Dschibuti – Im Beisein der beiden Staatschefs von Djibouti und Äthiopien wird diese Woche das letzte Stück Gleis in Angriff genommen, so dass von Oktober an der regelmäßige Eisenbahnverkehr zwischen Djibouti und Addis Abeba aufgenommen werden kann, meist für den Gütertransport. Statt zwei Tage im LKW auf der Straße, braucht die Bahn zehn Stunden für die 752 km Strecke. Äthiopien erhält so Zugang zum Hafen und Djibouti zu dem 95 Mio. Einwohner zählenden Markt im Binnenland. Die Planer träumen, in Friedenzeiten die Linie weiter durch den Südsudan, Zentralafrika nach Kamerun zu bauen, eine Verbindung vom Roten Meer zum Atlantik. Und Djibouti mit seiner sich schnell entwickelnden Infrastruktur sieht sich schon als Wirtschaftszentrum Ostafrikas.
Somalia – Der somalische Premier hat vorausgesagt, dass bis Jahresende die Terrorgruppe al-Shabaab militärisch besiegt sein wird, aber es wird noch lange dauern, die Grundursache zu beseitigen, die junge Menschen an die Milizen anlockt. Erst wenn alle Regionen befreit sind, kann die Wirtschaft wiederbelebt werden, so dass für junge Menschen Ausbildung und Arbeit geschaffen werden kann.
Nigeria – Wie Präsident Buhari bei seinem Amtsantritt Ende Mai versprochen hat, ist die Armee dabei, das Hauptquartier von Abuja nach Maiduguri zu verlegen, ganz nah ans Zentrum von Boko Haram. Diese Entscheidung gibt dem Kampf gegen den Terror „neuen Schwung“ und verbessert die Reaktion auf kommende Angriffe.
Ghana – Drei Tage lang trauert Ghana um die über 150 Opfer der Brandkatastrophe in Accra. Viele Menschen hatten an der Tankstelle Schutz vor dem strömenden Regen gesucht, als Explosion und Feuer ausbrachen. Auch ein dort parkender vollbesetzter Bus wurde Opfer der Flammen. Wer nicht verbrannte, ertrank in den Fluten des überlaufenden Abwasserkanals. Die Infrastruktur der Hauptstadt müsse verbessert werden, so der schockierte Präsident, um solche Überschwemmungen zu vermeiden.
Kenia – Wissenschaftler haben in der Nähe des Turkana Sees im Norden Kenias 3.3 Mio. Jahre alte Steinwerkzeuge gefunden, die neue Fragen über unsere Vorfahren aufwerfen. Bisher ging man davon aus, dass es die ersten Steinwerkzeuge in der 2.5 Mio. Jahre alten „Oldovan“ Kultur gab; diese sind 800,000 Jahre älter. Also hatten noch frühere Vorfahren des Menschen die geistigen Fähigkeiten, scharfkantige Werkzeuge herzustellen und zu nutzen.
Libyen – Nachdem die Terrorgruppe Sirte erobert hat, ist sie jetzt im östlich gelegenen Harwa eingerückt. Das politische Chaos im Land mit zwei sich bekämpfenden Regierungen kommt den Dschihadisten entgegen. Die Befürchtung besteht, dass IS auch chemische Waffen einsetzen könnte. Spuren von Chlorgas wurden bereits in IS Autobomben gegen die Kurden entdeckt. Unter den Zehntausenden, die IS rekrutiert hat, sollte es genug „technische Expertise“ für die weitere Entwicklung geben. Die UNO plant eine neue Gesprächsrunde mit den zwei Regierungen in Marokko.
Kongo-Brazzaville – Tausende Studenten randalierten Brazzavilles Schulen und das Bildungsministerium, weil die Behörden wegen „massivem Betrug“ die Schlussexamen gestrichen hatten. Die Examensfragen zirkulierten tags zuvor im Internet. Dass der erst friedliche Protest so viel Schaden anrichtete, lag, so die Studenten, an dem gewaltsamen Vorgehen der Polizei. Die noch ausstehenden Bachelor Examen werden verschoben.
Tansania – Dr Askwar Hilonga, ein chemischer Ingenieur aus Arusha, hat mit Sand und Nanotechnologie einen Wasserfilter entwickelt, der das Leben vieler Menschen weltweit verändern könnte. Allein in Afrika sterben, laut UNO-Berichten, stündlich 115 Menschen an verunreinigtem Trinkwasser. Das sollte aufhören, denn der Filter absorbiert 99,999% aller Mikro-Organismen, Bakterien und Viren. Das Preisgeld von $38,000 von der Royal Academy of Engineering will Hilonga nutzen, um den Filter erschwinglicher zu machen.
Südafrika – Seit gestern läuft an der Stellenbosch Universität, Kapstadt, die Southern African Large Telescope (SALT) Science Conference, die sich u.a. mit der Suche nach neuen Galaxien befasst. SALT in der nördlichen Kap Provinz ist das größte optische Teleskop in der südlichen Hemisphäre und eines der schärfsten der Welt. Die Lage im wüstenähnlichen Karoo ist klimatisch ideal und schaltet Licht – und andere Belastungen aus. International finanziert, wird es auch von Astronomen weltweit benutzt. Südafrika ist auf dem Weg, eine globale Rolle in der Erforschung der Multi-Wellenlänge Teleskopie zu spielen.
Tansania – Die semi-autonome Inselgruppe Sansibar und Pemba hat eine der höchsten Raten von Gewalt gegen Frauen und Kinder in Tansania. 50% aller Frauen erlebten physische und sexuelle Angriffe; eins von drei Mädchen unter 18 wurde missbraucht, 70% misshandelt. Laut TAMWA, einer Frauenrechtsorganisation, werden die Täter meist nicht belangt. Nun hat die Polizei begonnen, an jeder Polizeistation eine Melde – und Beratungsstelle einzurichten, für die spezielle Kräfte ausgebildet werden. So hofft man, die Kultur der Scham und des Schweigens zu durchbrechen und Frauen und Kindern mehr Sicherheit zu gewähren.