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Kongo-Brazzaville – Papst Franziskus lud die Bischöfe des Landes bei ihrem Ad-Limina-Besuch in Rom ein, den Versöhnungsprozess in ihrem Land mutig weiter zu führen. Auch bedankte er sich für die Selbstverständlichkeit, mit der die Bevölkerung Flüchtlinge aus der DR Kongo und Zentralafrika aufnahm. Die beiden krisengeschüttelten Länder haben lange Grenzen mit Kongo-Brazzaville. Die meisten Flüchtlinge aus Zentralafrika sind Muslime. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie aber nicht mehr in muslimischen Gebetshäusern übernachten. Auch dürfen Frauen, wegen in Verschleierung begangenen Straftaten, in der Öffentlichkeit keine Burka mehr tragen.
Simbabwe – Es sollte bei den SADC-Führern um die Industrialisierung der Region gehen, aber die ausländerfeindlichen Ausschreitungen verlangten viel Aufmerksamkeit. Ein landesweiter Stromausfall am Vorabend und Straßendemonstrationen gegen den Zerfall des Landes warfen düstere Schatten. Als Mugabe dann noch den Kalanga Stamm zutiefst beleidigte, wurden Rufe laut, dass er nicht nur als AU und SADC Vorsitzender, sondern auch als Präsident zurücktreten soll.
Nigeria – Das Militär will weitere 234 Frauen und Mädchen im Sambisa-Wald gerettet haben, etwa 600 binnen einer Woche. Es ist nicht klar, ob Chibok Mädchen unter ihnen sind. Die Angaben der Armee und die Identität der Geretteten sollen unabhängig geprüft werden. Die Zerstörung von 13 Boko Haram Trainings-Lagern in einer großangelegten Offensive hat die Befreiung möglich gemacht. Wie viele von den Mädchen konvertierten und zwangsverheiratet wurden, kämpfen mussten oder als Schutzschilde dienten, ist nicht bekannt. Laut Amnesty International wurden seit Anfang 2014 über 2000 Mädchen und Frauen entführt.
Sudan – Mit 94% wurde der umstrittene Langzeitherrscher für weitere fünf Jahre wiedergewählt. Weniger als die Hälfte der 13 Mio. Wähler kamen zur Urne. Seit dem Putsch in 1989 regiert Bashir autoritär über sein Land und unterdrückt jede Opposition. Wegen den Gräueltaten in der Provinz Darfur liegt seit 2009 ein Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs gegen Bashir vor.
Namibia – Das Gedenken an den Genozid in Armenien bringt Erinnerungen an die damalige deutsche Kolonie Südwestafrika, wo zwischen 1904 und 1908 mindestens 70.000 Herero und 10.000 Nama ums Leben kamen. Wer nicht erschossen wurde, verdurstete in der Wüste – nach heutigen Kriterien ein Völkermord. Es gab kein Schuldeingeständnis und keinen Schadenersatz, obwohl Namibia seit seiner Unabhängigkeit vor 25 Jahren die höchsten pro-Kopf-Zahlungen an Entwicklungsgeldern weltweit erhalten hat. Die Nachkommen der Überlebenden geben nicht auf. Auch der neue Präsident plant, wieder Reparationsforderungen an Deutschland zu stellen.
Burundi – In den Straßen von Bujumbura toben heftige Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Tausenden Demonstranten, die Nkurunzizas 3. Amtszeit nicht hinnehmen wollen. Es gibt Wasserwerfer, Tränengas, brennende Autoreifen, Verhaftungen, Tote und Verletzte. In den letzten Tagen sind schon 15.000 Burundier ins Nachbarland Ruanda geflohen. Ruanda will seine Staatsbürger evakuieren. Eine verfassungswidrige Wiederwahl von Nkurunziza könnte den zerbrechlichen erst vor zehn Jahren geschlossenen Frieden zwischen Hutu und Tutsi gefährden.
Niger – Boko Haram Kämpfer in zehn Motorbooten haben eine nigrische Militärbasis auf Karamga, einer der vielen Inseln im Tschad See, angegriffen und beträchtlichen Schaden angerichtet. Der See berührt alle vier Länder, die vom Boko Haram Terror betroffen sind. Die Islamisten selbst, als sie von den vereinten Truppen von Kamerun, Niger und Tschad verfolgt wurden, zogen sich auf einige der Inseln zurück und terrorisieren dort die Bevölkerung.
Republik Togo – Faure Gnassingbé, seit zehn Jahren an der Macht, will morgen für eine 3. Amtszeit wiedergewählt werden. Vor ihm regierte sein Vater das Land 40 Jahre lang. Die Opposition wollte eine erneute Kandidatur Faures verhindern, ist aber zerstritten und zu schwach. So wird das 7.3 Mio. Volk weiter unter den Repressionen der Gnassingbé Familie leiden müssen: unter Folter; Haft und politischen Morden.
Südafrika – In Ixopo, im Hügelland von KwaZulu-Natal, wurde in der Nacht vom 18. Auf 19. April eine 87-jährige Ordensfrau beraubt, vergewaltigt und ermordet. Die geborene Österreicherin arbeitete seit 1952 im Dienste der Kinder und Armen. Die Brutalität, so eine Sprecherin des Sozialamtes, spiegele „den Zerfall der geistlichen und moralischen Maßstäbe“ in der Gesellschaft wider. Da Alkohol und Drogenmissbrauch oft Auslöser solcher Verbrechen sind, sollten diese energisch bekämpft werden.
Ghana – Der Anblick der Schrotthalde am Rande von Accra hat die deutschen Minister bei ihrem Besuch schockiert. Weltweit werden jährlich 50 Mio. Tonnen Elektromüll produziert. Schätzungsweise zwei Drittel davon werden – legal oder illegal - von Europa und auch den USA nach Afrika verschifft, besonders nach Ghana und Nigeria. Dort werden Fernseher, Computer, Handys etc. ausgeschlachtet, um seltene Metalle wiederzuverwerten. Tausende Kinder arbeiten auf den Müllhalden und sind den giftigen Dämpfen ausgeliefert. Die Elektroindustrie müsse gestoppt werden, ihren Müll in Afrika zu entsorgen, und die afrikanischen Länder müssten sich gegen die umwelt- und gesundheitsgefährdenden Ladungen wehren.
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