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Nigeria – Laut Berichten von Anwohnern ist heute Morgen ein Konvoi von neun Fahrzeugen in Dapchi vorgefahren und hat die Mädchen dort abgeladen, wo sie vor einem Monat entführt wurden. Die Umstände sind noch unklar. Lösegeld soll nicht gezahlt worden sein. Fünf Mädchen sollen schon am Tag der Entführung gestorben sein, und eins, eine Christin, sei noch bei den Entführern. Die Eltern wurden gewarnt, ihre Töchter nie mehr in eine Schule zu schicken, da Bildung unter Boko Haram verboten sei.
Tschad – Der Tschad-See war flächenmäßig einst einer der größten Seen. Er versorgt in der südlichen Sahelzone etwa 30 Mio. Menschen mit Wasser, hat aber in den letzten 100 Jahren etwa 90% seiner Wasseroberfläche verloren. Umweltschützer warnen vor einer menschlichen und ökologischen Katastrophe, wenn das Verschwinden des Sees nicht gestoppt werden kann. In den letzten Jahrzehnten wurde die Region von zahlreichen Dürren heimgesucht. Die Sahara rückt von Norden heran. Vom Süden kommen Scharen von Flüchtlingen, die Sicherheit vor Boko Haram suchen. Alle brauchen mehr Wasser, bewässern kleinere Felder, fangen weniger Fische und verschmutzen den See, der für die meisten ja auch Trinkwasser stellt.
Nigeria – Auch einen Monat nach dem Überfall auf ihre Schule in Dapchi in der Yobe Provinz, werden 110 Mädchen vermisst. Angehörige sind verärgert; das Militär hätte von dem geplanten Angriff der Boko Haram Miliz gewusst und nichts unternommen. Präsident Buhari spricht von einer „nationalen Katastrophe“, die an die 270 Chibok Mädchen von 2014 erinnert. Nach dem Einsatz von Militär und Flugzeugen strebt Buhari jetzt eine Verhandlungslösung an bis alle Mädchen frei sind.
Kenia – Schon mehrere Tage mühen sich die Verantwortlichen in Kenia, die massive Kluft auf einer Hauptverkehrsstraße im Rift Valley zu schließen. Viele halten die andauernden schweren Regenfälle für die wiederholt entstehenden Spalten verantwortlich, doch der Geologe David Adede erklärt, dass der Grund in den tektonischen Bewegungen liegt, die den Spalt jährlich um zwei Zentimeter wachsen lassen und den Kontinent eines Tages in zwei Teile spalten.
Uganda – So groß war der Sturm der Entrüstung über den ugandischen Parlamentarier Twinamasiko, der dafür plädierte, dass eine Ehefrau aus disziplinarischen Gründen gelegentlich zu schlagen sei, dass er sich öffentlich entschuldigen musste. Präsident Museveni behauptete am Weltfrauentag, dass er in 50 Ehejahren seine Frau noch nie geschlagen habe. Da laut eines ugandischen Regierungsberichts mindestens ein Fünftel aller Uganderinnen zwischen 15 und 49 Jahren häusliche oder sexuelle Gewalt erleidet, scheint der Parlamentarier doch eine weitverbreitete Ansicht zu vertreten.
Ghana – Der Akosombo Staudamm, der nach der Unabhängigkeit am Volta Fluss gebaut wurde, war der Stolz des Landes. Sechs Turbinen produzierten genügend Strom für eine Aluminiumschmelze, für den Energiebedarf des Landes und für Export in Nachbarländer. Durch Klimawandel und weitflächige Abholzung ist der Wasserstand so niedrig, dass nur eine Turbine betrieben werden kann und die Stromausfälle die Wirtschaftsleistung bedrohen. Ghana ist dabei, durch erneuerbare Energien – Wind, Photovoltaik und Biomasse – seine Bedürfnisse zu decken.
Simbabwe – Vier Monate nach seinem erzwungenen Rücktritt gab Mugabe das erste Interview. Der „Staatsstreich sei eine Schande“ und müsse „rückgängig gemacht“ werden. Er will weiter über die Zukunft des Landes mitbestimmen. Dass er Tausende getötet und das Land ruiniert hat, will er nicht wahrhaben. Von der verhaltenen Aufbruchsstimmung merkt er nichts. Es kommt jetzt drauf an, ob sein Nachfolger Mnangagwa den versprochenen politischen und wirtschaftlichen Neustart schafft und durch glaubwürdige Wahlen auch internationale Anerkennung erhält.
Sudan – Nach Absichtserklärung mit dem russischen Nuklearkonzern „Rosatom“ und einem Fahrplan für die Umsetzung soll der Bau etwa anderthalb Jahre brauchen und bis 2020 mehr als 5000 Megawatt Strom erzeugen. Da der Sudan über die drittgrößten Uranvorkommen der Welt verfügt, ist Moskau sehr interessiert, seine Führerrolle in der Kernenergie auch im östlichen Afrika zu stärken.
Südafrika – Nicht nur in Berlin und Stuttgart gibt es Bauprojekte, die nie fertig zu werden scheinen. Kapstadts unvollendete Autobahn Brücke steht seit 1977 als Fragment in der Nähe der berühmten V&A Waterfront, eine „Brücke ins Nichts“, interessant nur für Touristen und für die Film - , Werbe – und Musikindustrie. Nun soll sie an die existierende Autobahn angeschlossen werden, um den Verkehr in der Innenstadt zu beruhigen. Teil der Finanzierung soll von elf Wolkenkratzern mit 4000 Wohnungen kommen, die an der Atlantikküste hochgehen sollen. Neuer Baubeginn ist Ende 2020.
Äthiopien – Der Schauspieler wäre heute 90 Jahre alt geworden, doch auch vier Jahre nach seinem Tod wird er von Millionen Menschen geehrt, die ihm und seinem Einsatz ein besseres Leben verdanken. Seit Böhms Gründung der Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ in 1981 werden immer noch Entwicklungsprojekte im ländlichen Äthiopien umgesetzt: Wasserstellen, Schulen, Kliniken, Ausbildungsprogramme, Wüstenbekämpfung, und alle auf Augenhöhe, den Bedürfnissen der Menschen angepasst und mit Einbeziehung der Empfänger. Böhms Name bleibt mit moderner Entwicklungszusammenarbeit eng verbunden.
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