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Uganda – Der erste Solar-Linienbus hat in Kampala seine Jungfernfahrt absolviert. An der Makerere Universität konzipiert, und in Uganda entwickelt, ist er der Prototyp eines Elektrobusses mit Solarzellen auf dem Dach. Der 35-Sitzer hat zwei Batterien und zwölf Solarmodule, die es auf 1,320 Watt bringen. Wegen der eingeschränkten Reichweite ist der Bus erst für Kampala und Entebbe und Zwischenstrecke gedacht. Uganda will weitere Solarbusse bauen, auch für andere afrikanische Länder, um Luftverschmutzung und Kosten zu reduzieren, denn die Sonne scheint kostenlos das ganze Jahr.
Burundi – Die Angreifer schlugen zu, als Kararuza und seine Frau am Montagmorgen ihre Tochter zur Schule brachten und durchlöcherten den Jeep. Beide Eltern sind tot; die Tochter soll verletzt sein. Morde an ranghohen Militärs häufen sich - erst letzte Woche wurde ein Oberst erschossen - aber Nkurunzizas Razzien auf die Zivilbevölkerung sind noch zahlreicher. Der Internationale Strafgerichtshof beginnt Vorermittlungen in die Grausamkeiten und untersucht die Frage, ob die Gewalt noch ein Machtkampf zwischen Regierung und Opposition ist oder bereits Vorbote eines Völkermords.
Äquatorialguinea – Das Spiel zwischen Ghana und Äquatorialguinea musste für über 30 Minuten unterbrochen werden als Unruhen unter Fans und Zuschauern ausbrachen. Ghana Spieler mussten gegen fliegende Flaschen geschützt werden Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Tränengas vor, und ein Helikopter flog 20 bis 30 m über den Köpfen. Ghana gewann 3.0 und wird am Sonntag auf die Elfenbeinküste treffen, die das DR Kongo Team 3:1 geschlagen hatte. Nach einem verhältnismäßig gut verlaufenen Tournier wirft der Gewaltausbruch einen Schatten auf das Ansehen des afrikanischen Fußballs.
Republik Äquatorialguinea – Seit 1979, als er seinen Onkel in einem Coup stürzte, regiert Obiang mit eiserner Hand. Wohl stellte er sich alle sieben Jahre zur Wahl, die er immer gewann, so auch gestern mit 98%. Das Ergebnis wird überall angezweifelt. Obwohl das kleine Land wegen Öl – und Erdgasvorkommen reich ist, kommen die Profite nur der Elite zugute. Das Los der etwa 800,000 Bewohner ist Armut und Unterdrückung. Dem Human Development Index (HDI) zufolge gehören sie zu dem ärmsten der Welt.
Senegal – Ein 28-jähriger Busfahrer in Berlin wurde von zwei Betrunkenen verbal wegen seiner Herkunft beleidigt. Erst versuchte er, die Kommentare zu ignorieren, doch als er die Beiden aufforderte, den Bus zu verlassen, attackierten sie ihn. Nur das mutige Eingreifen anderer Passagiere konnte Schlimmeres verhindern.
Kongo-RDC – Papa Wemba, wie er liebevoll genannt wurde, brach bei einem Konzert in der Elfenbeinküste zusammen und starb kurz danach, erst 66 Jahre alt. Der Superstar fing als Sänger im Kirchenchor an und wurde die Stimme der Nation. Die Probleme und Werte seiner Heimat waren ihm wichtig in seiner Musik, die auch ein Aushängeschild für die Kraft des Kongo wurde. Ihm gelang es, klassische kongolesische Songs mit europäischer Tanzmusik zu kombinieren. Papa Wemba mit seinem Band „Viva la Musica“ füllte Stadien und Konzertsäle weltweit.
Sambia – 13 Oppositionsparteien haben eine Allianz mit der regierenden Patriotischen Front (PF) gebildet, und wollen sich für die Wiederwahl des Präsidenten Edgar Lungu einsetzen. Edwin Sakala, Vorsitzender der National Opposition Alliance (NOA), will, dass Lungu die von der PF angegangenen Entwicklungsprojekte weiter ausrollt und verurteilte die politische Gewalt und Hassreden der Opposition gegen Lungu.
Tansania – Die 7-spurige 680 m lange Nyerere Brücke, vor ein paar Tagen eröffnet, führt über eine Meeresbucht des Indischen Ozeans und verbindet das Stadtzentrum von Dares Salaam mit den südlichen Stadtteilen von Kigamboni. Für die Pendler der vier-Millionen Stadt ist die stolze Schrägkabelbrücke eine Erlösung, denn bis jetzt konnte die Bucht nur mit alten, schlechtgewarteten Fähren überquert werden. Nun zahlen Autos und Motorräder Maut; Fußgänger und Fahrräder passieren frei. Auch Touristen kommen bequemer an die schönen Sandstrände im Süden.
Burkina Faso – Ein junger afrikanischer Ingenieur hat bei seiner Arbeit an der Hochschule in Lyon eine Mückenschutzseife erfunden, um Malaria zu bekämpfen. Kokosnussöl und Sheabutter bilden die Fettbasis und ein Cocktail von ätherischen Ölen das Moskito-Repellent. Seife wurde gewählt, weil das Produkt in 95% aller afrikanischen Haushalte zu finden ist, für Körperpflege und zum Wäschewaschen. Nach Benutzung werden Moskitos mindestens sechs Stunden ferngehalten. Herumstehendes Seifenwasser reduziert auch die Mückenlarven. Inzwischen produziert die Firma Faso Soap in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou. Eine zurzeit laufende Kampagne „100.000 Leben“ will bis 2018 100.000 Leben vor Malaria gerettet haben.
Gambia – Verglichen mit der geringen Einwohnerzahl (1,8 Mio.) ist die Zahl der Flüchtlinge hoch. 2015 kamen 8,500 Gambier in Italien an. Sie fliehen vor dem Terror Regime von Präsident Jammeh, der Oppositionelle foltert und einsperrt. Ein bekannter Kritiker starb kürzlich in Polizeigewahrsam. Dazu kommt die bittere Armut und mangelnde Perspektive für junge Gambier. Das Urlaubsparadies bröckelt; Erdnüsse sind das einzige Exportprodukt. Wirtschaftlich ist das Land auf Geldtransfers seiner Bürger in der Diaspora angewiesen. So fliehen junge Menschen weiter nach Europa, obwohl nur wenige dort Schutzstatus bekommen.
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