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Südafrika – Weil er unbefugt ihr Land betrat, eine Abkürzung zu seiner Township, haben zwei weiße Farmer den jungen schwarzen Mann festgehalten, in einen Sarg gezwängt und gedroht, ihn mit Benzin zu übergießen und anzuzünden. Er flehte um Erbarmen, aber sie hielten ihn stundenlang gefesselt. Die Täter stehen jetzt in Middelburg vor Gericht; das Opfer ist heute noch traumatisiert. Der Fall zeigt, dass Rassismus auch nach dem Ende von Apartheid weiter lebt.
Mosambik – Trotz massiver Unwegsamkeit hat Mosambik beachtliche Gewinne im Kampf gegen Armut zu verzeichnen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Bürger, die unter der Armutsgrenze leben, halbiert. Trotzdem bleibt Mosambik ein armes Land, vergleichbar mit anderen einkommensschwachen Ländern wie Tansania. Es besteht immer noch der Vertrauensmangel zwischen Frelimo und Renamo und zwischen der Regierung in Maputo und den internationalen Geldgebern und Investoren, der effektive Entwicklung verhindert.
Simbabwe – Bürgersteig als SchlafplatzSchlafende Menschen auf der Straße zeigen die Nähe einer Bank oder eines Geldautomaten an. Mit der sich zuspitzenden Bargeld-Krise werden die Schlangen immer länger, aber nur die ersten haben eine Chance, am Morgen $50 abheben zu können. Nicht die angekündigte Ausgabe von Schuldscheinen, sondern nur das Einfließen von neuem Kapital wird die Lage verbessern.
Kamerun – Der Karnevalsverein von Ratingen bei Düsseldorf hat den Kameruner Samuel Awasum und seine Frau Jacinta als Regenten für die närrischen Wochen gekürt. Beide haben in Deutschland studiert, sind inzwischen deutsche Staatsbürger und haben zwei hier geborene Kinder. Samuel ist Vorsitzender des städtischen Integrationsrates und wird die vielen Begegnungen für das soziale Miteinander einbringen können. Samuel I. und Jacinta I. freuen sich auf die Zeit; seit ihrer Ankunft in Deutschland finden sie Karneval „einfach toll“ und teilen jährlich mit den Bürgern den Spaß an der Freude
Mosambik – Der Laster soll schon am Mittwoch zwischen Beira und der malawischen Grenze einen Unfall gehabt haben. Er explodierte gestern, als Anwohner dabei waren, Sprit abzuzapfen. Extreme Hitze könnte das Feuer ausgelöst haben. Neben den Toten gibt es über 100 zum Teil schwer Verletzte. Drei Minister werden heute in der entlegenen Provinz Tete erwartet, um die Bergungsarbeiten und Ermittlungen zu überwachen.
Nigeria – HIV-Infizierte sind in Nigeria, mehr als sonst wo, schmerzlicher Stigmatisierung ausgesetzt. Eine Partnersuche ist kaum möglich. Emmanuel Ugochukwu Michael gibt Hilfestellung. Seine Agentur „HIV+ sucht Ehegatten“ mit seiner Telefon Nummer ist auf Zäune und Mauern der Hauptstadt gesprüht. Sein Handy klingelt fast unaufhörlich. Michael hat schon vielen zu einer Partnerschaft verholfen und, unter ärztlicher Betreuung, auch zu HIV negativen Babys.
Kongo RDC – Weil die ausländischen Nachrichtensender Sprachrohr der Opposition seien, sollen sie, zusammen mit einigen lokalen Sendern, gesperrt werden. Betroffene Sender sind u.a. BBC, DW und der beliebte französische Sender RFI, der bereits abgeschaltet ist. Kabila will keine Berichterstattung direkt aus dem Kongo. Eigentlich sollte er am 20. Dezember zurücktreten; stattdessen hat er die Wahl verschoben und zementiert seine Macht. Journalisten, die den Oppositionsführer Moise Katumbi interviewten, wurden kurzerhand verhaftet.
Kenia – Amnesty International berichtete gestern, dass die kenianische Regierung Druck auf die Flüchtlinge im weltweit größten Lager Dadaab ausübt, nach Somalia zurück zu kehren, wo sie Gefahr laufen, getötet oder in die islamistische Gruppe al-Shabaab rekrutiert zu werden. Die im Mai angekündigte Evakuierung soll bis Ende November abgeschlossen sein. Das Lager sei ein Sicherheitsrisiko für Kenia, doch die Handlungsweise verstößt gegen die gemachten Beteuerungen, dass die Rückkehr freiwillig und menschenwürdig sei. Kenia zeigt nun Anzeichen, dass es bereit ist, die Schließung um einige Monate hinauszuschieben für weitere Absprachen und mehr Finanzierung.
SÜdafrika – Nach Monaten extremer Dürre haben letzte Woche die Sommer Regenfälle eingesetzt, so heftig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Flughafen und Straßen waren überschwemmt. Auf der N3 zwischen Johannesburg und Durban wurden mindestens 100 Autos von der Straße weggeschwemmt. An einem Tag fiel fast so viel Regen wie der November Durchschnitt. Eine gute Nachricht: die fast erschöpften Wasserreserven in den Stauseen, besonders dem Vaal Damm, konnten sich verbessern. Die Gewitter ziehen inzwischen weiter nach Mpumalanga, Swaziland und Mosambik.
Ägypten – Es brodelt im Volk, weil Grundnahrungsmittel immer knapper und teurer werden. Touristen bleiben aus; der für viel Geld erweiterte Suez Kanal bringt kaum Profit, und steigende Mehrwertsteuer, Mangel an Medikamenten und Ersatzteilen verursachen mehr Frust. Präsident al-Sisi, von vielen Ägyptern schon als Witzfigur verspottet, warnt vor Protesten und beruhigt die Gemüter. Nun hat der IWF ein Hilfspaket von 12 Mrd. Dollar über drei Jahre gewährt, eine Hilfe, aber viel zu wenig, sagen Kritiker, um die Wirtschaft anzukurbeln.
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