Sudan – Er reiste zum AU-Gipfel nach Südafrika und wurde, weil er zwei Mal unter Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs steht, an der Ausreise gehindert. Doch bevor den Haag reagieren konnte, entkam er von einem Militärflughafen aus. Menschenrechtler und südafrikanische Gerichte klagen sich gegenseitig an, eine einmalige Chance gegen den Verbrecher von Darfur verloren zu haben.
Kenia – Die Bewohner der Halbwüstenregion Makueni im Osten des Landes greifen zu einer uralten afrikanischen Methode, Wasser zu speichern. Auf freigelegtes Grundgestein wird eine Betonmauer gebaut. Das abfließende Regenwasser wird zurückgehalten und gespeichert. Die flussaufwärts entstehende Sandebene reduziert die Verdunstung und dient als Filter. Das Wasser wird an der Unterseites des Dammes abgezapft und reicht das Jahr über für den häuslichen Gebrauch und eine bescheidene Landwirtschaft.
Malawi – Unter heißen, staubigen und feuchten Bedingungen und mit erratischer Stromversorgung sind High- Tech medizinische Geräte nur von kurzer Lebensdauer. Lokale Techniker haben nun ein Gerät entwickelt, das frühgeborene Babys mit Sauerstoff versorgt. Hauptbestandteil ist eine Aquarium Pumpe. Lokale Innovatoren wissen am besten, was im Land geeignet ist. Das gilt auch für andere medizinische Geräte, die sie bauen: sie müssen robust und erschwinglich sein, leicht zu handhaben und zu reparieren. Das Queen Elizabeth Krankenhaus in Blantyre testet die Geräte und unterstützt so die Erfinder.
Kenia – An vier Stellen in Nairobis Slums wurden vor Kurzem Wasserspender aufgestellt, an denen Anwohner, wie an einem Geldautomaten, mit einer Kreditkarte Wasser „kaufen“ können, und das für weniger als ein US Cent für 20 Liter. Der bargeldlose Service läuft gut und schnell und ist ein wichtiger Schritt zu einer besseren Hygiene in den riesengroßen Slums. Verschmutztes Wasser ist eine Hauptursache von Krankheiten, besonders unter Kleinkindern.
Ghana – Wütende Jugendliche wehrten sich mit Straßensperren und Steinhagel gegen Polizisten, die einen Teil vom Accras Old-Fadama-Slum, wegen steigender Kriminalität auch „Sodom und Gomorrha“ genannt, geräumt und Häuser abgerissen hatten. Die Siedlung verhindere das Abfließen des Regenwassers ins Meer und sei für die regelmäßigen Fluten verantwortlich, wie das Unglück an der Tankstelle Anfang Juni, bei dem viele Menschen durch Feuer und Wasser umkamen.
Eritrea – Jeden Monat fliehen etwa 5,000 junge Menschen aus ihrer Heimat, weil sie die Überwachung, Zwangsarbeit, Folter, Verschleppung, willkürliche Hinrichtungen und den lebenslangen Militärdienst nicht hinnehmen können. Eritrea verteidigt den unbefristeten Wehrdienst als notwendig gegen den Erzfeind Äthiopien, von dem sich Eritrea in einem langen Befreiungskrieg getrennt hat, aber sich immer noch bedroht fühlt. Laut UN-Berichten sind etwa 360,000 Eritreer als Flüchtlinge in Europa registriert, die weitaus größte Gruppe aus Afrika.
Mali – Nach mehreren Verzögerungen haben nun auch die Tuaregs den Vertrag unterzeichnet, der ihnen im Norden des Landes, von ihnen Azawad genannt, mehr Eigenständigkeit geben soll, aber keine volle Autonomie. Nach heißen Verhandlungen in Algier folgte jetzt eine Geste der Versöhnung, aber die Skepsis bleibt, solange verschiedene Rebellen Gruppen und dazu noch die al-Qaida Miliz aktiv sind.
Libyen – Die Meldung aus Libyen Anfang der Woche, dass der Top-Terrorist bei einem US-Luftangriff ums Leben gekommen sei, wurde von mehreren Seiten, besonders von der Terrorgruppe al-Qaida, heftig dementiert. Auch das US Militär machte nie die Behauptung sondern bestätigte nur den Angriff. Mokhtar Belmokhtar wurde schon mehrere Male für tot erklärt, tauchte aber immer wieder auf. Die USA hat ein Kopfgeld von 5 Mio. Dollar auf ihn ausgesetzt. Neben andern Gräueltaten war er verantwortlich für das 2013 Geiseldrama in einer Gasanlage im südlichen Algerien.
Äthiopien – Nach seinem für Juli geplanten Besuch in Kenia, der Heimat seines Vaters, will Obama jetzt auch Äthiopien und den Hauptsitz der Afrikanischen Union in Addis Abeba besuchen. Mit der äthiopischen Regierung und der AU Spitze will er über Wirtschaftswachstum, verstärkte demokratische Regierungsführung und bessere Sicherheit verhandeln. Die Wahl des ersten US Präsidenten, der ein Elternteil aus Afrika hat, hatte Hoffnungen auf eine engere Beziehung geweckt, doch Obama blieb immer ein zurückhaltender Freund.
Südafrika – Zwei blinde Passagiere müssen sich an einer BA Maschine, die von Johannesburg nach Heathrow flog, festgeklammert haben. Einer wurde tot auf dem Dach eines Londoner Bürogebäudes gefunden, der zweite konnte aus dem Fahrwerk der Maschine befreit und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Der 9,000 km Flug dauert elf Stunden; die beiden müssen enorm an eisiger Kälte und Sauerstoffmangel gelitten haben.