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Äthiopien – Die Nachricht Anfang Januar, dass, zur Stärkung der Demokratie, alle politischen Gefangenen freigelassen werden sollten und das berüchtigte Gefangenenlager Maekelawi ein Museum werden sollte, überraschte die Bevölkerung. Seit 2016 wurden in regierungskritischen Protesten in den Regionen Oromia und Amhara Zehntausende zeitweise festgenommen. 2000 sollen weiterhin in Haft sein. Hunderte seien getötet worden. Einige Tage später kam die Korrektur: Ministerpräsident Desalegn sei falsch zitiert worden. Nur Einzelfälle würden zwecks einer Freilassung überprüft.
Ugannda – In seiner Neujahrsansprache hat Präsident Museveni Kirchenführer und Kritiker attackiert, sie sollten Kommentare über Politik unterlassen. Zusammen mit andern Glaubensvertretern verurteilte Erzbischof Lwanga aus Kampala die Kritik an den Kirchen. Diese könnten nicht zu politischen Problemen schweigen. Die Beziehung zwischen Kirche und Staat ist in letzter Zeit angespannter geworden, seitdem es dem Dauerpräsident gelungen ist, durch eine umstrittene Verfassungsänderung die Höchstaltersgrenze für den Präsidenten aufzuheben, um fast unbegrenzt an der Macht zu bleiben. Die kath. Bischofskonferenz hatte eine Volksbefragung gefordert.
Mali – Premier Maiga, der erst seit April im Amt ist, und sein ganzes Kabinett haben ihren Rücktritt eingereicht, gerade sieben Monate vor der Präsidentschaftswahl. Kein Grund wurde genannt. Man spekuliert, dass Maiga neuer Präsident werden möchte oder dass er den Platz für einen stärkeren Premier freimacht, der Präsident Keita zur Wiederwahl verhilft. Maiga ist es nicht gelungen, den Versöhnungsprozess mit den Tuareg Gruppen im Norden zum Erfolg zu führen. Der Friedenseinsatz in Mali, bei dem auch die Bundeswehr beteiligt ist, ist die gefährlichste UNO – Mission weltweit.
Marokko – 200 Migranten haben es am Wochenende geschafft, den Grenzzaun von Marokko ins spanische Melilla und so in die EU zu stürmen. Früher wurden viele Flüchtige am meterhohen Zaun abgefangen. Jetzt benutzen sie Haken und mit Nägeln beschlagene Schuhe, die das Klettern erleichtern.
Libyen – Als ihr Schlauchboot vor der libyschen Küste sank, konnten 84 Migranten von der italienischen Küstenwache gerettet und acht Leichen geborgen werden. Dutzende werden noch vermisst. Im vergangenen Jahr sind fast 3000 Menschen ertrunken, seit 2000 etwa 34.000. Dir Zahl der Migranten, die 2017 ihren Weg illegal nach Europa machte, war, nach Frontex Berichten, um 60% auf 204.300 gesunken.
Ägypten – Ein Ballon mit 20 Touristen musste in der Nähe der archäologischen Stadt Luxor wegen starkem Wind eine Bruchlandung machen. Ein Mensch, ein Tourist aus Südafrika, kam ums Leben, 15 weitere, auch der Pilot, wurden verletzt. Über dem antiken Luxor gab es schon mehrere Heißluftballonunfälle. Inzwischen dürfen Ballons nicht höher als 2000 Meter fliegen und werden kameraüberwacht.
Tansania – Die kritische Weihnachtspredigt des selbst ernannten Bischofs und Gründers einer Freikirche, Zachary Kakobe, dass das Land zu einem Einparteienstaat abrutschen könnte, gab Anlass zu der Drohung. Wenn kirchliche Organisationen „Religion und Politik“ vermischen, könnte ihnen die Registrierung entzogen werden. Präsident Magufuli, gelobt für seinen Stand gegen Korruption und Verschwendung, duldet wenig Kritik. Der „Bulldozer“ könnte seine Drohung wahrmachen. Wenn Kirchen Schulen und Krankenhäuser bauen, so Kirchenvertreter, ist alles ruhig; sobald sie fragen, warum es keine Lehrer und Medikamente gibt, ist es Einmischung.
Simbabwe – Im Matopos-Nationalpark griff ein Krokodil zwei Urlauber an, als sie in einem Schlauchbootim Mpopoma Damm paddelten, biss den Mann zu Tode und verletzte seine Begleiterin schwer. Die Benutzung von Schlauchbooten verstößt gegen die Sicherheitsbestimmungen des Parks. Allein im Jahr 2017 haben Krokodile in Simbabwe 23 Menschen zu Tode gebissen.
Südafrika – Zwischen Johannesburg und Port Elizabeth, etwa 200 km vom Ausgangspunkt entfernt, kollidierte der Zug mit einem Lkw und entgleiste. Mindestens ein Waggon ging in Flammen auf. 14 Tote wurden geborgen; die Zahl der Opfer könnte noch steigen. Es soll bis zu 260 Verletzte geben. Bergungsteams suchen immer noch nach eingeklemmten Passagieren. Wegen der Schulferien sind die Züge zurzeit besonders voll.
Liberia – Bei der Stichwahl holte sich George Weah die Mehrheit der Stimmen, 61.5% gegen 38.5% seines Kontrahenten Boakai. Am 22. Januar wird er sein Amt antreten. Weah setzt auf Solidarität, Versöhnung und Frieden. Seinen Wählern versprach er den Kampf gegen Armut und Korruption, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und eine Verbesserung des Bildungs – und Gesundheitswesens. Die erste friedliche Machtübergabe seit 1944 in Afrikas ältester von freigelassenen Sklaven in 1847 gegründeter Republik, ist ein Grund für Optimismus. Eine Befürchtung ist, dass die Warlords wegen der Frau des inhaftierten Ex-Diktators Taylor als Vizepräsidentin, Hoffnung auf eine neue Chance sehen könnten.
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