Tunesien – Präsident Béji Caïd Essebsi hat eine Kommission eingesetzt, die Vorschläge für eine Revision des Erbrechts machen soll. Die Regierung möchte schrittweise Diskriminierungen gegen Frauen abschaffen. Ein Großteil der muslimischen Bevölkerung will an den Scharia Gesetzen festhalten, die bei einer Erbschaft dem Mann doppelt so viele Anteile wie der Frau zusprechen. Tunesien ist ein Pionier für Frauenrechte in der arabischen Welt.
Burundi – Der UN-Sicherheitsrat zeigte sich besorgt über neuere Berichte von Folter und Mord an Regierungskritikern durch die Jugendmiliz der Regierungspartei Imbonerakure. Nach UN-Berichten wurden bisher über 500 Menschen getötet. Über 400.000 sind in die Nachbarländer geflohen.
Sambia – Kurz vor der Eröffnung des Prozesses gegen Oppositionsführer Hakainde Hichilema hat der Staatsanwalt die Anklage gegen ihn fallen gelassen. Hichilema wurde im April mit fünf Anhängern der UPND verhaftet. Im Juni suspendierte das Parlament 48 Abgeordnete der Opposition, weil sie die Rede des Präsidenten boykottiert hatten.
Obwohl Donald Trump mehrmals Präsident Al-Sisi als verlässlichen Partner im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet hatte, kürzte er überraschend das wirtschaftliche und militärische Hilfspacket um 100 Millionen Dollar und schob die Zahlung von weiteren 200 Million hinaus. Als Grund wurden Menschenrechtsverletzungen und Behinderung der Zivilgesellschaft angegeben. Die jährliche Hilfe der USA an Ägypten beträgt 1,5 Milliarden Dollar.
Mali – Einen Tag nach einem Anschlag in der Hauptstadt von Burkina Faso wurden gleich zwei UN-Stützpunkte, in Timbuktu und Douentza, von islamistischen Rebellen angegriffen. 19 Menschenn kamen ums Leben. In der Region ist vor allem Al Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) aktiv.
Südsudan – Die Kathedrale von Wau, der zweitgrößten Stadt des Landes, beherbergt 10.000 Flüchtlinge. Im UN-Lager in der Stadt leben weitere 40.000. Im April und wieder im Juni richtete die Armee ein Blutbad in der Stadt an, dem über 400 Menschen zum Opfer fielen, darunter auch drei Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP). Das größte Problem ist seitdem die Nahrungsmittelversorgung.
Südsudan – 54 israelische Bürger haben eine Petition eingereicht, um die Umstände einer Lieferung von Galil ACE Gewehr an eine der Regierung nahestehende Miliz zu klären. Die israelische Regierung wies die Petiton zurück. Israels Waffenlieferungen nach Afrika sind in den letzten Jahren von 71 auf 318 Millionen Dollar angestiegen.
Liberia – George Weah, von Fans „King George“ genannt, ist der einzige Afrikaner, der „Fußballer des Jahres“ wurde. Seine besten Jahre kickte er für Monaco, Paris und Mailand. In einem Versuch, seine Popularität politisch zu nutzen, unterlag er 2005 Ellen Johnson Sirleaf, der Harvard Absolventin, in einer Stichwahl. Jetzt ist er auf Wahltournee in Trikot mit Namen und Logo seiner CDC Partei. Selbst in Armut aufgewachsen, engagiert er sich seit den 1990 Jahren für humanitäre Projekte. Er will seinem Volk Wege zeigen, die Folgen der Kämpfe zu überwinden. Sein Gegenkandidat in der Oktoberwahl ist ein Warlord aus dem Bürgerkrieg.
Somalia – Als der Schlepper im Golf von Aden kurz vor Jemens Küste „bewaffnete Personen“ erspähte, stieß er seine meist jugendlichen Migranten aus Somalia und Äthiopien ins Meer. Eine Gruppe schaffte es zur Küste, 29 ertranken und 22 sind noch vermisst. Der Schlepper machte sofort kehrt, um seine neuen „Passagiere“ in Somalia abzuholen. Seit Januar nahmen nach IOM Schätzungen rund 55.000 Menschen den kürzeren aber auch sehr gefährlichen Fluchtweg übers Rote Meer.
Sudan – Seit 26 Jahren gibt es Krieg in Südkordofan, neu entflammt in 2011. Al-Bashir lässt Bomben abwerfen; die militanten Rebellengruppen wehren sich gegen die erzwungene Islamisierung. Sie sind in jeder Weise benachteiligt und wollen mehr Selbstbestimmung. Jetzt hat al-Hilu, der Anführer der SPLM-N in den Nuba Bergen und der Blue Nile Region, eine 6-monatige Waffenruhe erklärt. Auch die Regierung in Khartum hatte ein Ende der Kämpfe angekündigt, weil sie eine Annullierung der Sanktionen erhofft.