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Uganda – Die Regierung in Kampala möchte, dass die Oppositionskandidaten der Wahl dabei sind, wenn Yoweri Museveni am 12. Mai zum 5. Mal in das Amt des Staatspräsidenten eingeführt wird. Auch 12. Staatschefs und 5. Premiers werden kommen. Doch zwei von Musevenis Kontrahenten haben seinen Wahlsieg vor Gericht angefochten, und Besigye, der die Wahl einen „großen Schwindel“ nannte, will zu Demonstrationen aufrufen, um die Zeremonie zu stören. Die Medien wurden mit Sanktionen bedroht, wenn sie live von den Protesten berichten.
Mosambik – Bei seiner Eröffnung in 1955 war das Hotel am Strand von Beira mit Meeresblick, Tanzsaal und Olympia Pool „Der Stolz von Afrika“. Nach Bürgerkrieg, Plünderung, Nutzung als Kaserne und Gefängnis ist die drohende Ruine jetzt die Heimat von etwa 3,700 Hausbesetzern, manche schon in der dritten Generation. Ohne Strom und Wasser, Türen und Fenster, ohne Müllabfuhr fristen die Menschen ein tristes Dasein. Gewaschen wird im trüben Pool Wasser. Aber das Gefüge funktioniert wie eine kleine Stadt mit Läden, Werkstätten und einer Verwaltung. Arbeit hat fast niemand. Abends spielt man Fußball am Sandstrand oder sitzt in einer Bretterbude nebenan, der einzigen Stromquelle, und schaut sich auf ein paar kleinen Bildschirmen die andere Welt an.
Ghana – Ghanas Oppositionspartei NDP hat auf ihrem Kongress am Wochenende Nana Konadu Agyeman Rawlings, Frau des Ex-Präsidenten Jerry John Rawlings, als ihre Kandidatin für die November Wahlen vorgeschlagen und, nach Zustimmung ihres Mannes, bestätigt. Ihre Beliebtheit könnte dem jetzigen Präsidenten John Dramani Mahama zu schaffen machen. Ihr Engagement für Frauen und ihre reiche politische Erfahrung werden geschätzt. Auch traut man ihr einen Wahlkampf zu, bei dem es um wichtige Belange des Landes statt um persönliche Attacken geht.
Simbabwe – Schon länger bildeten sich lange Schlangen vor den Geldautomaten, die nichts mehr hergaben. Jetzt hat die Zentralbank beschlossen, Schuldscheine als Parallelwährung zum US Dollar zu drucken und eine Obergrenze von $ 1000 pro Tag für Abhebungen festzusetzen. Die Krise erinnert an die Hyperinflation in 2009, als die Regierung gezwungen war, die eigene Währung aufzugeben und den US $ als Zahlungsmittel einzuführen. Die anhaltende Dürre, die zu Wassermangel, Nahrungsmittelknappheit, Verlust von Herden und akuter Hungersnot für fast 4 Mio. Bürger führt, verschlimmert die Lage.
Kenia – Das sechsstöckige Wohnhaus in Nairobi, das am 29. April in den Regenfluten einstürzte, birgt immer noch etwa 70 Vermisste. Am 4. Tag wurde ein 6-monate altes Mädchen lebend geborgen, am nächsten Tag seine tote Mutter. Noch am 6. Tag wurden vier Menschen aus den Trümmern befreit; eine der Frauen verlor ihr ungeborenes Kind. Es ist ein unermüdlicher Einsatz. Bis jetzt wurden 37 Tote gezählt. 150 Familien wohnten in dem Haus, obwohl es als untauglich erklärt worden war. Laut Urteil der Baubehörden weisen etwa die Hälfte aller Wohnhäuser in der Hauptstadt ernste Baumängel auf.
Kenia – Präsident Kenyatta selbst hat Feuer an die aufgestapelten Stoßzähne gelegt, um zu zeigen, dass sein Land es ernst meint mit der Rettung der Elefanten. Über 100 Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein von bis zu 8,000 Dickhäutern wurden zerstört. Zuvor hatten sich Staatschefs in Nairobi getroffen und ein Ausrotten des illegalen Elfenbeinhandels verlangt. Kritiker im Ausland beanstanden, dass ein armes Land viele Millionen einfach verbrennt, und Tierschützer meinen, dass die Wilderei wegen der Knappheit weiter zunimmt.
Sudan – Khartum hat schon wiederholt protestiert, dass Ägypten das sogenannte Halayeb Dreieck am Roten Meer für sich in Anspruch nimmt. Es sei seit kurz nach der Unabhängigkeit in 1956 sudanesisches Hoheitsgebiet. Der Konflikt wurde neu entflammt durch die Übergabe der beiden Inseln Sanafir und Tiran von Ägypten an Saudi-Arabien, was auch in Kairo heftige Proteste auslöste. Sudan will die Auswirkung auf seine eigene Küste und nationale Sicherheit ergründen.
Kongo-RDC – Christen des Kirchenkreises Goma im östlichen Kongo haben rund 1,000 Dollar gesammelt und an das Diakonische Werk Saar geschickt. Es soll für die Betreuung von Flüchtlingsfrauen verwendet werden. Die Menschen in Goma, selbst bitterarm, hatten nach dem Vulkanausbruch in 2002 und während des Krieges Hilfe von der Saar empfangen und wollen nun ihre Solidarität zeigen. Der Intendant im Kirchenkreis Saar war „hoch erfreut und gleichzeitig tief beschämt“. In einem Festgottesdienst in Saarbrücken soll an Christi Himmelfahrt die jahrelange Partnerschaft gefeiert werden.
Nigeria – Kardinal Onaiyekan von Abuja und sein Fahrer entkamen unverletzt, als ihr Wagen im Bundesstaat Edo in einen Hinterhalt geriet und beschossen wurde. Als Täter werden Mitglieder aus dem Nomadenvolk der Fulani vermutet. Diese ziehen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, gegen Süden zusammen mit Boko Haram Kämpfern, die der Säuberung durch die Armee entgehen wollen. In den letzten Tagen haben sie mehrere Anschläge im Niger Delta verübt, besonders in Enugu, wo 20 Menschen starben. Sie wurden jetzt aufgefordert, mit ihren Herden das Gebiet zu verlassen.
Kongo-RDC – Die diversen Oppositionsparteien haben sich erstaunlicherweise auf einen gemeinsamen Kandidaten für die im November anstehende Präsidentschaftswahl geeinigt, den früheren Gouverneur der Provinz Katanga, Moise Katumbi. Der populäre Politiker und wohlhabende Geschäftsmann wechselte letzten September von Kabilas Partei zur Opposition und gab seinen Gouverneursposten auf. Vom Weggefährten des Präsidenten will er nun sein größter Rivale werden. Kabila hat den verarmten 80 Mio. Staat seit 2001 regiert. Es gibt ernste Befürchtungen, dass er die Wahlen hinausschiebt und, entgegen der Verfassung, eine weitere Amtszeit anstrebt. Die 16 Oppositionsparteien haben am Sonntag eine gemeinsame Bewegung gegründet, den „Wandel für die Republik“.
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