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Uganda – Erst als Hoffnungsträger umjubelt, hat sich Ugandas Präsident Yoweri Museveni zum Autokraten entwickelt. Nach 30 Jahren an der Spitze hat er jetzt seine dritte Amtszeit angefangen, mit ominösen Entscheidungen: der mediale Blackout, die Inhaftierung seines unterlegenen Gegners Besigye wegen Hochverrats und die Einladung des vom Strafgerichtshof gesuchten al-Bashir zu seiner Amtseinführung. Das größte Erstaunen erregte die Ernennung seines Sohnes als Generalmajor, eine Art Vorbereitung für seine dynastische Nachfolge.
Burundi – In der tansanischen Stadt Arusha sind, unter Vermittlung des früheren Präsidenten Mkapa, Mitglieder der burundischen Regierung und Zivilgesellschaft am verhandeln. Das Misstrauen ist groß und die Stimmung gereizt. Da die Hauptoppositionsgruppe nicht dabei ist – nicht eingeladen – müssen die Verhandlungen scheitern noch ehe sie beginnen. Seit Präsident Nkurunziza letztes Jahr seine umstrittene Wiederwahl erzwungen hat, gibt es willkürliche Verhaftungen und Tötungen und massenhafte Flucht. Menschen fürchten das Aufkommen einer Völkermord-Stimmung. Die Nachbarstaaten stört das kaum; Ruanda hat dieser Tage sogar 1,300 burundische Flüchtlinge ausgewiesen.
Libyen – Unweit der westlichen Stadt Sabratha, wo sie ins Meer stachen, hat die libysche Küstenwache etwa 850 sub-Sahara Migranten, darunter 79 Frauen, abgefangen. Sie waren in schwachen Schlauchbooten unterwegs und keineswegs für die Fahrt übers Mittelmeer gerüstet. Seit Jahresbeginn haben es 30,000 Flüchtlinge nach Europa geschafft. Nach offiziellen Angaben halten sich noch 235,000 Anwärter für einen Bootsplatz in Libyen auf. Die wirkliche Zahl könnte zwischen 700,000 und einer Million liegen.
Tansania – Präsident Magufuli meint es ernst mit seinem Vorhaben, Korruption und Inkompetenz auszumerzen. Am Freitag hat er seinen Innenminister prompt entlassen, weil er unter Alkoholeinfluss ins Parlament kam und an sein Ministerium gestellte Fragen nicht beantworten konnte. Er ist der erste Minister, der so gehen musste.
Elfenbeinküste – Die Kakao-Bauern des größten Kakao-Exporteurs – 1,7 Mio. Tonnen im Jahr – haben bis jetzt wenig Profit vom Anbau der Kakaobohne gehabt, oft nicht mal gewusst, wie Schokolade schmeckt. Nun hat die Regierung in Abidjan die erste große Schokoladenfabrik gebaut. Die fertigen Produkte sollen mehr Gewinn abwerfen und den lokalen Markt beleben. Dazu sollen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Kakao-Produkte „Made in Ivory Coast“ werden immer beliebter. Die Elfenbeinküste träumt davon, eines Tage die globale Kakao-Industrie zu beherrschen.
Südafrika – In einigen Schulen von Johannesburg erhält jeder Schüler einen Computer. Ziel des Projekts ist, auch ärmeren Kindern Zugang zur digitalen Welt zu verschaffen. Tausende Kinder haben in den wenigen Monaten schon davon profitiert. Benachteiligt sind die Schüler der kürzlich in Protesten niedergebrannten 20 Schulen. Ein Preis für den technischen Aufstieg ist das Problem der Sicherheit, denn die Schulen sind Zielscheibe von massiven Einbrüchen geworden.
Uganda – Anfang der Woche haben Bewaffnete ein Dorf im Yumbe Distrikt überfallen, Ziegen und Vorräte geraubt und 20 Menschen mitgenommen, vermutlich über die Grenze zum Südsudan. Sicherheitskräfte bereiten eine Rettungsaktion vor. Die Häufung von Konflikten in den beiden Nachbarstaaten, Südsudan und DR Kongo und die poröse Grenze sind für den Westen Ugandas eine große Herausforderung.
Tschad – Über 9 Mio. Menschen in der Tschadsee Region brauchen unbedingt Hungerhilfe. Die Sahel - Gegend leidet sowieso unter chronischer Nahrungsmittel-Knappheit, doch die außergewöhnliche Dürre und die durch Boko Haram ausgelöste Gewalt verschlimmern die Lage. Die vier an den See angrenzenden Staaten –Tschad, Nigeria, Niger und Kamerun - haben seit 2015 die Terror Gruppe schwächen, aber nicht besiegen können.
Tansania – In der von Magufuli angeordneten Anti-Korruptionskampagne hat man über 10,000 nicht existierende Gehaltsempfänger entdeckt, die der Regierung monatlich 2 Mio. Dollar kosteten. Sie wurden jetzt gestrichen. Die Verwaltung hofft, noch mehr Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Das so ersparte Geld soll, laut Präsident Magufuli, für Entwicklung ausgegeben werden.
Kenia – China baut für 13,8 Mrd. Dollar eine Eisenbahnlinie, die von der Hafenstadt Mombasa zu Kenias Hauptstadt Nairobi führt und sich dann weiter über Kampala (UG), Kigali (RU) bis Bujumbura (BU) erstreckt. Eine zweite Strecke soll dann von Uganda zum Südsudan führen. Züge werden auf der neuen Strecke 120 Stundenkilometer fahren können, was die Reisezeit enorm verkürzt und das Transportnetz entlastet. Weitere Milliarden werden bis 2025 ins Straßennetz und in Flughäfen investiert.
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