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Burkina Faso – Um einen jahrelangen Grenzstreit zwischen Burkina Faso und Niger zu beenden, haben die beiden Länder die vom IGH vorgeschlagene Lösung angenommen und wollen den Austausch bis 2016 durchführen: 14 Ortschaften gehen an Burkina Faso, vier an Niger. Nach Ende der französischen Kolonialzeit war die 1000 km Grenze nie richtig demarkiert. Die Bewohner der Gebiete haben fünf Jahre Zeit, sich für eine Nationalität zu entscheiden. Dann wird ein Zensus durchgeführt.
Marokko – Marokkos Marine hat am Wochenende wieder eine Gruppe von 40 Migranten aus sub-Sahara Afrika davon abgehalten, vier improvisierte Schlauchboote zu besteigen, um über die Straße von Gibraltar nach Spanien zu gelangen. Auch hat die Regierung die illegalen Siedlungen vor den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla demontiert, um die Anstürme auf den Grenzzaun zu reduzieren. An der Grenze zu Ceuta entdeckte der Scanner einen 8-jährigen Jungen aus der Elfenbeinküste, der in einem Rollkoffer nach Spanien geschmuggelt werden sollte.
Mosambik – Nach der von RENAMO verlorenen Wahl versprach Präsident Filipe Nyusi der Partei, einen Dezentralisierungsplan ins Parlament zu bringen, der sechs Provinzen im Norden, wo RENAMO dominant ist, eine gewisse Autonomie geben würde. FRELIMO lehnte den Gesetzentwurf ab. Die enttäuschte Opposition spricht von einem „neuen Pulverfass“, doch glaubt die Regierung nicht an neue Kampfhandlungen. Sollte es aber keinen Frieden geben, wird die Förderung der enormen Erdgasreserven im Norden gefährdet und die Entwicklung des Landes zurückgehalten.
Simbabwe – Als Vorsitzender des AU wird Mugabe bei der diesjährigen Militärparade am 9. Mai dabei sein. Die endlosen Auslandreisen des Präsidenten ärgern seine Leute, denen es am nötigsten fehlt. Allein dieses Jahr war der Globetrotter 4x in Ostasien und in 5 afrikanischen Ländern. Mugabe wird in Moskau wahrscheinlich auch Russlands geplante Platin-Mine in Simbabwe erörtern sowie die Lieferung von Kampfhubschraubern und allgemeiner finanzieller Hilfe.
Niger – Über 3,600 Menschen sind erkrankt und 265 starben an der Krankheit. Das Land hat nur halb so viel Impfstoff wie nötig, um die Epidemie zu stoppen. So hat sich die Zahl der Infektionen und Todesfälle in nur zehn Tagen verdoppelt. Im letzten Monat hatte die Regierung alle Schulen geschlossen und plant, alle Kinder zwischen 2 und 15 Jahren zu immunisieren. In der Hauptstadt Niamey streiken die Schüler; die fordern Impfungen. Laut einem UNO-Entwicklungsindex ist Niger das ärmste Land der Welt. Dazu beteiligt es sich an der Militäroffensive gegen Boko Haram und muss sich Tausender Flüchtlinge von den Inseln im Tschad See annehmen.
Burundi – Unter dem Druck des amtierenden Präsidenten Nkurunziza hat das Verfassungsgericht trotz der blutigen Proteste in den Straßen, in eine dritte Amtszeit eingewilligt. Die erste wurde ausgeschlossen, weil der Präsident nicht vom Volk sondern vom Parlament gewählt wurde. Der Vizepräsident des Gerichts, der sich dem Druck nicht beugen wollte, floh, wie 21,000 seiner Landsleute aus Angst ins benachbarte Ruanda.
Senegal – Auf Bitten des saudi-arabischen Königs Salman ist der senegalesische Staatschef Macky Sall bereit, 2100 Soldaten für den Militäreinsatz gegen die Huthi Rebellen im Jemen zu entsenden. Die Entscheidung sei im Interesse beider Länder. Senegal, überwiegend sunnitisch muslimisch; empfängt reichlich finanzielle Hilfe und sollte zum Schutz der heiligen Stätten Mekka und Medina beitragen. Kritiker in Dakar behaupten, es gäbe keine Rechtfertigung für den Einsatz, da weder Saudi-Arabien noch die Pilgerorte bedroht seien.
Kongo-Brazzaville – Papst Franziskus lud die Bischöfe des Landes bei ihrem Ad-Limina-Besuch in Rom ein, den Versöhnungsprozess in ihrem Land mutig weiter zu führen. Auch bedankte er sich für die Selbstverständlichkeit, mit der die Bevölkerung Flüchtlinge aus der DR Kongo und Zentralafrika aufnahm. Die beiden krisengeschüttelten Länder haben lange Grenzen mit Kongo-Brazzaville. Die meisten Flüchtlinge aus Zentralafrika sind Muslime. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie aber nicht mehr in muslimischen Gebetshäusern übernachten. Auch dürfen Frauen, wegen in Verschleierung begangenen Straftaten, in der Öffentlichkeit keine Burka mehr tragen.
Simbabwe – Es sollte bei den SADC-Führern um die Industrialisierung der Region gehen, aber die ausländerfeindlichen Ausschreitungen verlangten viel Aufmerksamkeit. Ein landesweiter Stromausfall am Vorabend und Straßendemonstrationen gegen den Zerfall des Landes warfen düstere Schatten. Als Mugabe dann noch den Kalanga Stamm zutiefst beleidigte, wurden Rufe laut, dass er nicht nur als AU und SADC Vorsitzender, sondern auch als Präsident zurücktreten soll.
Nigeria – Das Militär will weitere 234 Frauen und Mädchen im Sambisa-Wald gerettet haben, etwa 600 binnen einer Woche. Es ist nicht klar, ob Chibok Mädchen unter ihnen sind. Die Angaben der Armee und die Identität der Geretteten sollen unabhängig geprüft werden. Die Zerstörung von 13 Boko Haram Trainings-Lagern in einer großangelegten Offensive hat die Befreiung möglich gemacht. Wie viele von den Mädchen konvertierten und zwangsverheiratet wurden, kämpfen mussten oder als Schutzschilde dienten, ist nicht bekannt. Laut Amnesty International wurden seit Anfang 2014 über 2000 Mädchen und Frauen entführt.
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