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Marokko – Etwa 1.100 gut organisierte Migranten haben in der Neujahrsnacht mit Gewalt versucht, den 8 km langen und 6 m hohen Grenzzaun zur spanischen Exklave Ceuta zu stürmen. Er gab viele Verletzte, auch unter den Sicherheitskräften. Nur zwei Kletterern gelang es, spanisches Territorium zu erreichen. Sie wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Schon Anfang Dezember hatten 400 Eindringlinge den Zaun gestürmt; sie landeten in einem Auffanglager. Zehntausende Afrikaner halten sich illegal um die Exklaven Ceuta und Melilla auf und hoffen auf eine Chance, die EU zu erreichen.
Gabun – Der Bedarf steigt, doch die Böden der Palmölplantagen in Indonesien sind ausgelaugt. So fing der Konzern Olam in Gabun mit massiven Rodungen an. Die Umweltschutzorganisation „Mighty Earth“ kritisiert den Raubbau an der Natur. Olam verteidigt sich und seine dubiösen Handelspraktiken, doch um Nachhaltigkeit bemühte Großkonzerne wollen gemeinsam die Quellen ihres Palmöls nachvollziehbar machen.
Südsudan – Berichte, dass der Rebellenführer und frühere Vize Präsident Riek Machar, der sich seit Oktober in Südafrika zu medizinischen Zwecken aufhält, unter Hausarrest stehe, werden stark dementiert. Er sei ein „Gast der südafrikanischen Regierung“. Südsudan will ihn aus dem Weg haben – „schweigend im Exil“ – doch Machar plant, sobald er ein Visum für ein Nachbarland erhält, durch dieses wieder in den Südsudan zurückzukehren.
Kongo-RDC – Sr.Clara Agano Kahambu, Leiterin einer Schule und des Pastoralzentrums in Bukavu, Süd-Kivu Provinz, wurde Ende November in ihrem Büro erstochen. Sie war erst 40 Jahre alt, eine Kämpferin für Frauenrechte und Schützerin benachteiligter Mädchen. Im Vorfeld der Wahlen steigt die Welle der Gewalt und, trotz Polizei - und Militärpräsenz, häufen sich die Attacken gegen die Bevölkerung, sagte ein Sprecher von „Justitia et Pax“.
Nigeria – Fast 400.000 Kinder in Nordnigeria hungern; jedes 5. könnte sterben, wenn nicht bald Hilfe kommt, warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. Grund für den Hunger sind keine Wetterphänomene, sondern die massenhafte Flucht vor der Boko Haram Terrormiliz. Wenn die Bevölkerung nicht an einem Platz bleiben und dort Pflanzen und ernten kann, ist der Hunger vorprogrammiert. Frühwarnungen gehen meist ungehört.
Simbabwe – Nach der langen verheerenden Dürre sind seit Beginn der Regenzeit bereits 31 Menschen ertrunken, und 13 Schulen sowie hunderte Wohnhäuser zerstört. Sturzfluten sind auch in Städten zu erwarten, wo Abwasserkanäle blockiert sind. Landesweit können mangelnde sanitäre Anlagen und schlechte Müllbeseitigung zur Ausbreitung von Krankheiten führen. Die Regierung warnt die Bevölkerung zu Vorsorge und Vorsicht.
Ägypten – Einer ihrer Kämpfer habe einen Sprengstoffgürtel in dem für Frauen vorbehaltenen Seitentrakt gezündet. Deshalb sind auch die meisten der 25 Toten Frauen. Orthodoxe Kopten sind die größte christliche Kirche in Ägypten – etwa 10% der 90 Mio. Einwohner. Man wirft ihnen vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi unterstützt zu haben.
Gambia – Westafrikanische Staatschefs von Nigeria, Liberia, Ghana und Sierra Leone sind unterwegs nach Banjul, um Yahma Jammeh zu überreden, zurückzutreten. Vor ein paar Tagen hatte er, zum Staunen aller, seine Wahlniederlage anerkannt. Jetzt will er nicht von der Macht lassen. Er lasse sich nicht betrügen, wetterte der autoritäre exzentrische Führer, es müsse Neuwahlen geben. Zur selben Zeit trifft sich auch der UNO-Sicherheitsrat, denn die Lage ist ernst. Sollte Jammeh nicht nachgeben, könnte dem kleinen, seit 22 Jahren geknebelten Land, neue Gewalt bevorstehen.
Simbabwe – Die luxusgierige Frau des Präsidenten kaufte sich einen Ring für 1.4 Mio. Dollar. Bezahlt wurde er von Mugabes Konto in Harare. Bei der Lieferung nahm Grace den Ring nicht an, sondern verlangte volle Rückzahlung auf ihr Konto in Dubai. Da der libanesische Händler dem nicht nachkommen konnte, beschlagnahmte sie seine drei Immobilien in Harare. Der Händler Jamal Ahmed hat nun Klage gegen sie und ihren Sohn aus erster Ehe eingereicht. „Abscheulich“ sei der Ring, weil er erstanden wurde während Millionen Simbabwer hungern, Kinder keine Schule und Kranke keine Medizin haben.
Uganda – Als Kind wurde er von Joseph Kony LRA verschleppt; als Mann war er einer der Kommandeure; jetzt steht Dominic Ongwen in Den Haag vor Gericht, während der Anführer der „Widerstandsarmee des Herrn“ noch gesucht wird. Zehntausende Kinder wurden damals Opfer der Rebellengruppe. 100.000 Menschen wurden von der LRA hingerichtet, über zwei Mio. vertrieben. Die Gruppe ist inzwischen geschwächt und zerstritten. Ongwen weist die Anklage: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zurück, weil er selbst Opfer war. Doch für die vielen Betroffenen wäre der Prozess eine Bestätigung der Rechtsstaatlichkeit.
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