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Südsudan – Die UNO schätzt, dass im Bürgerkriegsland diese Zahl bis Jahresende noch auf 1.25 Mio. klettern könnte. Dazu kommen noch fast 5 Mio., die nicht genügend zu essen haben. 4 von 12 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Der UN-FAO Experte drängt auf eine schnelle Lösung des jahrelangen Konflikts, um eine noch größere Katastrophe zu vermeiden.
Kenia – Recycling Aktivisten sind dabei, an der Küste Kenias Plastikflaschen und Badeschlappen (Flipflops) zu sammeln und zu recyceln, um daraus eine Dhau zu bauen, fast 20 Meter lang und ausschließlich aus Plastik. Sie wollen den Baumbestand der Insel Lamu retten und so kein Holz verwenden. Somit hoffen sie, auch andere Menschen zu ermutigen, sich aufs recyceln einzulassen. Wenn fertiggestellt, ist es das allererste Boot, das zu 100% aus aufgearbeitetem Meeresplastik besteht. Die Erbauer wollen dann damit nach Südafrika segeln.
Kongo DR – 2000 km von der Hauptstadt entfernt, zwischen Lubumbashi und Luena, ist ein Güterzug mit einer brennbaren Ladung in eine Schlucht gestürzt und in Flammen aufgegangen. Es soll 33 Tote geben. Die Betroffenen seien illegal mit dem Zug gereist, sagt Radio Okapi. Man erwartet, dass die Zahl der Opfer noch steigt.
Niger – Er versucht, mit Erfolg, ein altes Bewässerungssystem wiederzubeleben, um der fortschreitenden Wüstenbildung entgegenzuarbeiten. Durch seine „Halbmondmethode“ kann er das wenige Regenwasser optimal nutzen. In die sichelförmigen Beete pflanzt er kleine Bäume und Sträucher und dazwischen Mais und Bohnen. Dazu kommt Kuh-und Schafmist. Schon 50 Hektar hat er in den letzten Jahren wieder urbar gemacht. Er kann seine Familie ernähren, verkauft den Überschuss und kann für zwei seiner Kinder ein Universitätsstudium bezahlen. Im Vorfeld der Bonner Klimakonferenz kamen Experten zu ihm, um mehr über sein nachhaltiges Landmanagement zu erfahren. Die GIZ will seine Methode in ganz Niger verbreiten.
Ghana – Der ghanaische Orthopäde und Unfallchirurg hat in Berlin studiert und arbeitet in Dortmund. Seit 5 Jahren baut er in einem Vorort von Accra, aus eigenen Mitteln, an einem Krankenhaus. Bis jetzt hat er 200.000 Euro in sein Projekt gesteckt. Gönner und ein Förderverein helfen ihm mit Baumaterial und Ausstattung. Wenn fertiggestellt, soll das 200-Betten Krankenhaus den unzureichend medizinisch versorgten Menschen seiner Heimat helfen und besonders die Müttersterblichkeit senken. Der leidenschaftliche Arzt will dann auch mit seiner Familie zurück nach Ghana ziehen.
Kamerun – De Regierung hat 15 internationale Haftbefehle erlassen gegen die Anführer der anglophonen Separatisten. Die englischsprachigen Kameruner, etwa ein Fünftel der Bevölkerung, klagen schon lange über die Diskriminierung. Man drängt ihnen französisch sprechende Lehrer und Richter auf, schließt den englischen TV Kanal und kappt das Internet. Die Krise eskaliert; Bewohner der anglophonen Region fliehen inzwischen ins benachbarte Nigeria, eine neue Fluchtbewegung in ein anderes Krisenland.
Tansania – 10% der Bevölkerung leben mit einer Behinderung und finden Anschluss und Arbeit fast unmöglich. Eine gelungene Initiative ist ein Café, in dem alle Angestellten taub sind. Eine Tafel mit Zeichensprache informiert die Kunden. Auch achten die Kellner besonders auf die Gesichtsausdrücke der Gäste. Alles läuft zur Befriedigung aller. Die gehörgeschädigten Angestellten haben Auskommen und Ansehen; die Kunden lernen etwas von der Zeichensprache.
Marokko – König Mohammed VI. hat in seiner Rede anlässlich des 42. Jahrestages des „Grünen Marsches“ jegliches Friedensabkommen ausgeschlossen, das die Unabhängigkeit von Westsahara einschließt. Damals waren tausende Marokkaner in das ressourcenreiche Territorium einmarschiert, um es für Marokko zu beanspruchen. Der König sei bereit, mit der neuen UN-Initiative zu kooperieren, würde aber nie die Rechte Marokkos aufgeben.
Elfenbeinküste – Präsident Ouattara hat am Wochenende einen riesigen Staudamm, zu 85% von China finanziert, eröffnet, der die Stromerzeugung des Landes um 14% steigern soll. Umweltschützer kritisieren, dass die großen Stauseen die Flussläufe und so das Habitat stören. Doch wenn das Land sich an das Pariser Abkommen – die CO2 Ausstöße bis 2030 um 28% zu verringern – halten will, muss es die Wasserkraftwerke in Kauf nehmen.
Simbabwe – So lange hat Emmerson Mnangagwa als Berater im Guerilla Krieg, als Sicherheitsexperte, als Minister in verschiedenen Bereichen, zuletzt Verteidigung, und seit 2014 als Vize Präsident auf seine Chance gewartet, einmal Staatschef zu werden. Jetzt hat Mugabe ihn gestern wegen „Untreue“ gefeuert. Damit hat er seiner Frau Grace Mugabe den Weg gebahnt, Vize Präsidentin zu werden und so die Nachfolge an die Staatsspitze anzutreten, sollte ihr 93jähriger Mann sterben oder sich zurückziehen.
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