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Kenia – Die meisten Stimmen der gestrigen Wahl sind gezählt. Amtsinhaber Kenyatta soll 55%, sein Gegner Odinga gut 44% erhalten haben. Letzterer wirft dem Gewinner Betrug vor und veröffentlichte auf Twitter die eigenen Ergebnisse. 8.1 Mio. Wähler hätten für Odinga und seine NASA Partei gestimmt und nur 7.2 Mio. für Kenyatta. Für Odinga ist die Diskrepanz klar: Hacker hätten sich Zugang zu dem IT System verschafft und Nutzererkennung und Passwörter des Chefs der Wahlkommission, Christ Msando, benutzt, der eine Woche vor der Wahl tot und mit Folterspuren aufgefunden wurde. Er war für das elektronische Zählsystem verantwortlich, das einen Betrug verhindern sollte. Die Wahlkommission dementiert jegliche Manipulation. Erste Unruhen gab es heute im Südwesten, wo die Polizei mit Tränengas eingriff.
Libyen – Der neue UN-Botschafter in Libyen befürwortet Italiens Versuche, den Migrantenstrom aus Libyen einzudämmen. Über 600.000 Flüchtlinge/Migranten sind seit 2014 nach Italien gekommen. Menschenrechtler, besonders OXFAM, warnen, dass man Menschen nicht an der Flucht aus Libyen hindern und sie auch nicht dahin zurückbringen soll, weil sie dort grausamen Umständen wie Folter, Gewalt, Zwangsarbeit und sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind. Die EU müsse sichere Fluchtkorridore schaffen und faire Asylverfahren garantieren.
Südafrika – Präsident Jacob Zuma hat gestern das achte Misstrauensvotum knapp überlebt. Obwohl die Wahl diesmal geheim war, hat die Opposition es nicht geschafft, genügend Stimmen für die Absetzung Zumas zu bekommen. Ein Votum gegen Zuma wäre auch eine Absage an den ANC und der Sturz der Regierung. Zuma werden viele Skandale, sowie Machtmissbrauch, Korruption und eine verheerende Personalpolitik vorgeworfen. Viele Abgeordnete begrüßten den knappen Wahlausgang 177:198 mit Tanzen und Singen.
Kongo-RDC – Zwei Tage soll Kinshasa still stehen. Kritiker wollen von Kabila endlich einen Wahltermin erzwingen. Während viele Geschäfte in der sonst pulsierenden Stadt geschlossen sind, ist die Polizei aktiv und die Nutzung von Social Media wurde eingeschränkt. Sollte der Streik der jungen Aktivisten keine Wirkung zeigen – Zeitplan und Rücktritt – sind weitere Maßnahmen geplant.
Mali – Als letzter der vier Geiseln der Terrorgruppe al-Qaida, ist der Südafrikaner Stephen McGown Ende Juli freigekommen. Er war im November 2011 in Timbuktu zusammen mit einem Niederländer und einem Schweden verschleppt worden. Ein Deutscher starb bei dem Überfall. Lösegeld sei nicht bezahlt worden.
Südafrika – Der südafrikanischen Luftfahrtgesellschaft geht das Geld aus. Die bedrängte Gesellschaft soll demnächst nicht fähig sein, Gehälter zu bezahlen. SAA könnte sich durch bessere Geschäfte im Oktober helfen, aber nur, wenn die Regierung mit einem Rettungspaket von 60 Mio. Dollar einsteigt. Um die Flugzeuge der renommierten Luftlinie vor dem Startverbot zu bewahren, brauchte es mindesten eine Milliarde Dollar über die nächsten drei Jahre.
Südsudan – Regierungstruppen haben den wichtigsten Stützpunkt der Rebellen unter Riek Machar in Pagak an der Grenze zu Äthiopien erobert. Nach heftiger Bombardierung mussten die Rebellen ihr Quartier schon Sonntagnacht aufgeben. Die Zahl der Toten ist nicht bekannt. Seit 2013 wütet der Bürgerkrieg zwischen Präsident Kiir vom Volk der Dinka und Machar von der Nuer Ethnie. Tausende kamen um; Millionen mussten fliehen, die Hälfte der Bevölkerung leidet Hunger und noch ist kein Ende in Sicht.
Kenia – In Kenia herrscht Stille vor der morgigen Wahl, in der die zwei Kontrahenten, Kenyatta und Odinga, um die Macht ringen. Die Väter der beiden waren Verbündete im Kampf gegen die britischen Kolonialherren. Nach der Unabhängigkeit wurden sie Gegner. Jetzt führen Präsident Kenyatta und Oppositionsführer Odinga den Familienstreit in der heißumkämpften Wahl weiter. Sie standen sich schon 2013 gegenüber.
Südafrika – Letzte Woche fiel der kürzlich wiedergewählte Methodistenbischof Thembinkosi Fandaleki in der Ostkap Provinz einem Angriff zum Opfer. Mit einer schweren Schusswunde lenkte er noch seinen Wagen, entweder auf der Flucht vor seinen Angreifern oder im Versuch, Hilfe zu bekommen, verlor die Kontrolle und fuhr in ein Gebäude. Die Kirchengemeinde ist schockiert, der Südafrikanische Kirchenrat SACC verurteilt „die feige, barbarische Tat“.
Tunesien – Allein letzte Woche verlor das Land Tausende ha Wald. Manche der Feuer waren absichtlich gelegt, die meisten Ausbrüche in den acht Provinzen gehen aber auf die extreme Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 40° zurück. Am Schlimmsten ist es im Osten des Landes, wo über 7000 ha verloren gingen. Die hohen Temperaturen und heißen Winde erschweren die Löscharbeiten.
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