Tschad – Schon drei Wochen sind im Land soziale Netzwerke wie Facebook und WhatsApp gesperrt, ganz offensichtlich, um Kritik an der Regierung und der geplanten Verfassungsänderung zu unterdrücken. Die politische Opposition und Zivilgesellschaft sind gegen eine Amtszeit des Präsidenten bis 2033. Der 65-jährige Idris Déby Itno regiert in Tschad seit 1990. Das Land ist einer der schlimmsten Online-Zensoren in Subsahara-Afrika. Bei politischen und wirtschaftlichen Spannungen wird das Internet gestört oder ganz gekappt. Weil er aber ein wichtiger Partner im Kampf gegen den Terrorismus ist, genießt er trotz Widerstand daheim, internationales Ansehen.
Senegal – …ich will jetzt andere schützen“. Das hat sich der Fotograf von UNICEF, Elhadj Diop, vorgenommen und startete eine Kampagne gegen die Krankheit. Er geht zu den verschiedenen Siedlungen, propagiert die Moskitonetze und besteht auf Sauberkeit und der Beseitigung stehender Gewässer. Jeder Donnerstag ist Hygienetag im Thienaba Distrikt. Mit diesen Maßnahmen könnte Senegal, laut WHO, in 2030 malaria-frei sein.
Südafrika – Weil die Polizei die Anwohner des Elendsviertels Joe Slovo in Port Elizabeth drängte, ihre Behausungen zu verlassen, damit diese demoliert werden könnten, um für neue Häuser Platz zu machen, stieg der aufgebrachte Vater aufs Dach und drohte, seine einjährige Tochter hinunterzuwerfen. Keine Beschwichtigung half. Er schleuderte das Kind in hohem Bogen hinab in die demonstrierende Menge. Einer der Polizisten fing die Kleine so geschickt auf, dass sie unversehrt blieb. Der Vater steht vor Gericht – die Anklage „versuchter Mord“ wurde auf Kindesmisshandlung heruntergestuft -, das Kind ist bei der Mutter, und der Polizist wird in seiner Gruppe und in der Township als Held und Lebensretter gefeiert.
Niger – Im Grenzgebiert zwischen Niger und Mali wurde der Deutsche, der für die Organisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“, Projekte zur Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherung, besonders für Flüchtlinge vom benachbarten Mali und Nigeria durchführt, von Bewaffneten auf Motorrädern angegriffen. Sie verprügelten seine vier nigrischen Begleiter, zündeten sein Fahrzeug an, und verschwanden mit ihm. Die Regierung versucht, die Geisel zu finden. Attacken dieser Art häufen sich, da Terror Milizen immer mehr Einfluss in dem Gebiet gewinnen wollen.
Sudan – Präsident al-Bashir hat ein Dekret erlassen, das diese Massen-Freilassung anordnete. Die meisten der Betroffenen waren vor drei Monaten in den Protesten gegen steigende Lebensmittelpreise und erhöhte Militärausgaben verhaftet worden, zur Empörung im In-und Ausland. Al-Bashir, fast 30 Jahre an der Macht, ist wegen Menschenrechtsverletzungen vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt, hat aber seine Hilfe in der internationalen Terrorbekämpfung angeboten und will auch seinen Ruf im eignen Land verbessern. Für die Wahlen in 2020 wolle er nicht mehr kandidieren.
Niger – Das deutsche Start-up Team „Africa Green Tec“ von Umweltaktivisten und Ingenieuren hat im 3000- Einwohner Dorf Amaloul einen mobilen Solar-Container aufgestellt, der Schule, Gesundheitszentrum, Bewässerungsanlagen und kleine Handwerksbetriebe mit Strom versorgen soll. Sollte das Projekt Erfolg zeigen, können noch 500 weitere Dörfer am Rand der Sahara folgen – eine Art Gegenmodell zur traditionellen Entwicklungshilfe. Trotz Risiken von Klima, Sicherheit und Finanzierung will das Team alles dransetzen, um den Menschen eine Chance auf Frieden und Wohlstand in ihrer Heimat zu schaffen, ihre Welt zu verbessern
Mauretanien – Nur etwa 4000 Katholiken gibt es in dem riesigen Wüstenstaat unter 4.3 Mio. sunnitischen Muslimen, in der einzigen Diözese Nouakchott unter dem Münsteranerbischof Happe zusammengefasst. Wogegen Muslimen bei einer Konversion die Todesstrafe droht, sind die Christen total unbehelligt. Wegen ihren sozialen und karitativen Tätigkeiten genießen sie einen guten Ruf. Bischof Happe nimmt sich zurzeit besonders der afrikanischen Flüchtlinge und Migranten an.
DR Kongo – Der an Ostern entführte Priester Celestin Ngango ist nach Lösegeldzahlung wieder frei. Von den andern zehn verschleppten Personen wurden drei ermordet. Inzwischen ist in der Nord-Kivu Provinz, Diözese Goma, der 38-jährige Pfarrer Etienne Nsengiunva nach dem Gottesdienst erschossen worden. Trotz Präsenz von Armee Einheiten und UNO-Blauhelmen können 15 bewaffnete Gruppen dort ihr Unwesen treiben. Die Zahl der Todesopfer kennt keiner; die Zivilbevölkerung sucht Schutz in Nachbarländern, doch die Kirche, oft Ziel der Konflikte, bleibt vor Ort.
Äthiopien – Abiy Ahmed, der neue Premierminister, hat einen couragierten Start gemacht: das Foltergefängnis geschlossen, Häftlinge befreit und, nach Monaten, das Internet wieder angeschlossen. Er selbst, der erste Premier vom Stamm der Oromo, besuchte das Krisengebiet, wo zurzeit Oromo und Somali bittere ethnische Kämpfe austragen. Noch immer sitzen Tausende Äthiopier im Gefängnis und haben keine Stimme im Parlament. Trotz enormer wirtschaftlicher Fortschritte in den letzten Jahren mit hunderten neuen Schulen und Universitäten und einer um acht Jahre gestiegenen Lebenserwartung ist die Bevölkerung unzufrieden. Es braucht viele Reformen, friedlich und durch politische Teilhabe, um aus Äthiopien einen demokratischen Staat zu machen.
Kenia – Nach Fertigstellung der Teilstrecke von Mombasa nach Nairobi, soll nun auch die koloniale Linie zum Victoriasee rekonstruiert werden. Doch die verläuft durch den Nairobi Nationalpark. Trotz dem vom Gericht angeordneten Baustopp geht die Arbeit des chinesischen Teams weiter. Das Zugeständnis der Regierung, die Bahn Geleise zum großen Teil auf Stelzen zu bauen, hilft nicht, denn die Erfahrung in andern Parks hat gezeigt, dass Elefanten, Giraffen und Löwen sich weigern, unter künstlichen Brücken hindurch zulaufen.