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Mosambik – Jahrelang gab es ein gutes Auskommen mit dem moderaten Islam. Jetzt werden radikale Prediger, meist aus dem nahen Ausland, immer einflussreicher. Nach Anschlägen auf Banken und Polizeistationen im Norden wächst die Angst. Die muslimische Mehrheit in den Küstengebieten von Nampula und Cabo Delgado wird intoleranter. Junge Menschen werden radikalisiert; andere wollen sich dem Islamismus anschließen, um materielle Vorteile zu ergattern, z.B. ein Stipendium für das Studium an der „Africa International University“ im Sudan.
Nigeria – Am Freitag wurden im südlichen Delta Gebiet vier britische Missionare entführt, ein Ehepaar und zwei andere. Sie lebten seit zehn Jahren unter der Landbevölkerung und boten medizinische Hilfe an. Kidnapping für Lösegeld ist in der ölreichen Gegend häufig, aber bis jetzt gingen keine Forderungen ein.
Kenia – Roselyn Akembe kann die Wahlwiederholung nicht als demokratisch glaubwürdig sehen. Sie will nicht Teil einer „solchen Verhöhnung“ sein. Aus Angst um ihre Sicherheit hält sie sich in den USA auf. Andere Wahlleiter würden von politischen Akteuren und Demonstranten eingeschüchtert, sagt sie. Die Sicherheitslage im Land vor der Wahl mit immer neuen Demonstrationen ist sehr angespannt. Präsident Kenyatta rief die Bevölkerung zum Gebet auf.
Libyen – Es war etwas stiller an der libyschen Küste, weil mehr Migranten die Routen Tunesien – Lampedusa und Algerien – Sardinien nutzten, aber am vergangenen Wochenende brachte das Rettungsschiff „Aquarius“ wieder 606 Migranten von libyschen Gewässern nach Sizilien. Etwa 50 Flüchtlinge kamen aus Syrien, die meisten andern von afrikanischen Ländern. 241 waren Jugendliche, 180 von ihnen unbegleitet. Auch waren elf Schwangere und ein Neugeborenes an Bord. SOS Méditerranée in Palermo kümmert sich um die Ankömmlinge.
Elfenbeinküste – Beim Anflug auf die Hauptstadt Abidjan ist eine von den französischen Streitkräften für ihren Einsatz in Afrika gecharterte Frachtmaschine abgestürzt. Genaue Ursachen sind noch nicht bekannt; der Absturz ereignete sich jedoch in Sturm und starkem Regen. Vier Mitglieder der moldawischen Crew kamen um; sechs weitere verletzte Passagiere wurden am Strand gerettet.
Kongo DR – In einem extrem entlegenen Dorf überlebten sie eine natürliche Geburt, verbrachten Stunden auf einem Motorrad über holprige Urwaldpisten zum nächsten Krankenhaus, von wo aus sie von einer humanitären Airline nach Kinshasa geflogen wurden. Nach einer erfolgreichen Trennung, angeblich der ersten in Kinshasa, sind die beiden Mädchen wohlauf.
Somalia – Noch zwei Tage nach dem verheerendsten Anschlag in Jahren suchen die Menschen in Mogadischu nach Opfern. Die Zahl der Toten lag bei über 300, stieg aber weiter an. Auch gab es mehrere Hundert Verletzte. Ein Selbstmordattentäter hatte sich in seinem mit Munition beladenen Laster an einer belebten Kreuzung in die Luft gesprengt. Der Präsident verurteilte die „abscheuliche Tat“ und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Die Terror-Miliz al-Shabaab wird als Täter gesehen. Ankara flog medizinische Artikel ein und nahm 30-40 Verletzte mit zur Behandlung in der Türkei.
Liberia – Nach Auswertung fast aller Resultate hatte der Weltstar 39% und der bisherige Vize Präsident 29% der Stimmen erhalten. Sie werden sich nächsten Monat in einer Stichwahl gegenüberstehen. Liberia, das im 19. Jahrhundert von befreiten US Sklaven gegründet wurde, hatte in 73 Jahren keinen einzigen reibungslosen Machtwechsel.
Kenia – In der vergangenen Nacht wurden in Los Angeles zwei deutsche Nachwuchsregisseure mit dem goldenen Studenten-Oscar ausgezeichnet. Beides Filme über Afrika: Johannes Preuss mit der Reportage „Galamsey“ über Goldgräber in Ghana und Katja Benrath mit dem Kurz-Spielfilm „WatuWote/All of Us“. Er beruht auf einer wahren Begebenheit in Kenia, als in 2015 bei einem Terroranschlag auf einen Bus die Terroristen die Christen von den Muslimen trennen wollten, um sie zu töten, diese aber von ihren islamischen Mitreisenden geschützt und so gerettet wurden.
Simbabwe – Trotz heftiger Proteste von Tierschützern wird Simbabwe dieser Tage das erste Schlachthaus für Esel eröffnen. Bis zu 70 Tiere sollen täglich verarbeitet werden für den asiatischen, besonders den chinesischen Markt, wo Eselsfleisch und, mehr noch die Haut, sehr begehrt sind. Im südlichen Teil des Landes wurden schon Tiere aufgekauft. Bei dem schnellen Geld vergessen die Leute, dass sie sich eines für die Landbevölkerung unentbehrlichen Verkehrsmittels berauben. Botswana und Namibia haben, weil ihre Esel auszusterben drohten, ihre Schlachthäuser geschlossen.
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