dem Ebola-Toten Kontakt hatten, die 21 Tage Isolierung einzuhalten. So will er seinen Landsleuten ein Beispiel geben. Nach Rückgang der Krankheitsfälle steigen die Infizierungszahlen wieder. Als Grund vermutet man „unsichere Beerdigungen“. Wenn die Bewältigung der Krankheit vor der im April einsetzenden Regenzeit nicht gelingt, könnte die Lage wieder kritisch werden.
Südsudan – Die Zahl der Jungens, die zum Kriegsdienst gezwungen werden, steigt ständig. Diesmal soll eine mit der Regierung liierte Milz, die Shilluk, verantwortlich sein. Der UNICEF Vertreter fürchtet, dass der Weg der Kinder von der Klasse gleich an die Front geht.
Libyen – Als die italienische Küstenwache am vergangenen Sonntag in der Rettungsaktion von 2100 Flüchtlingen südlich von Lampedusa sich den Schiffen näherte, um die Flüchtlinge an Bord zu nehmen, wurden sie von Schleusern beschossen – ein Novum. Das Geschäft mit den Flüchtlingen ist inzwischen großteils in den Händen von Dschihadisten, die die Menschen in die Boote drängen und den Flüchtlingsstrom nach Europa kontrollieren. Dazu kommen Terrordrohungen. Im jüngsten Video kündigte der libysche Ableger der IS Miliz „die Invasion Italiens“ und „die Eroberung Roms“ an.
Ägypten – Bei einer Anti-Terror-Konferenz am letzten Wochenende in Mekka hat Imam Mohammed Ahmed al-Tayeb dringend eine Bildungsreform angeraten. Die historisch falsche Interpretation von Koran und Sunna sei der Grund für die extremistischen Formen des Islam. Nur wenn Schulen und Universitäten eine radikale Reform religiöser Bildung anstreben, kann der Extremismus gestoppt und Einigkeit unter Muslimen erreicht werden. Der Imam ist Oberhaupt der renommierten al-Azhar Universität in Kairo, deren Rechtsprechung für Millionen Muslime weltweit maßgebend ist.
Nigeria – Während im Norden Boko Haram Milizen noch wüten und an manchen Stellen von Nachbartruppen zurückgedrängt werden, laufen im Rest des volksreichsten Landes Afrikas die Vorbereitungen für die am 28. März steigende Wahl. Politiker machen Gebrauch nicht nur von traditionellen Medien, sondern binden auch Nollywood Stars, beliebte Sänger und Fußballer mit ein. Man sagt für die beiden Hauptparteien, die regierende PDP und die oppositionelle APC, ein Kopf-an-Kopf Rennen voraus.
Kenia – Kenias Oberstes Gericht hat einige Aspekte des Anti-Terror-Gesetzes abgeändert. Einschränkungen der Pressefreiheit seien verfassungswidrig. Auch soll die geplante Obergrenze von 150,000 Flüchtlingen ungültig sein. Eine Haft für Verdächtigte jedoch soll ohne Haftbefehl bis zu einem Jahr gelten. Kenia will sich durch diese Maßnahmen vor den wiederholten Anschlägen der al-Shabaab Milizen aus dem Nachbarland Somalia schützen, war aber sehr unter Kritik geraten.
Namibia – Jugendliche landesweit sollen bis Ende der Woche einen Bauplatz beantragen. Die Regierungspartei SWAPO sieht darin einen Versuch, Frieden und Stabilität im Land zu zerstören, eine Kampagne, die landlose Bevölkerung gegen die Regierung aufzuhetzen. Die Regierung würde selbst an einem „gerechteren Landerwerbsprogramm“ arbeiten. Parteiangehörigen, die an der Massenaktion teilnehmen, wurde mit einer sofortigen Suspendierung gedroht.
Kongo-RDC – Trotz Krisen in Europa hat der Bundesaußenminister letzte Woche drei afrikanische Länder besucht. In Kongos Hauptstadt Kinshasa eröffnete er ein Goethe-Institut, in Goma einen Teilabschnitt des vom Vulkanausbruch des Nyiragongo vor 13 Jahren und durch Bürgerkrieg zerstörten Flughafens. Obwohl im Kongo wie auch in Ruanda und Kenia mehr über wirtschaftliche Entwicklung gesprochen wurde, waren die Krisen in der Region immer präsent, besonders die bevorstehenden Wahlen, das Rebellenproblem und der massive illegale Rohstoffabbau im Kongo. Es gab auch ein Treffen mit Martin Kobler, dem deutschen Chef der weltweit mit 20,000 Blauhelmen größten Friedensmission MONUSCO.
Nigeria – Das Mädchen, das am Samstag in der Stadt Potiskum als Selbstmordattentäterin missbraucht wurde, war nicht älter als sieben Jahre und riss gleich fünf weitere Personen in den Tod und verletzte 19 andere. Das Mädchen habe sich geweigert, sagen Augenzeugen, sich vom Sicherheitspersonal untersuchen zu lassen, und in dem folgenden Streit habe es den Sprengsatz an seinem Körper gezündet.
Südsudan – Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet, dass in der Nähe von Malakal in der Upper Nile Provinz 89 Jungen von einer bewaffneten Gruppe entführt wurden. Es war zur Examenszeit, als die Männer bei einer Haus zu Haus Suche alle Jungen über 12 Jahre mitnahmen. Es ist noch nicht klar, welche der Konfliktparteien verantwortlich ist, aber befürchtet wird, dass die Kinder als Soldaten missbraucht werden. UNICEF schätzt, dass 12,000 Kindersoldaten im südsudanesischen Bürgerkrieg eingesetzt sind.