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Ägypten – Wegen einem Militäreinsatz auf der Sinai-Halbinsel gegen eine mit dem „Islamischen Staat“ verbündete Terrorgruppe, sind bis zu 420.000 Menschen in vier Städten in extremer Not: Es fehlt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medizin, Strom und Treibstoff, weil der Personen- und Güterverkehr eingeschränkt sind. Besonders kritisch ist die Lage an der Grenze zum Gazastreifen.
Südafrika – In der Provinz Nordwest gab es Mitte letzter Woche schwere Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Menschen beschwerten sich lautstark über mangelnde Arbeitsplätze und Wohnungen sowie über die schlechte Gesundheitsversorgung. Sie verlangen den Rücktritt des Premiers. Präsident Ramaphosa brach seine Teilnahme an der Commonwealth Konferenz in London ab und kehrte nach Hause zurück, um die aufgebrachten Gemüter zu beruhigen und die Wogen zu glätten.
Senegal – Die Stadt Saint Louis auf der gleichnamigen Insel an der Mündung des Senegal Flusses in den Atlantik gelegen, ist wegen den bedeutenden kolonialen Gebäuden UNESCO Weltkulturerbe. Doch Häuser, Mauern und Straßen der beliebten Lagunenstadt bröckeln und werden vom Meer weggeschwemmt. Teile der Stadt wurden schon dem Zerfall überlassen, und tausende Einwohner sind ins Landesinnere gezogen. Aber dort ist die Wüste, und so ziehen viele weiter durch die Sahara zum Mittelmeer für die Überfahrt nach Europa.
Swasiland – Anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit und seines eigenen 50. Geburtstags hat König Mswati III., der letzte absolute Monarch Afrikas, Swasiland in „Königreich von eSwatini“ umbenannt, um die letzten kolonialen Spuren zu löschen. Viele seiner Landsleute sind verärgert über ihren verschwenderischen Herrscher, weil Armutsbekämpfung wichtiger sei als Namen. Auch dass er das Jubiläum von September auf seinen Geburtstag vorgezogen hat, sorgt für Unmut. Der kleine Bergstaat zwischen Südafrika und Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Strenge Anti-Terror Gesetze sorgen für die sofortige Niederschlagung regierungskritischer Proteste.
DR Kongo – Vertreter von 50 Ländern haben letztes Wochenende in Genf 428 Mio. Euro für das von Hunger und Gewalt geplagte Land zugesagt, nur etwa ein Viertel der von der UNO vorgeschlagenen Summe. Der Sicherheitsrat hat höchste Alarmstufe ausgerufen, da 13 Mio. humanitäre Hilfe brauchen, 8 Mio. Hunger leiden, 4.4 Mio. Binnenflüchtlinge sind und 600.000 ins nahe Ausland geflohen sind. Die Regierung Kabilas warf den Geberländern vor, die Zahlen zu übertreiben und das Land schlecht zu machen und so Investoren fernzuhalten. Kirche und Zivilgesellschaft sind verärgert, dass sich die Regierung gegen Hilfeleistung sperrt.
Südsudan – Durch Vermittlung von UNICEF wurden gestern 207 Kinder (112 Jungen und 95 Mädchen) in der Gegend von Yambio von ihrem Soldatendasein befreit. Im Februar waren schon 300 Jugendliche entlassen worden. Sie werden mit ziviler Kleidung ausgestattet, erhalten ärztliche und psychologische Betreuung, werden bei Schulung und Berufsausbildung unterstützt und gehen durch ein Reintegrationsprogramm. In den nächsten Monaten sollen bis zu tausend weitere befreit werden, aber noch immer werden, laut UNICEF Berichten, 19.000 von Rebellengruppen und Regierungseinheiten als Soldaten missbraucht. Viele müssen kämpfen, andere sind Lastenträger, Spione, Boten, Köche oder Sex-Sklavinnen, die meisten gezwungen.
Kenia – Bei einer Umfrage von 4.000 Jugendlichen (15 - 24 Jahre) aus allen Landesteilen, zeigten sich 40% gewillt, ihr Land zu verlassen, um bessere Chancen zu suchen. Ihre größte Sorge ist die Arbeitslosigkeit; 39% der Jugendlichen sind erwerbslos. Um sich selbstständig zu machen, fehlt das Start-up Kapital. Chancen werden nicht nach Leistung vergeben, sondern sind von Bevorzugung, Bestechung und sexueller Gunst abhängig. Auch würde das Bildungssystem die jungen Menschen nicht mit Fertigkeiten ausrüsten, die im 21. Jahrhundert Erfolg versprechen. Nur 38% der jungen Kenianer sind sehr zufrieden mit ihrer Einbindung in politische Entscheidungen; im Nachbarland Tansania sind es 78%.
Simbabwe – Obwohl ihnen bei ihrem Streik ein höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen zugesagt wurden, seien sie nicht in die Kliniken zurückgekehrt. Deshalb hat Vize-Präsident Chiwenga 15.000 gefeuert. Er wirft ihnen vor, „politisch motiviert“ zu handeln. Das streikende Pflegepersonal weigert sich, die Entlassung anzunehmen. Um den Notstand zu decken, werden Ärzte, Medizinstudenten und Pensionierte eingestellt. Vor kurzem haben auch Ärzte gestreikt und Zugeständnisse erzwungen. Nun drohen auch die Lehrer mit einem Ausstand. Fast 90% des Haushalts fließen in Regierungsgehälter.
Nigeria – Etwa zwei Millionen sind für Haushalt, Landwirtschaft und Fischerei vom Goronyo Stausee abhängig. Jetzt ist er nach langer Trockenheit auf nur 10% seiner Kapazität geschrumpft. Die Behörden müssen den Wasserverbrauch von 2 Mio. Anwohnern drastisch rationieren.
Namibia – Prinz Harry und Meghan haben sich einen entlegenen Ort in Namibia zwischen Bergen, Dünen, Wüste und in einer einzigartigen exotischen Tierwelt für ihre Flitterwochen ausgesucht. Der Prinz spricht oft von seiner Liebe für Afrika, wo er sich „ wohler fühlt als irgendwo anders auf der Welt“. Als Schirmherr der „Rhino Conservation Botswana“ reist er öfter in diese Region Afrikas.
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