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Elfenbeinküste – Staats-und Regierungschefs aus 55 afrikanischen und 26 europäischen Ländern die sich in der ivorischen Hauptstadt trafen, sollten sich um eine „nachhaltige Zukunft“ für die Jugend mühen. Doch dann dominierten Berichte von Sklavenhandel in Libyen und mögliche Abhilfe. Hilfsorganisationen beschuldigen die EU, dass sie schon vorher von furchtbaren Zuständen in Libyen wusste und trotzdem fliehende Menschen dahin zurückbringen ließ. Gesetzte Prioritäten des Gipfels sind: Investitionen, Berufsausbildung, gemeinsame Sicherheitspolitik und legale Migration.
Simbabwe – Um die am Boden liegende Wirtschaft anzukurbeln, ruft Präsident Mnangagwa Unternehmen und Bürger auf, alles illegal ins Ausland geschaffte Geld zurückzuführen. Er verspricht Straffreiheit für alle, die vor Ablauf der Frist Ende Februar 2018 der Aufforderung nachkommen. Andern drohen Festnahme und Gerichtsverfahren. Sein Kampf gegen Armut und Korruption könnte sich schwierig gestalten.
Senegal – In der Bamberger Krippenstadt stellt das Bamberger Diözesanmuseum dieses Jahr Krippen aus dem Senegal aus - wegen der Partnerschaft zwischen Bamberg und dem senegalesischen Bistum Thiès. Ergänzt werden diese durch Krippendarstellungen aus Nachbarländern. Das Material ist vielfältig, aber immer lokal, vom Palmblättern und Wurzeln, von Ton zu Ebenholz, Elfenbein und Bronze, und sogar zu Müll. Das Ziel aber ist immer dasselbe: die künstlerische Darstellung der Weihnachtsgeschichte.
Ägypten – Obwohl sich die Terror Gruppe IS noch nicht zu dem verheerenden Angriff auf eine Moschee im Norden Sinais bekannte, bei dem 305 Menschen starben, ist die Täter fast klar. Es war eine Moschee des Sufi-Ordens, die attackiert wurde. IS-Terroristen sehen die von Sufis geübte mystische Auslegung des Islam als „abtrünnig“. Die ägyptische Luftwaffe hat zurückgeschlagen, Fahrzeuge zerstört, Verdächtige getötet und Waffenlager ausfindig gemacht. Die Behörden sind sicher, dass die blutigen Anschläge eskalieren werden.
Kongo DR – Am Ende ihrer Vollversammlung, in der die politische Krise im Mittelpunkt stand, hat die kongolesische Bischofskonferenz CENCO Joseph Kabila ersucht, verbindlich zu erklären, dass er bei der nächsten Präsidentschaftswahl am 23. Dezember 2018 nicht mehr kandidieren wird. Er hat durch seine Verschiebungstaktiken seine Amtszeit schon um zwei Jahre verlängert. Opposition und Zivilgesellschaft sind erbost; die Kirche will weiter vermitteln und ruft alle zu gewaltfreiem Verhalten auf.
Madagaskar – Diese leicht übertragbare Pestwelle scheint überwunden zu sein. Seit Anfang November gibt es keine Neuerkrankungen mehr. Von der Ende August ausgebrochenen Epidemie waren 2.384 Menschen infiziert; 202 sind gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation mahnt die Behörden, auch in Zukunft besonders wachsam zu sein.
Lesotho – Die Menschen sind überrascht, fasziniert und beunruhigt über Schneegestöber im Sommer. „Snowvember“ nennen sie das Phänomen. Es gab schon mal leichtes Schneetreiben, aber keine Verwehungen, die wegen den gefährlichen Bedingungen zur Schließung der Grenzstation bei Matatiele führte. Die Auswirkung des Klimawandels scheint sich im südlichen Afrika tiefgründiger zu zeigen als anderswo.
Ghana – Mit nur $ 50 Taschengeld verließ Patrick Awuah seine Heimat Ghana, um ein Stipendium in den USA anzutreten. Nach Studium und lukrativer Karriere bei Microsoft fühlte er den Drang, Afrikas Bildung zu verbessern. Er kam zurück und gründete die Ashesi Universität, die inzwischen 800 Studenten aus 18 afrikanischen Ländern zählt. Ethik und Unternehmertum sind Pflichtkurse; auch müssen alle einen sozialen Dienst leisten. In allen Fachgebieten gilt Kompetenz und Weitergabe an andere zum Wohle von Volk und Land. Sein Einsatz für „das Ausbilden von Anführern“ hat Awuah auf dem „World Innovation Summit“ in Katar den mit $ 500.000 dotierten WISE Preis gebracht.
Libyen – Ein von CNN ausgestrahltes Video, das zeigt, wie afrikanische Migranten in Libyen auf dem Markt öffentlich versteigert und verkauft werden, hat für weitgehende Empörung gesorgt. Der Preis für die jungen Männer, meist aus sub-Sahara Afrika, die kein Geld für Schleuser haben oder deren Familien kein Lösegeld zahlen können, wird von ihrer Muskelkraft oder erlernten Fertigkeiten bestimmt, zwischen 400 und 850 US Dollar. Der AU-Vorsitzende Alpha Condé und westafrikanische Regierungen fordern Aufklärung und Strafverfolgung. Auch eine Untersuchungskommission der libyschen Regierung will der Sache nachgehen. Die EU-Politik, die die Ausbildung libyscher Küstenwächter organisiert, trägt, so der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Mitschuld an dem Elend der Betroffenen, die, in Haftzentren gepfercht, unmenschliches Leid erdulden müssen.
Libyen – Wegen den katastrophalen, unmenschlichen Bedingungen in den libyschen Haftzentren sind einige Schweizer Kantone bereit, Resettlement-Flüchtlinge aus Afrika aufzunehmen. Das sind Asylsuchende, die vom Flüchtlingskommissariat (UNHCR) als Flüchtlinge anerkannt sind und so direkt aus den Flüchtlingslagern in die Schweiz gebracht werden. Der Bund zahlt Beiträge an Kantone und Gemeinden, die sich um Unterbringung, Betreuung und Integration der Flüchtlinge kümmern.
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