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Simbabwe – Das Krisenland hofft, mit den in Deutschland gedruckten “Anleihebanknoten”, die dem US $ entsprechen und in Nennwerten von 2,5, 10 und 20 $ Ende Oktober erscheinen werden, einige Probleme zu lösen. Seit 2009 braucht Simbabwe den US $ als Zahlungsmittel, aber mit der ständig absackenden Wirtschaft gibt es nicht genug Bargeld im Land. Gehälter können nicht gezahlt werden und an Geldautomaten bilden sich endlose Schlangen. Die Parallelwährung ist heftig umstritten und ist auch ein Grund für die Proteste, die sich gegen Mugabe häufen.
Kongo RDC – In den gewaltsamen Protesten gegen Präsident Joseph Kabila sind viel mehr Menschen umgekommen als berichtet. Kabilas letzte Amtszeit endet im Dezember, und, statt einen Wahltermin zu veröffentlichen, besteht er auf Verschiebung des Wahldatums, um uneingeschränkt an der Macht bleiben zu können. Inzwischen wurden die Büros der Opposition angezündet; Menschen kamen in den Flammen um. Der Unmut der Bevölkerung hat sich von Kinshasa auf andere Städte ausgeweitet.
Burkina Faso – Kurz nachdem er aus seinem Exil im Nachbarland Elfenbeinküste zurückgekehrt war, wurde Ex-Regierungschef Luc Alphonso Tiao festgenommen. Er soll sich nun verantworten für den Tod von 33 Demonstranten, weil er beim Niederschlagen der Proteste in 2014 den Schießbefehl erteilt hatte.
Südafrika – Wegen der anhaltenden Dürre will der Krüger Nationalpark 350 Büffel und Nilpferde abschießen. Das schwindende Gras reicht nicht für alle. Zurzeit leben im Park etwa 47.000 Büffel und 7500 Nilpferde. Die übrigen Tiere hätten so eine bessere Überlebenschance und das Fleisch der erlegten Tiere würde an ärmere Gemeinden in Park-Nähe verteilt. Die diesjährige Trockenheit, ausgelöst durch das El Niño Klimaphänomen, ist die schlimmste seit 30 Jahren.
Kenia – Um den Kindern und Jugendlichen der Slums von Nairobi, wo es selten Strom und Wasser gibt, viel weniger Computer, den Einstieg in die digitale Welt zu ermöglichen, muss das Klassenzimmer zu ihnen kommen. Der von der Craft Silicon Foundation gestellte Bus fährt mit Lehrern und 32 solar-betriebenen Computern ausgestattet, durch den Kawangware Slum. Er hat eine magische Anziehung auf junge Menschen, die surfen, scannen und drucken lernen. Probleme gibt es nur, wenn die Sonne nicht scheint. 8.000 Jugendliche haben den mobilen Bus schon benutzt und schätzen die erworbenen Aufstiegschancen.
Seychellen – Vor einer Woche wurde in den Seychellen friedlich und fair gewählt. So wie die Kap Verde Inseln im Atlantik, ist auch der Inselstaat im südlichen Indischen Ozean mit einer verhältnismäßig kleinen Bevölkerung das Beispiel einer funktionierenden Demokratie in Afrika. Zum ersten Mal hat eine Oppositionskoalition (LDS) gewonnen. Von den 71.932 Wahlberechtigten haben 87% ihre Stimmen abgegeben. Die Länder Afrikas könnten viel von den Inseln lernen.
Uganda – Ugandische Handwerker haben eine jahrtausendalte Tradition wieder aufgenommen. Sie ernten die Rinde des tropischen Feigenbaums, der an den Hängen des Viktoriasees wächst, und verbinden die Wunde mit Palmblättern für neues Wachstum. Die Rinde wird gekocht und mit Holzhämmern bearbeitet bis sie fit ist für Weiterverarbeitung in Stoff, Teppiche, Wand- und Deckenverkleidung usw. Der manuelle Herstellungsprozess des Rindentuchs – Bark Cloth – ist kunstvoll und nachhaltig; er wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und 2012 auch für den Bundespreis Eco Design nominiert.
Kenia – Auf einer 3-tägigen Konferenz, die „missio Aachen“ mit dem Institut für Islamwissenschaft des kath. Tangaza College in Nairobi veranstaltet hat, wurde angeregt, dass das „Missio-Network African Theology“ über das Verhältnis zwischen Religion und Gewalt reflektieren und Wege zu Dialog und Frieden finden sollte. Die grausamen Religionskriege durch die Jahrhunderte könnten in der Exklusivität der drei monotheistischen Religionen ihren Ursprung haben. Eine korrekte Auslegung der heiligen Schriften durch die neue Initiative könne ein Beitrag zum Frieden sein.
Guinea – Labé, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hat 7.000 registrierte Taxifahrer auf zwei Rädern. Es sind meist junge Männer, die keine andere Arbeit finden oder für schnelleres Geld umsatteln. Tag und Nacht sind sie unterwegs, um Kundschaft zu suchen. Motorradtaxis sind beliebt, weil sie immer erreichbar sind und schnell durch den Verkehr kommen. Obwohl die Fahrer gewerkschaftlich organisiert sind, ist es ein hartes Geschäft: Viele sind unerfahren, so dass Unfälle häufig vorkommen; noch besteht in Labé keine Helmpflicht wie in Conakry, und Kriminelle schleichen sich in den Betrieb ein und bedrohen die Sicherheit von Fahrern und Kunden.
Somalia – Das erste Mal in 30 Jahren trafen sich unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen die ostafrikanischen Staatschefs der IGAD Gruppe in Mogadischu. Ihre Anwesenheit wird als Zeichen wiederkehrender Stabilität gesehen. Sie forderten die im Land stationierten AU-Truppen auf, alles zu tun, damit die Wahlen am 31 Oktober friedlich verlaufen.
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