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Nigeria – „Geläutert trete er sein Amt an, sagte Präsident Muhammadu Buhari vor 20,000 geladenen Gästen. Er stehe zu seinen Wahlversprechen: Ausrottung von Korruption, Bekämpfung der Armut und die Ausmerzung der Terrororganisation Boko Haram. Doch nur wenige Stunden nach der Amtseinführung griff Boko Haram wieder die zwei Mio. Stadt Maiduguri an, um durch Panzerabwehrgranaten und Selbstmordattentäter ihre Stärke zu demonstrieren.
Kenia – Al-Shabaab Milizen haben in der Garissa Provinz unweit der Grenze zu Somalia einen Sicherheitskonvoi in einen Hinterhalt gelockt und angegriffen. Neben den Toten gibt es mehrere Verletzte; andere werden vermisst. Die islamistische Terror-Gruppe, die Anfang April das Blutbad an der Universität von Garissa angerichtet hatte, will weiter kämpfen bis Kenia seine Truppen aus Somalia zurückzieht.
Madagaskar – Wegen Verstößen gegen die Verfassung und allgemeiner Inkompetenz haben die Parlamentarier mit überwältigender Mehrheit entschieden, Präsident Rajaonarimanpiamina abzusetzen. Das Verfassungsgericht muss die letzte Entscheidung über die Amtsenthebung treffen. Seine Wahl im Dezember 2013 hatte dem Inselstaat nach politischen und wirtschaftlichen Krisenjahren Hoffnung auf Besserung gegeben, die leider enttäuscht wurde.
Libyen – Kugeln von Bewaffneten trafen den Wagen des international anerkannten Ministerpräsidenten Abdullah al-Thani, aber verletzten nur einen Leibwächter. Terrorgruppen, darunter auch IS, und Milizen kontrollieren große Teile des Landes und haben in der Hauptstadt Tripolis eine Gegenregierung unter dem Islamisten Omar al-Hassi eingesetzt, so dass die legale Regierung in die Hafenstadt Tobruk im Osten flüchten musste. Bereits fünf Monate verhandeln die beiden Gruppen, unter Vermittlung der UNO, über eine mögliche Einheitsregierung.
Burundi – Die Ermordung des Oppositionsführers Zedi Feruzi am Samstag ließ auch den von der UNO vermittelten Dialog über die Beilegung des Konfliktes über eine 3. Amtszeit sofort abbrechen. Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst. Von den 105,000 Geflohenen haben sich 70,000 am Viktoriasee niedergelassen. Unter ihnen ist die Cholera ausgebrochen. Die Zahl der Erkrankungen steigt täglich um 3-400. In Bujumbura lässt sich der Präsident derweil beim Fußballspielen fotografieren und lädt seine Landsleute per Video ein, wieder heimzukommen. Die Parlamentswahl wurde um eine Woche verschoben.
Äthiopien – Von den etwa 36 Mio. Wählern im ersten Urnengang seit Meles Zenawis Tod sollen 92% an der Abstimmung teilgenommen haben, und das trotz Schikane, Drohung, Verhaftung von Journalisten und dem Wissen, dass die Wahl manipuliert ist. Viele wollten durch ihre Stimme die Opposition stärken. Premier Desalegn verspricht eine Liberalisierung der Wirtschaft. Obwohl das Land zurzeit eine Wachstumsrate von 10% verzeichnet, macht das Pro-Kopf-Einkommen von 470 US$ Äthiopien eines der ärmsten Länder der Welt.
Kenia – Über 100,000 Menschen strömten am Wochenende nach Nyerei, um die Seligsprechung der italienischen Ordensfrau Irene Stefani mitzuerleben. Die neue Selige kam 1915 nach Kenia, pflegte erst die Soldaten des 1. Weltkrieges und nahm sich der Kranken in der Bevölkerung an. Schon zu Lebzeiten nannte man sie „Nyaatha“ – Mutter der Barmherzigkeit“. In 1930 starb sie, erst 39jährig an der Pest.
Simbabwe – Weil eine Horde Paviane um ihren vom Stromschlag getroffenen Gefährten herumstand und niemanden in die Nähe ließ, konnten die Techniker drei Stunden lang den Schaden im Touristenzentrum Victoria Falls nicht beheben. Erst das Eingreifen von Wildhütern brachte Abhilfe. Kürzlich mussten diese auch die Straße der Stadt von Büffeln befreien, die, von Löwen gejagt, bei Menschen Zuflucht suchten.
Ägypten – Bundestagspräsident Lammert hat das für Anfang Juni geplante Treffen mit dem ägyptischen Staatschef abgesagt. Die aktuelle Menschenrechtslage mit systematischer Verfolgung der Opposition, mit Massenverurteilungen und einer unfassbaren Zahl von Todesurteilen, darunter gegen den früheren Präsident Mursi, schaffe keine Gesprächsgrundlage. Das Urteil gegen Mursi hat zu heftigen Reaktionen geführt.
Marokko – Die „Gerechtigkeits-und Entwicklungspartei (PJD)“ der moderaten Islamisten will öffentliche Verstöße gegen das Fastengebot im Ramadan unter Strafe stellen. Dasselbe gilt für außerehelichen Geschlechtsverkehr. Oppositionelle sehen in dem Gesetzentwurf einen Rückschritt, begrüßen aber, dass auch sexuelle Belästigung strafbar wird und Menschenhandel sowie Hasspredigten als schwere Verbrechen eingestuft werden. Was heftige Debatten auslöst ist, dass die offiziell verbotene Polygamie um sich greift. Allein im Kabinett zählen Menschenrechtler drei Fälle.
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