Das Netzwerk Afrika Deutschland beschäftigt sich seit 10 Jahren mit Themen, die für Afrika relevant sind. Eine neuere Entwicklung, die für Afrika neue Chancen und große Gefahren birgt, ist das Bestreben der Industrieländer, schrittweise fossile Energieträger mit nachwachsenden Energierohstoffen, sogenannte "Biokraftstoffen" zu ersetzen. Das birgt für die Länder Afrika neue Chancen und große Gefahren. Was sind "Bio-Treibstoffe"? Als Biotreibstoffe oder besser Agrartreibstoffe bezeichnet man Benzin, Diesel oder Gas, das aus biologischen Produktion hergestellt wird.Man unterscheidet Agrartreibstoffe der ersten und der zweiten Generation Weiter Warum Agrartreibstoffe attraktiv sind Politische, wirtschaftliche und ökologische Gründe machen Biotreibstoffe attraktiv: Rückgang der Erdölreserven und höhere Energiepreise, der Klimawandel und das Bestreben, nicht von energiereichen Ländern abhängig zu sein. Weiter Warum Agartreibstoffe problematisch sind Vor wenigen Jahren wurden „Bio“treibstoffe euphorisch als ein Beitrag zur Lösung des Energieproblems gesehen. Die Erfahrungen der letzten Jahre machen jedoch klar, dass mit der Förderung von Agrartreibstoffe riesige soziale und ökologische Probleme entstehen.Ein großflächiger Anbau von Energiepflanzen in Afrika ist besonders problematisch. Weiter Kriterien zur Beurteilung von Agrartreibstoffinvestitionen Zivilgesellschaft und Politik sind sich der negativen Folgen von Investionen im Bereich von Agrartreibstoffen bewusst geworden und suchen nach Kriterien, um ökologische und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Ein Fragenkatalog zur Beurteilung von Agrartreibstoffinvestionen kann hilfreich sein. Weiter Beispiele aus afrikanischen Ländern Durch die Energiekrise ist das Interesse an Investitionen für Agrarspritinvestitionen in vielen afrikansichen Ländern sprunghaft gestiegen. Das Ausmaß von realisierten und geplanten Investitionen soll illustriert werden durch Beispiele aus einigen Ländern, die besonders betroffen sind.
Überblick
Das Netzwerk Afrika Deutschland beschäftigt sich seit 10 Jahren mit Themen, die für Afrika relevant sind. Eine neuere Entwicklung, die für Afrika neue Chancen und große Gefahren birgt, ist das Bestreben der Industrieländer, schrittweise fossile Energieträger mit nachwachsenden Energierohstoffen, sogenannte "Biokraftstoffen" zu ersetzen. Das birgt für die Länder Afrika neue Chancen und große Gefahren.
Was sind "Bio-Treibstoffe"?
Als Biotreibstoffe oder besser Agrartreibstoffe bezeichnet man Benzin, Diesel oder Gas, das aus biologischen Produktion hergestellt wird. Man unterscheidet Agrartreibstoffe der ersten und der zweiten Generation.
Warum Agrartreibstoffe attraktiv sind
Politische, wirtschaftliche und ökologische Gründe machen Biotreibstoffe attraktiv: Rückgang der Erdölreserven und höhere Energiepreise, der Klimawandel und das Bestreben, nicht von energiereichen Ländern abhängig zu sein.
Warum Agartreibstoffe problematisch sind
Vor wenigen Jahren wurden „Bio“treibstoffe euphorisch als ein Beitrag zur Lösung des Energieproblems gesehen. Die Erfahrungen der letzten Jahre machen jedoch klar, dass mit der Förderung von Agrartreibstoffe riesige soziale und ökologische Probleme entstehen.Ein großflächiger Anbau von Energiepflanzen in Afrika ist besonders problematisch.
Kriterien zur Beurteilung von Agrartreibstoffinvestitionen
Zivilgesellschaft und Politik sind sich der negativen Folgen von Investionen im Bereich von Agrartreibstoffen bewusst geworden und suchen nach Kriterien, um ökologische und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Ein Fragenkatalog zur Beurteilung von Agrartreibstoffinvestionen kann hilfreich sein.
Beispiele aus afrikanischen Ländern
Durch die Energiekrise ist das Interesse an Investitionen für Agrarspritinvestitionen in vielen afrikansichen Ländern sprunghaft gestiegen. Das Ausmaß von realisierten und geplanten Investitionen soll illustriert werden durch Beispiele aus einigen Ländern, die besonders betroffen sind.
Was sind Agrartreibstoffe
Seit der Erfindung des Feuers haben Menschen Holz, Torf und andere Produkture des Natur zum Kochen und Heizen genutzt. Auch heute noch sind diese für über 2 Milliarden Menschen die einzige Energiequelle. Als Biotreibstoffe oder besser Agrartreibstoffe bezeichnet man heute Benzin, Diesel oder Gas, das aus biologischen Produkten hergestellt wird. In den Medien wird meistens von "Biotreibstoff" gesprochen, da der Begriff "Bio" positiv besetzt ist. Wegen vieler negativer Aspekte sprechen Fachleute eher von "Agrartreibstoffen" oder "Agrotreibstoffen". Es gibt drei Arten von Agrartreibstoffen:
Ethanol eine Form von Alkohol wird aus Zuckerrohr, Mais oder anderen Agrarprodukten gewonnen. In Brasilien fahren Autos schon seit Jahrzehnten mit einer Treibstoffmischung, die zu über 80% aus Zuckerrohr gewonnenem Ethanol besteht. In den USA wird bereits ein Drittel der Maisproduktion zu Ethanol verarbeitet.
Biodiesel wird aus verschiedenen pflanzlichen Ölen hergestellt. In Europa wird dafür vor allem Raps angebaut, in Asien Palmöl und in Afrika Jatropha und Rizinus. Bild
Biogas entsteht durch die Fermentierung organischer Stoffe und ist die effizienteste Form von „Bio"energie. Die Energieausbeute ist doppel so hoch wie bei Ethanol oder Biodiesel. Viele Bauernhöfe in Deutschland gewinnen in großen Biogastanks aus Gülle und organischer Materie Gas, das Generatoren zur Stromgewinnung betreibt.
Man unterscheidet Agrartreibstoffe der ersten und der zweiten Generation.
- Bei der ersten Generation werden nur die Früchte (z.B. Mais oder Rapssamen) zu Treibstoffen verarbeitet. Der Prozess ist wenig effizient und die Energiegewinn relativ gering.
- Eine zweite Generation von Treibstoffen wird entwickelt, wo die Zellulose der gesamten Pflanze genutzt wird. Die Energieausbeute ist dabei um vieles höher, die Verfahren sind allerdings noch nicht ausgereift.
Warum Agrartreibstoffe attraktiv sind
Es gibt mehrere Gründe, warum Politik und Wirtschaft die Entwicklung von Agrartreibstoffen vorantreiben und Investoren überall auf der Welt große Flächen Land pachten oder aufkaufen.
- Erdölverknappung
Die industrielle Revolution und das enorme Wirtschaftswachstum der letzten zwei Jahrhunderte basierte auf dem Zugang zu billiger Energie, Kohle und Erdöl. Die Erdölvorkommen auf der Welt werden in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein, während der Energiebedarf immer weiter steigt, vor allem in den „Schwellenländern“. Daher werden die Preise für Energie steigen. Neue Energiequellen sind lebensnotwendig für alle hochentwickelten Gesellschaften. - Klimawandel
Die spürbare Klimaveränderung ist eine Bedrohung für die gesamte Menschheit und erfordert eine drastische Reduzierung der Treibhausgase. Die negativen Auswirkungen können nur in Grenzen gehalten werden, wenn der CO2 Ausstoß drastisch reduziert wird. Die Natur bietet dafür eine Lösung. Die Photosynthese in Pflanzen verwandelt Kohlendioxid in organische Materie, die der Menschheit seit ihren Ursprüngen als Quelle von Wärme und Licht gedient hat. Was liegt näher, als diese geniale Erfindung der Natur intensiver durch den Anbau von "Energiepflanzen" zu nutzen? Zwei Probleme werden auf einmal gelöst: Pflanzen und Bäume wachsen immer wieder nach; das bei der Verbrennung freigesetzte CO2 hat die Pflanze vorher eingesammelt. Also eine ideale Nullrechnung. Kein Wunder, dass diese Quelle erneuerbarer Energie so attraktiv wird. - Importsubstitution
Für Entwicklungsländer ist Agrarsprit besonders interessant. Länder, die selbst kein Erdöl produzieren, geben einen Großteil ihrer Exporteinnahmen für den Import von Erdöl aus. Preissteigerungen auf dem Energiemarkt treffen sie besonders hart. Viele Länder haben noch landwirtschaftlich ungenutzte Flächen. Benzin und Diesel aus landwirtschaftlichen Produkte zu gewinnen, würde die Abhängigkeit von Erdölimporten verringern. - Unabhängigkeit
Aber nicht nur arme Länder, auch Industriestaaten wie die USA, Europa oder China haben ein großes Interesse, ihre Abhängigkeit von den arabischen oder russischen Energieimporten zu reduzieren. Energieabhängigkeit macht erpressbar. Agrartreibstoffe scheinen die Antwort zu sein. Für die EU bot der Markt für Agrartreibstoffe die Chance, ihren Landwirten eine neue Einkommensquelle zu eröffnen.
Diese Einsichten ließen die Politik nach Strategien suchen, um nachhaltige Energien zu fördern. Investitionen in Solarzellen und Windenergie werden subventioniert und Agrartreibstoffe durch Steueranreize und Beimischungsquoten gefördert.
Die EU verabschiedete eine Regulierung, dass bis 2020 in den Mitgliedsstaaten10% aller Treibstoffe aus erneuerbaren Energien kommen müssen. Deutschland erließ eine ähnliche Leitlinie, die aber wegen angeblich schädlicher Folgen aufgeschoben wurde . Investoren weltweit machten sich auf die Suche nach günstigen Anlagen in Agrartreibstoffprojekten. In Indonesien fielen immer mehr tropische Urwälder Platz für Palmölplantagen, Brasilien erweiterte die Anbaugebiete für Zuckerrohr. Die EU erlaubte ihren Bauern, auf den brachliegenden Äckern Raps anzubauen.
Sehr bald verging die Euphorie über Agrarsprit. Es stellte sich heraus, dass es viele unvorhergesehene Folge gibt.
Warum Agrartreibstoffe problematisch sind
Vor wenigen Jahren wurden „Bio"treibstoffe euphorisch als ein Beitrag zur Lösung des Energieproblems gesehen. Die Erfahrungen der letzten Jahre macht jedoch klar, dass mit der Förderung von Agrartreibstoffe riesige soziale und ökologische Probleme entstehen. Um Treibstoffe aus Erdöl durch Agrartreibstoffe zu ersetzen, wäre mehr Landfläche nötig als tatsächlich zur Verfügung steht. Auch ist es fraglich, ob die Energiebilanz von Agrartreibstoffen überhaupt positiv ist, wenn man sämtliche Faktoren einrechnet. Ein großflächiger Anbau von Energiepflanzen in Afrika ist besonders problematisch.
"Volle Tanks – Leere Teller" Wenn der Anbau von Energiepflanzen profitabler wird, tritt er in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelsproduktion. Flächen, auf denen Mais, Reis oder Weizen angebaut wurden, werden zu Zuckerrohr- oder Jatrophaplantagen umgewandelt. Große Mengen Mais oder Weizen werden zu Biosprit oder Biogas verarbeitet und so dem Weltmarkt für Lebensmittel entzogen. Dadurch steigen die Nahrungsmittelpreise. Die eine Milliarde Menschen, die von nur einem Dollar am Tag lebt, kann sich nicht mehr die eine karge Mahlzeit leisten. Das Kampagnenmotto „Volle Tanks – Leere Teller" drückt das Problem kurz und bündig aus.
Mit den Millenniumszielen hatte die Menschheit sich zum Ziel gesetzt, Hunger und Armut in der Welt bis 2015 zu halbieren. Eine Politik, die Agrartreibstoffe fördert, ohne soziale Folgen zu bedenken, macht sich schuldig am Hunger von Millionen Menschen.
Landvertreibung
Als Rechtfertigung für den Anbau von Agrarpflanzen wird oft behauptet, dass dafür „ungenutzte" oder „untergenutze" Flächen genutzt werden. Der Anbau von Jatropha, einer Pflanze, die auch auf kargen Böden in Dürregebieten wächst, wird damit propagiert. Obwohl das theoretisch richtig ist, so suchen In der Praxis Investoren gute Böden und Klimabedingungen, damit die Ernten und damit die Profite höher sind. „Ungenutztes" Land gibt es eigentlich nicht. Es dient der Bevölkerung als Weideland und zur Brennholzgewinnung.
Jedesmal, wenn ein Unternehmen eine Konzession für Tausende von Hektar Land erhält, um eine Plantage anzulegen, werden Tausende von Familien von ihrem traditionellen Besitz vertrieben, fast immer ohne adäquate Kompensation. Plantagenwirtschaft erfordert nur wenige und meist schlecht bezahlte Arbeitskräfte. Die betroffenen Familien ziehen dann in die Elendsviertel der explodierenden Megastädte Afrikas. Dort finden sie selten Arbeit und driften ab in Elend oder Kriminalität. Ein gewaltsame Revolutionen und Terrorismus sind vorprogrammiert.
Unternehmen schließen manchmal mit den lokalen Bauern Abkommen über den Anbau von Energiepflanzen ab, was die Einkommen der ländlichen Bevölkerung verbessern könnte. Meistens sind die langjährigen Verträge aber so gestaltet, dass das Unternehmen die Preise für die Produkte bestimmt und gleichzeitig zur Abnahme von Dienstleistungen, wie Dünger und Pflanzenschutzmitteln verpflichtet. Dadurch tragen die Landwirte das Risiko und werden gleichzeitig völlig abhängig von den Unternehmen.
Die ländliche Bevölkerung ist leicht zu enteignen, weil viele afrikanische Regierungen die traditionellen kommunalen Landrechte nicht länger respektieren und durch moderne Landgesetzgebung ersetzen. Arme können sich eine Registrierung ihres Landes nicht leisten und können so jederzeit von einheimischen oder ausländischen Investoren enteignet werden.
Ökologische Folgen
Großflächige industrialisierte Landwirtschaft schafft ökologische Probleme. Monokulturen auf großen Flächen zerstören die Artenvielfalt und führen langfristig zu einem Auslaugen der Böden. Nach vielen Jahren einseitiger Nutzung bleibt Ödland zurück. Die Rodung von tropischen Wäldern, das Abholzen von Baumbeständen und die landwirtschaftliche Nutzung von Feuchtgebieten können zu Klimaveränderung und einer Verminderung des Regenfalls führen.
Jatropha, das vor allem in Afrika als Energiepflanze angepriesen wird, ist für Mensch und Tier giftig und als invasive Pflanzenart schwer zu kontrollieren. Hat sich Jatropha einmal eingebürgert, ist sie mit seinem tiefen und verzweigtem Wurzelwerk kaum mehr auszurotten.
Kommerzielle Landwirtschaft basiert auf dem Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden, die zu einer Verseuchung des Grundwassers beitragen. Plantagenarbeiter und angrenzende Bewohner werden Giftstoffen ausgesetzt und erleiden gesundheitliche Schäden.
Die Agrarindustrie ist dabei, genetisch veränderte Energiepflanzen zu entwickeln. Die langfristige Auswirkung von genetisch manipulierten Organismen auf andere Pflanzen ist noch ungeklärt.
Weder Konsultation noch Kompensation Die kostbarste Ressource eines Landes, Grund und Boden, an ausländische Investoren für fast ein Jahrhundert zu verpachten oder sogar zu verkaufen, ist eine eminent wichtige Frage von nationalem Interesse. Trotzdem gibt es nur in den wenigsten Ländern darüber eine öffentliche Debatte im Parlament oder in den Medien. Verträge über die Übereignung riesiger Länderein und die Vertragsbedingungen werden geheim gehalten. Dass selbst die betroffene Bevölkerung, die seit Menschengedenken auf dem Land gelebt hat, weder konsultiert noch adäquat kompensiert wird, ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Eine neue Kolonisierung Afrikas?
Investoren aus aller Welt, die nach der Finanzkrise in Land investieren wollen, leasen oder kaufen riesige Flächen in vielen afrikanischen Ländern. In vielen Fällen werden nicht einmal Pachtgebühren für die kostbare Ressource Land bezahlt. Verlierer sind die afrikanischen Kleinbauern, Gewinner internationale Unternehmen und lokale Politiker, die den Reichtum ihrer Länder verscherbeln. Nicht umsonst wird in Afrika von vielen Globalisierung als eine neue Form der Kolonialisierung angesehen.
Sinnvoll - Dezentrale Energieversorgung
Großflächiger, kommerzieller Anbau von Energiepflanzen hat viele negative soziale und ökologische Folgen: Landvertreibung, Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, Abholzung von Wäldern, Zerstörung der Artenvielfalt durch Monokulturen.
Agrarkraftstoffe sind dann sinnvoll,
- wenn sie nicht dem Export, sondern den Energiebedürfnissen lokaler Träger, wie Dorfgemeinschaften, Schulen oder Krankenhäuser dienen und so neue produktive Entwicklungen ermöglichen
- von den lokalen Gemeinschaften selbst geplant und gemanagt werden
- genügend Land vorhanden ist und die lokale Nahrungsmittelproduktion nicht leidet
Es gibt eine wachsende Anzahl von solchen erfolgreichen Projekten, bei denen oft Solarenergie und Agrokraftstoffe kombiniert werden. Über Tag liefern Solarzellen den Strom, nach Dunkelheit werden Dieselgeneratoren mit lokal gewonnenem Öl aus Jatrophaplantagen eingesetzt.
Wie sind Agrartreibstoffprojekte zu beurteilen
Zivilgesellschaft und Politik sind sich der negativen Folgen von Investionen im Bereich von Agrartreibstoffen bewusst geworden und suchen nach Kriterien, um ökologische und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Ein System von Zertifikaten, die ökologische Schäden und soziale Ausbeutung verhindern sollen, wird oft als Lösung vorgeschlagen. Die Erfahrung mit Zertifizierung zeigt jedoch, dass eine effektive Nachprüfung der Kriterien in der Praxis äußerst schwierig ist.
Es ist vor allem die Zivilgesellschaft in den Entwicklungsländern, die sich für sinnvolle politische Leitlinien und für die Einhaltung sozialer und ökologischer Kriterien einsetzen muss. Ein Dokument, das das Netzwerk Afrika Deutschland und Misereor für die Kirchen Afrikas erarbeitet hat, schlägt folgenden Fragenkatalog zur Beurteilung von Agrartreibstoffinvestionen vor.
Verlieren Menschen durch die Investition ihr Land und ihr Einkommen? Wurden sie vor der Ausführung des Projekts informiert und konsultiert? Wurden sie für den Verlust ihres Landes adäquat kompensiert? Behindert das Projekt den Zugang der lokalen Bevölkerung zu Wasserquellen? Was sind die vorhersehbaren langfristigen Folgen für die Umwelt? Ist ein negativer Einfluss auf das lokale Klima erkennbar? Werden die Plantagen auf Landflächen angelegt, die zuvor der Nahrungsmittelproduktion dienten? Wird die Umstellung auf Energiepflanzen eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verursachen? Wird genetisch verändertes Saatgut verwendet? Sind die Verträge mit Investoren öffentlich zugängig? Wurde die nationale Agrartreibstoffpolitik und die Allokation großer Landflächen in den Medien und im Parlament öffentlich diskutiert?
Beispiele von Agrarinvestitionen in Afrika
Durch die Energiekrise ist das Interesse an Investitionen für Agrarspritinvestitionen in vielen afrikansichen Ländern sprunghaft gestiegen. Das Ausmaß von realisierten und geplanten Investitionen soll illustriert werden durch Beispiele aus einigen Ländern, die besonders betroffen sind.
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Dokumente und Links
Dokumente - Deutsch
- Volle Tanks - leere Teller,
Der Preis für Agrokraftstoffe: Hunger, Vertreibung, Umweltzerstörung
Wolfgang Hees, Oliver Müller, Matthias Schüth (Hrsg.)
caritas international - brennpunkte 2007, ISBN 978-3-7841-1791-1
Dokumente - English
- Food or Fuel - The role of Agrofuels in the Rush for Land GIGA Focus 2014/5
- NAD - Misereor - AEFJN: Agrofuels - A Challenge für die Churches
- African Biodiversity Network: Agrofuels - Impacts on Land, Food and Forests.
- Food and Agricultur Organisation of the United Nations (FAO), Biofuels, Prospects, risks and opportunities. 2008