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Nigeria – Am Wochenende haben Beamte am Lagos Flughafen 10 Kinder – 9 Mädchen und ein Junge - aus den Händen von Schmugglern befreit, die sie nach Moskau fliegen wollten. 5 weitere Kinder waren aufgefallen, weil sie nur einfache Flugtickets hatten. Alle besaßen einen FIFA Fan Pass. Einige der Menschenhändler wurden vor Ort festgenommen, weil sie angeblich die Kinder rekrutiert und ihre Fahrt ermöglicht hatten. Auch für den Handel mit Frauen und Mädchen kommen die erleichterten Einreisebedingungen während der FIFA Wochen den Schleusern sehr gelegen.
Südsudan – Zum ersten Mal in zwei Jahren sollen sich Staatschef Kiir Salva und der unter Hausarrest in Südafrika lebende Rebellenführer Riek Machar auf Einladung des neuen äthiopischen Premiers Abiy Ahmed Ali am 20. Juni in Addis Abeba treffen. Beide haben ihre Bereitschaft erklärt. Der 5-jährige Bürgerkrieg mit 2 Mio. Binnenvertriebenen, 2.5 Mio. Flüchtlingen in 6 Nachbarländern, unvorstellbarem Hunger und fataler Unterfinanzierung humanitärer Hilfe, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Man hofft, dass das von IGAD geplante Treffen zu echten Friedensgesprächen führt.
Tansania – Ohne gebratene Vermicelli Nudeln (Tambi) mit dunklen Rosinen in süßer, mit Kardamom, Vanille und Zimt gewürzter Kokosmilch wäre der nun ausgehende Ramadan für Sansibars Muslime nicht denkbar. So ist der chinesische Familienbetrieb vollauf beschäftigt. 95.000 kg Mehl verarbeitet er jährlich. Das Engagement der Familie ist ein Zeugnis einer tausendjährigen Zusammenarbeit und kulturellem Austausch zwischen China und Sansibar, viele Jahre bevor Vasco da Gama kam.
Ägypten – Hätte der Imam einer naheliegenden Moschee unweit von Kairo nicht über Lautsprecher um Hilfe gerufen, wäre die koptisch-orthodoxe Kirche ganz abgebrannt. Ein Baugerüst an der Kirche war in Brand geraten. Viele junge Muslime, beim abendlichen Fastenbrecher versammelt, eilten zur schnellen Hilfe, bis der Zivilschutz die Flammen ganz löschte. Der koptische Bischof bedankte sich für die spontane interreligiöse Hilfsbereitschaft. Koptische Kirchen waren immer wieder Angriffsziele islamistischer Terroristen.
DR Kongo – Jean-Pierre Bemba, früherer Vizepräsident, war wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Jetzt ist er frei. Bemba könne nicht für die Verbrechen, die seine Truppen in der Zentralafrikanischen Republik begangen haben, verantwortlich gemacht werden. Es gab auch ernsthafte Fehler in der ersten Instanz. Bemba war 2003 Vizepräsident und bei den 2006 Wahlen der stärkste Oppositionskandidat, verlor aber gegen Kabila. Seine Anhänger sehen in ihm schon den nächsten Präsidenten.
Tansania – Die Regierung will im weltbekannten Selous Wildreservat einen Staudamm errichten und hat schon Angebote zur Abholzung der Baumbestände ausgeschrieben. Das 2.100 Megawatt Wasserkraftwerk am Rufiji-Fluss würde die Stromerzeugung des Landes verdoppeln. Umweltschützer kritisieren, dass das Projekt eine einmalige Tierwelt zerstören würde.
Madagaskar – Seit dem Putsch im Jahr 2009 befindet sich das Land im Krisenzustand. Das Oberste Gerichte hatte vor einem Monat Präsident Hery Rajaonarimampianina beauftragt, einen "Konsens-Ministerrpräsidenten" einzusetzen. Nachdem das Militär gedroht hatten, einzuschreiten, akzeptierte Premierminister Olivier Mahafaly schließlich seinen Rücktritt. Sein Nachfolger, der parteillose Funktionär Christian Ntsay, hat die schwierige Aufgabe, eine Übergangsregierung zu formen und Wahlen vorzubereiten. Seit Monaten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Protesten. Obwohl es reich an Bodenschätzen ist, zählt Madagaskar zu den ärmsten Ländern der Welt.
DR Kongo – Gute Nachrichten aus dem Kongo sind rar. Ärzte ohne Grenze konnte berichten, dass der Ebola-Ausbruch halbwegs unter Kontolle ist. Dank der schnellen Intervention der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einer zügigen Finanzierung durch die internationale Gemeinschaft konnten in kürzester Zeit 19 Tonnen Material in den Dschungel transportiert werden und so eine Ausbreitung der Epidemie verhindert werden.
Äthiopien – Das Parlament hat den Ausnahmezustand, der seit Februar in Kraft ist, vorzeitig aufgehoben. Der neue Ministerpräsident, Abiy Admed, hat die Versöhnung zwischen den Ethnien und politischen Parteien zum seinem Hauptziel erklärt. Während jahrelanger Proteste gegen die Regierung kamen hunderte Demonstranten ums Leben, Zehntausende wurden inhaftiert. Er möchte auch den jahrlangen Grenzkonflikt mit Eritrea friedlich lösen.
DR Kongo – Für die Batterien von E-Autos und elektronischen Geräten ist Kobalt ein wichtiger Rohstoff und der Kongo ist mit 60% der weltweit größte Produzent. Doch die Umweltschäden sind verheerend: vergiftete Flüße, verseuchte Böden, Frühgeburten und Missbildungen bei Babies, schwere Haut- Atemwegsprobleme der Anwohner.
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