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Südafrika – Kiara Nirghin, eine 16-jährige Schülerin aus Johannesburg, hat von tausenden Eingaben aus über 100 Ländern auf dem Science Fair in Kalifornien den Google Grand Preis gewonnen für ihre bahnbrechende Idee, aus Orangen – und Avocado Schalen ein umweltfreundliches, biologisch abbaubares Polymer zu entwickeln, das saugfähiger ist als das künstliche Polymer. Sie hofft, dass ihre Erfindung, Mini Wasserreservoirs unter der Erde, in Dürrejahren Pflanzen das Überleben ermöglicht. Ihre Belohnung: ein $50,000 Stipendium.
Sudan – Amnesty International konnte heute zahlreiche Belege bringen, dass seit Jahresanfang in der Krisenregion Darfur 32-mal Chemiewaffen gegen die Bevölkerung eingesetzt wurden. Mindestens 200 Menschen sollen gestorben sein, darunter viele Kinder. Ausgewertete Bilder, Videos und Interviews weisen auf Senfgas hin. Chemische Kampfstoffe sind durch mehrere, auch vom Sudan unterzeichnete Verträge, verboten. Die großangelegte Offensive gegen die Rebellengruppe SLA, die sich gegen al-Bashir auflehnt, läuft schon 13 Jahre. Nach UN-Schätzungen kamen 300.000 Menschen ums Leben.
Sambia – Im Rahmen des SADC Programms hat Sambia begonnen, 48.000 Tonnen Lebensmittel nach Malawi und Simbabwe zu schicken. Präsident Lungu hat die Ausfuhr von Mais gebilligt. Sambia will weiterhelfen, um die Not der von der Dürre betroffenen Menschen zu lindern. Meteorologen sagen voraus, dass es nächstes wieder Hunger gibt, nicht wegen zu wenig sondern wegen zu viel Regen.
Kenia – Kenia will, dass die Seegrenze parallel zum Breitengrad verläuft; Somalia fordert, dass die Grenze in südöstlicher Richtung als Verlängerung der Landgrenze laufen soll. Akut ist der Streit, seit in dem kleinen Dreieck im Indischen Ozean beachtliche Öl- und Gasvorkommen gefunden wurden. Kenia hat bereits Abbaulizenzen an internationale Firmen verkauft. Weil keine Einigung erzielt wurde, hat Somalia den Disput vor den Internationalen Gerichtshof gebracht, Kenia hat Widerspruch eingelegt. Beste Lösung wäre ein Kompromiss, in dem sich die beiden Länder den Abbau der Rohstoffe teilen.
Mali – Das Kriegsverbrechertribunal in den Haag hat den Dschihadisten al-Mahdi zu neun Jahren Haft verurteilt für die Zerstörung in 2012 von historischen Mausoleen in Timbuktu, die zum UNESCO Kulturerbe gehören und der Bevölkerung heilig sind. Die zerstörten Gebäude sind, dank eines Sonderfonds, wiederhergestellt, aber nicht der Frieden in Mali.
Ägypten – Human Rights Watch dokumentiert, dass, besonders bei poltischen Gefangenen „routinemäßig“ Folter und Isolation eingesetzt wurden, ob unter Mubarak, Mursi oder al-Sisi. Wer überlebt, kommt als misshandelter, gebrochener Mensch heraus. Besonders erschreckend ist das berüchtigte Tora-Gefängnis als der Ort, an dem Regierungskritiker „entsorgt und vergessen“ werden können.
Südsudan – Der frühere Rebellenführer Riek Machar drängt auf bewaffneten Widerstand gegen das „autoritäre und faschistische Regime“ von Präsident Salva Kiir. Nur zwei Monate seit seiner Flucht aus dem Südsudan ruft er zum Krieg auf. Er will seinem noch jungen Land „Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ bringen. Es ist seine erste politische Aussage seit der Flucht. Unklar ist, wie weit Machar noch auf die Gefolgschaft seiner alten Rebellengruppe zählen kann.
Gabun – Da das Verfassungsgericht die Wahl von Ali Bongo trotz massiver Einwände als gültig erklärte und dieser heute sein Amt antritt, haben Bewohner von Libreville angefangen, Bargeld abzuheben und Essensvorräte aufzustocken. Nicht wissend, wie der besiegte Oppositionskandidat Jean Ping reagiert, befürchten sie ein neues Chaos. Geldautomaten und Geschäfte sollen in kürzester Zeit fast leer sein.
Simbabwe – Politische Analytiker und die Opposition zu Hause haben Mugabe als „wahnsinnig“ bezeichnet, nachdem er am Wochenende waghalsig sagte, dass der afrikanische Kontinent sich von der UNO zurückziehen würde, wenn seine Forderungen nach Reform an der UNO und ständigen Sitzen im Sicherheitsrat für afrikanische Länder kein Gehör finden. Die undiplomatischen Drohungen, sich mit China, Indien und Russland neu zu formieren, würden Simbabwe noch weiter vom Rest der Welt entfremden und in den Abgrund stürzen.
Sierra Leone – Die Anti-Korruptionskommission hat schockierende Zahlen über das Ausmaß von Bestechungen in dem armen westafrikanischen Land veröffentlicht. Es ist nicht nur der Korruptionsskandal des Fußballverbands (SLFA), dessen Präsidentin und Vize in Gewahrsam sind; Schmiergeld braucht man fast überall.
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