Somalia – Weil seine somalische Mutter ihm kein Smartphone kaufen konnte, baute der 17-jährige in Kanada lebende Mo Omer sein eigenes, praktisch aus dem Nichts. Es ist wie ein normales Smartphone, sagte der dem BBC Reporter, nur entschieden billiger. Er will es für $180 verkaufen. Anfragen kommen schon aus mehreren Ländern Afrikas.
Tunesien – Menschenrechtler haben endlich erreicht, dass die umstrittene Regelung aufgehoben wurde. Der Sprecher von Präsident Essebsi verkündete die Neuerung der freien Partnerwahl am 14. September. Obwohl etwa 70% der Frauen im Land noch misshandelt werden, zählt Tunesien zu den arabischen Ländern, in denen Frauenrechte am ehesten respektiert werden. Demnächst soll auch das Erbrecht geändert werden.
Sierra Leone – Als die im August von sintflutartigen Regenfällen ausgelösten Fluten, Erdrutsche und Schlammlawinen ganze Stadtgebiete von Freetown begruben und tausend Menschenleben forderten, blieben viele Kinder eltern – und mittellos. Die Waisenhäuser sind überfüllt. Tausende Betroffene sind obdachlos; sie wollen jedoch nicht aus der Gefahrenzone wegziehen, obwohl der Stadtteil nicht neu bebaut werden soll. Hilfsaktionen für die Flutopfer sind angelaufen, doch es wird lange dauern, bis das arme Land die Folgen der Naturkatastrophe überwunden hat.
Burundi – Am Freitag wurden in der kongolesischen Stadt Kamanyola, an der Grenze zu Burundi, 36 Migranten erschossen und etwa 120 verletzt. Auslöser war die Festnahme von vier Flüchtlingen zwecks Ausweisung. Als die andern Migranten dagegen protestierten, kam es zu dem Gemetzel. Die Täter waren zum Teil kongolesische Soldaten; es sollen aber auch Jugendmilizen der burundischen Regierung darunter gewesen sein. Die UN-Blauhelme in der Gegend griffen nicht ein. Von den über 400.000 Menschen, die seit 2015 vor der Gewalt in ihrer Heimat Burundi geflohen sind, haben etwa 45.000 Schutz im Kongo gesucht.
Sierra Leone – Als Kinder wurden sie von Rebellen zwangsrekrutiert. Sie mussten schießen und töten. Jetzt ist es die Perspektivlosigkeit der jungen Männer, die sie Opfer der Militärfirmen werden lässt. Firmen wie Aegis schicken sie als Söldner mit einem Hungerlohn in irgendwelche Kriegsgebiete, wo oft das Trauma der Kinderjahre wieder aufsteigt. Die meisten der jungen Kämpfer kommen aus Sierra Leone und Uganda. Dieses Anheuern ist ein gefährliches Unterfangen: keiner weiß, wo und für oder gegen wen sie demnächst kämpfen.
Mosambik – Nachdem der jahrzehntelange Bürgerkrieg fast alles Leben in den Nationalparks ausgerottet hat, soll nun der Zinave Naturpark neu besiedelt werden. Von den vorgesehenen 7.500 Tieren sollen 6.000 aus dem benachbarten Simbabwe kommen. Dort, im Save Naturschutzgebiet, erleichtert die großzügige Spende den Druck auf Land, Vegetation und Wasser. Zinave ist Teil des „Grenzüberschreitenden Schutzgebiets Limpopo“, in dem Savannentiere sich frei zwischen Mosambik, Südafrika und Simbabwe bewegen können. Die Zusammenarbeit ist ein gutes Beispiel für die Wiederherstellung und Sicherung eines großen Ökosystems.
Uganda – Die angesehene Makerere Universität in Kampala, mit 40.000 Studenten aus dem In- und Ausland, untersucht zurzeit, wie die Bewertungen von Hunderten Studenten zur Erlangung eines akademischen Grades geändert werden konnten. Alle Rekorde bis 2011 kommen unter die Lupe, und keine akademischen Grade werden verliehen. Professor Nawangwe ist sicher, dass der versuchte Betrug dem Ruf der Universität, die Präsident Julius Nyerere und den Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o hervorbrachte, nicht schaden kann, da die strengen Sicherheitsmaßnahmen eine ähnliche Situation in Zukunft unmöglich machen.
Togo – Schon seit Wochen demonstriert die Bevölkerung, besonders die Jugend, gegen die Familiendynastie der Gnassingbé. Das kleine Togo war der erste postkoloniale Staat, dessen Unabhängigkeitsführer 1963 von Soldaten getötet wurde. Beteiligt war Eyadema Gnassingbé, der sich vier Jahre später an die Macht putschte und fast 40 Jahre lang einer der repressivsten afrikanischen Diktatoren war. Nach seinem Tod in 2005 übernahm sein Sohn Faure das Staatsamt. 800 Menschen starben bei Protesten. Das erklärt, warum so viele Togolesen trotz Tränengas und Internet Sperre furchtlos auf die Straße gehen. Sie wollen den Rücktritt des Präsidenten erzwingen und zeigen, wie Langzeitherrschern Grenzen gesetzt werden können.
Kenia – Sie rufen die Parteien auf, Einschüchterung und Vendetta zu beenden und die neuangesetzten Wahlen zu respektieren. Während Odingas Anhänger die Annullierung der Wahl feierten, drohte Kenyatta schon mit Amtsenthebung, sollte die Opposition gewinnen. Auch besteht Uneinigkeit über die Neubesetzung der Wahlkommission. Die Bischöfe boten ihre Vermittlung an, um „Einstimmigkeit und Vertrauen zu bilden“, so dass bei der Wahlwiederholung ein „Geisteswandel“ stattgefunden hat.
Südafrika – Ex-Präsident Kgalema Motlanthe würde eine Wahlniederlage des ANC in 2019 heilsam finden, denn nur so würde die Partei verstehen, dass sie in der Korruption versinkt. Seit Ende der Apartheid in 1994 hat der ANC jede Wahl mit über 60% der Stimmen gewonnen. Nur in den Lokalwahlen hat er einige Städte verloren, darunter Johannesburg. Die heftigste Kritik richtet sich gegen den Parteichef und Präsidenten Zuma, der die Mitte eines korrupten Netzwerks in der Regierung bildet. Trotz allem hat er bereits acht Mal ein Misstrauensvotum überlebt.