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Südafrika – Der Zulu König Zwelithini, der durch seinen Aufruf die Gewaltwelle gegen die Migranten in Durban ausgelöst hatte, konnte sie nicht eindämmen. Als es auch in Johannesburg Tote und geplünderte Geschäfte gab, und Scharen von Ausländern in improvisierten Flüchtlingslagern Schutz suchten, hat die Regierung Soldaten in die Townships geschickt, um die Polizei zu unterstützen. Inzwischen haben die Nachbarstaaten Mosambik, Malawi und Simbabwe Hunderten ihrer Bürger die Rückreise ermöglicht.
Kongo-RDC – Im Nyiragongo Krater nördlich des Kivu Sees im Osten der Republik Kongo brodelt der größte Lavassee der Welt. Mengen von Magma, die aus dem Erdinneren strömen, verursachen das heftige Schwappen des Sees. Anwohner und Vulkanologen fürchten eine bevorstehende Eruption. Nach Satelliten Aufzeichnungen hat der Nyiragongo die zweitstärkste Hitzekonzentration nach dem Kilauea auf Hawaii. Die Sorge um die 1.5 Mio. Menschen, die um den Vulkan herum leben, lässt die Politiker im Kongo und in Ruanda ihre Streitigkeiten beiseitelegen.
Burundi – Allein in diesem Monat sind 5,800 Burundier aus ihrem Land über die Grenze ins Nachbarland gegangen, weil sie die Gewalt sowie das Verschwinden und Inhaftieren von Oppositionellen vor den Wahlen am 26. Juni fürchten. Die Polizei geht mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor, die eine dritte Amtszeit von Präsident Nkuruziza verhindern wollen. Das Land steht am Scheideweg. Sollten keine fairen Wahlen möglich sein, könnte Burundi in die „entsetzlich gewalttätige Vergangenheit“ zurückfallen.
Namibia – Vor Namibias Küste, 5,150 m tief, tiefer als die „Titanic“, wurde ein versunkener Schatz gehoben: 100 Tonnen Silber Rupien im Wert von 50 Mio. Dollar aus dem 2. Weltkrieg. Der britische Dampfer „City of Cairo“ sollte 1942 das Geld von Bombay nach London bringen, als ein deutsches U-Boot das Schiff südlich von St. Helena torpedierte und versenkte. Die riskante Bergung geschah in 2013, ist aber erst jetzt bekannt geworden. Inzwischen sind die meisten Silbermünzen eingeschmolzen und der Erlös zwischen Fiskus und der Bergungsfirma DOS (Deep Ocean Search) geteilt.
Nigeria – Eine junge Frau, Liatu Andrawus, die nach sechsmonatiger Geiselhaft von Boko Haram entfliehen konnte, sagte in Abuja, dass sie viele Chibok Mädchen in der Koranschule von Gwoza gesehen hat, ausgemergelt, muslimisch und zwangsverheiratet. Das Land trauert weiter; der neugewählte Präsident Buhari, obwohl er alles dransetzen will, hat die Erwartungen gedämpft, dass ihm die Rettung gelingt. Seit Anfang 2014 erlitten etwa 2000 Mädchen und Frauen dasselbe Schicksal.
Kenia – So tief sitzt der Schreck, dass, als auf dem Uni Campus in Nairobi ein Stromtransformer nachts explodierte, die Angstschreie der Studenten eine Massenpanik auslösten. Sie sprangen aus den Fenstern, auch von oberen Stockwerken. Einer starb; mehrere wurden verletzt. Als Reaktion auf den Garissa Anschlag drängt die kenianische Regierung weiterhin auf eine Verlegung des weltweit größten Flüchtlingslagers Dabaab. Von den 600,000 dort lebenden Flüchtlingen sind 350,000 Somalier.
Südafrika – Nach den neuesten Attacken auf Ausländer in der Hafenstadt Durban, bei denen 250 Menschen angegriffen wurden und drei starben, hat die Polizei 17 Täter verhaftet. Etwa 1000 Immigranten haben auf Polizeistationen Schutz gesucht. Die neuen Ausbrüche sollen durch Bemerkungen des Zulu Königs Zwelithini und Zumas Sohn Edward ausgelöst worden sein. Bei der xenophobischen Welle in 2008 kamen 62 Migranten ums Leben.
Eritrea – Eritreische Staatsbürger, die der Diktatur ihres Landes entflohen sind, müssen 2% ihres Nettoeinkommens, sogar von Sozialleistungen, an ihre Regierung in Asmara zahlen. Man nennt es „Aufbausteuer“, geht aber in die Zahlung von Waffen. Fast ein Viertel der Bevölkerung soll im Ausland leben; die meisten zahlen die Zwangssteuer durch die Botschaften, um die nötigen Papiere zu bekommen und ihre noch in Eritrea lebenden Familien zu schützen. Noch immer verlassen monatlich etwa 2000 Eritreer ihr Land, weil sie dem Folterregime und dem lebenslangem Militärdienst entkommen wollen.
Marokko – Als ein Reisebus nahe der südmarokkanischen Stadt Tan-Tan mit einem Lkw zusammenstieß, fing er sofort Feuer und brannte total aus. Die meisten der 33 Opfer waren Kinder – 8 bis 14 Jahre alt – die von einem Sportsevent zurückkamen.
Kenia – Drei Tage Staatstrauer, Gebetswachen, Proteste gegen die Regierung, die trotz Vorwarnung untätig blieb, und die Sorge um 166 vermisste Studenten wechseln sich ab seit dem Mord an 148 meist christlichen Jugendlichen in Garissa. Kenias Luftwaffe hat al-Shabaab Stützpunkte in Somalia zerstört und droht mit der Abschiebung somalischer Flüchtlinge. Während der Terror die Gesellschaft zu spalten droht, bittet der Primas der kenianischen Kirche, Kardinal Njue, dass „Christen und Muslime an einem Tisch“ eine friedliche Zukunft ihres Landes suchen. Er verlangt besseren Schutz für christliche Einrichtungen, da die Terror-Milz weitere Anschläge geplant hat.
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