Kongo DR – Die Wahlkommission sagte nun, dass die schon lang fällige Wahl nicht vor Anfang 2019 stattfinden kann, ein Grund für neue Sorge um die Sicherheit im Land und Wut in der Bevölkerung, weil Kabila immer wieder neue Wege findet, im Amt zu bleiben. Nach dem Zensus braucht die Kommission noch 504 Tage. Die blutige Auseinandersetzung in der Kasai Provinz könnte weitere Verzögerung bringen.
Nigeria – Tausende Volkschullehrer im nördlichen Kaduna Staat wurden aus dem Dienst entlassen, nachdem sie Tests, die sie ihren 6-jährigen Schülern gaben, selbst nicht meistern konnten. Jetzt sollen 25.000 neue Lehrer rekrutiert werden. Bisher war die Anstellung von Lehrkräften politisiert. Mit neuen, gut ausgebildeten Lehrern soll sich die Lage verbessern. Auch das Lehrer : Schüler Verhältnis, in manchen Gegenden 1: 100 soll sich ändern.
Madagaskar – Eingeschleppt wurde die Pest von indischen Handelsschiffen; die erste Ansteckung ist 1898 dokumentiert. Seitdem ist der Erreger auf der Insel endemisch. Als jetzt die Pest ganz ungewöhnlich in der Hauptstadt Antananarivo auftrat, dazu auch noch die Lungenpest, hat die Regierung Versammlungen untersagt und Vorsichtsmaßnahmen an Flughäfen und Bahnhöfen angeordnet. Auch soll die Bevölkerung von dem Famadihana-Brauch (Umbettung der Toten) absehen, oder mindestens 7 Jahre warten, da Pestopfer noch lange ansteckend sein können. Bis jetzt gab es 48 Todesopfer. Die Krankheit soll nun auch auf den benachbarten Seychellen aufgetreten sein.
Kenia – Raila Odinga will sich bei der Wahlwiederholung am 26. Oktober nicht stellen. Dies gäbe der Wahlkommission genügend Zeit, die geplanten Reformen durchzuführen. Die kommende Wahl, so meint Odinga, würde noch schlimmer als die am 8. August. Dabei war es sein Einspruch, der zu dem Gerichtsverfahren und der ersten Wahlannullierung auf dem afrikanischen Kontinent führte. Noch-Präsident Kenyatta beschuldigt Odinga, nicht nur viel Zeit, sondern Millionen verschwendet zu haben.
Südafrika – Ein gewaltiger Sturm, der am Montag aus dem Landesinnern kam, wütete entlang der Küste von KwaZulu-Natal und der Ostkap Provinz, tötete acht Menschen und richtete massive Schäden an. Im Hafen von Durban gingen drei Schiffe auf Grund, andere wurden vom Anker gerissen, und ein gigantisches Containerschiff wurde von gewaltigen Winden quer gestellt, so dass es die Einfahrt zum Hafen blockierte. Der größte Hafen in sub-Sahara Afrika musste vorübergehend geschlossen werden.
Ghana – Mehrere Menschen starben, als ein Tanklaster an einer Tankstelle in Accra in Brand geriet und eine Reihe Explosionen auslöste. Vor zwei Jahren kamen bei einem ähnlichen Unglück 150 Menschen um, als sie an einer Tankstelle Schutz vor strömendem Regen suchten und dann von brennendem Benzin und explodierenden Pumpen erfasst wurden.
Kamerun – In den anhaltenden Protesten zwischen den englischsprachigen Kamerunern und der französisch sprechenden Mehrheit kam es zu 17 Todesopfern, als der englische Teil eine symbolische Unabhängigkeitserklärung vornahm. Das kleine Gebiet im Westen des Landes fühlt sich schon lange benachteiligt - in Bildung, Medien und Gericht – und wird gestraft, wenn es sich wehrt, wie die monatelange Sperrung des Internets und eingeschränktes Versammlungsrecht. Die Lage bleibt angespannt. Der Name „Ambazonia“ ist abgeleitet von Ambas Bay, der natürlichen Grenze zwischen den anglophonen und frankophonen Regionen.
Somalia – Mit der am Wochenende eröffneten Militärmission in Mogadischu, die die Terror-Miliz al Shabaab bekämpfen soll, will die Türkei die EU Ausbildungsprogramme übertreffen. Ankara sucht immer mehr Einfluss in Afrika, wirtschaftlich und politisch. Seit 2002 ist die Zahl der türkischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent von zwei auf 39 gestiegen. Auch hat Turkish Airlines das Streckennetz weiter ausgebaut. Es scheint, dass es die schwindende Ausrichtung nach Westen auszugleichen gilt.
Liberia – Heute sind 2.1 Mio. Liberianer zur Stimmabgabe aufgerufen. Nach 12jähriger Amtszeit tritt die erste gewählte Regierungschefin Afrikas und Nobelfriedenspreisträgerin, Ellen Johnson Sirleaf, zurück. Sie hat in dem vom Bürgerkrieg geknebelten Land und seiner traumatisierten Bevölkerung viel, aber nicht alles, erwirkt. Nun warten 20 Kandidaten, ein buntes Gemisch, auf ihre Chance, darunter der Fußballstar George Weah mit der Frau des Diktators Charles Taylor als Vize, ein Model, ein Warlord und Geschäftsleute. Alle versprechen dasselbe: mehr Arbeitsplätze, weniger Korruption, bessere Bildung, Gesundheitsvorsorge und Infrastruktur.
Nigeria – Der kath. Erzbischof von Kaduna glaubt, dass trotz der vermehrten Zusammenstöße zwischen der Unabhängigkeitsbewegung IPOB (Indigenes Volk von Biafra) und den Sicherheitskräften kein Auseinanderbrechen Nigerias zu befürchten sei. Die lange krankheitsbedingte Abwesenheit von Präsident Buhari könnte, so meint man, die erneute Krise verursacht haben.