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Simbabwe – Tausende Simbabwer feierten ausgelassen in den Straßen, als die Nachricht vom Rücktritt Mugabes bekannt wurde. Bis zum letzten Moment hatte der greise Diktator sich an die Macht geklammert. Jetzt ist sein designierter Nachfolger, der Vize, den er vor zwei Wochen gefeuert hat, unterwegs zurück nach Simbabwe. Am Freitag soll er das Präsidentenamt übernehmen. Doch Mnangagwa ist ein Mann der ersten Stunde, ein Plünderer wie sein Chef; auch er hat das Volk unterjocht und ausgebeutet und ist mitverantwortlich für das Matabeleland Massaker und das Töten, Foltern und Verschwinden vieler Oppositioneller. Wird es faire Wahlen geben?
Nigeria – 50 Menschen kamen um, als ein Teenager im Bundesstaat Adamawa sich unter die Gläubigen mischte, die sich zum Morgengebet versammelten, und eine Bombe zündete. Die Attacke wird Boko Haram zugeschoben, der Terror Miliz, die im Nordosten des Landes schon Dutzende ähnliche Anschläge verübt hat.
Kenia – Nach der August Wahl, die annulliert wurde, dann einer Wahlwiederholung; bei der Kenyatta 98% der Stimmen erhielt, weil Odinga die Wahl boykottierte, ist die Entscheidung beim Obersten Gericht gefallen. Die Wahl steht; Kenyatta wird am 28 November als Präsident vereidigt. Odinga rief zu einer „Nationalen Widerstandsbewegung“ auf. In den vergangenen Wochen gab es mehrere heftige Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition: Allein am Wochenende starben neun Menschen.
Tansania – Einmal in der Woche geht die 16jährige Getrude Clement ins Aufnahmestudio statt in die Klasse. In ihren Sendungen spricht sie zu Kindern und Erwachsenen und plädiert für die Sauberhaltung des Viktoriasees und ihrer Stadt Mwanza. Sie spricht von steigenden Temperaturen und der Eisschmelze auf dem Kilimandscharo, die die Existenz vieler Menschen in ihrem Land bedrohen. Letztes Jahr durfte sie vor Staatschefs bei der UNO auftreten.
Kongo DR – Kobalt, unentbehrlich in Handys, wird immer mehr für effiziente Energiespeicher und Autocomputer gebraucht. Die Hälfte des Kobaltbedarfs kommt aus dem Kongo, wo viele Kinder, manche erst 7 Jahre alt, Leben und Gesundheit in den Minen riskieren. Amnesty International verlangt die Überprüfung der Lieferketten. Oft mangelt es an Transparenz, auch bei großen Autokonzernen. Die Tatsache, dass weltweit 152 Mio. Kinder zur Arbeit gezwungen werden, sei nicht länger tragbar.
Kamerun – Vier Stockwerke des Parlamentsgebäudes in Yaoundé wurden in der Nacht zum Freitag vom Feuer zerstört. Über Opfer und Ursache ist noch nichts bekannt. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, bevor er den Plenarsaal erreichte. Die Oppositionspartei SDF beklagt, dass ihre ganze Dokumentation über 22 Jahre ausgelöscht ist.
Marokko – In der Essaouira Provinz sind bei der Verteilung von Hilfsgütern, die wegen den Versorgungsengpässen immer wieder stattfinden, Menschen zu Tode gekommen sein, die meisten von ihnen Frauen. Der Andrang war so unerwartet groß, dass Menschen niedergetrampelt wurden. Neben 17 Toten soll es 38 Verletzte geben. König Mohammed VI. versprach sofortige Hilfe.
Simbabwe – Auch am 3. Tag nach der Machtübernahme des Militärs, leben die Menschen zwischen Hoffen und Bangen. Die Generäle wollen ihre Aktion nicht als Coup sehen – der würde von der AU nicht anerkannt. Es sei nur „ein Ausschalten krimineller Elemente“. Der unter Hausarrest stehende Präsident ist im Gespräch mit den Generälen und Vertretern von SADC. Auch ein befreundeter Jesuit der Familie soll vermitteln helfen. Man hofft, Mugabe zum freiwilligen Rücktritt zu bewegen. Bis jetzt ohne Erfolg. Die Hoffnung der Simbabwer auf eine Besserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage ist überschattet von der Ungewissheit, wie es weitergeht und von der Angst vor dem neuen starken Mann, der, als Mitglied der alten Garde, Teil des Problems ist.
Tansania – In der Nähe des durch seinen Reichtum an Wildtieren berühmten Ngonongoro Kraters stürzte die einmotorige Cessna Caravan ab. Der Pilot und die zehn Passagiere, darunter zwei Deutsche und ein Österreicher, kamen ums Leben. Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt. Manche der beliebtesten Stellen der Tierparks sind nur aus der Luft zu erreichen.
Kongo DR – Die unabhängige Wahlkommission hat die Präsidentschaftswahlen, schon für Dezember 2016 angesetzt, jetzt auf den 23.Dez. 2018 terminiert. Das gibt Kabila zwei weitere Jahre im Amt. Für einen Zwischentermin in 2017 hatten sich schon die AU und die kath. Bischofskonferenz eingesetzt. Die neue Verzögerung wird mit der schleppenden Neuregistrierung von Wählern begründet, besonders in der von Unruhen geplagten Kasai Provinz. Die Bürger sind wütend, und die Opposition ruft zu Protesten auf.
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