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Nigeria – Im Bezirk Ogba im überwiegend christlichen Süden des Landes wurden beim Verlassen der Kirche nach der Neujahrsmesse 17 Gläubige willkürlich erschossen und mehrere verletzt. Die Schüsse mischten sich mit den Böllern des Feuerwerks. Die Motive für die Tat und die Täter sind noch unklar. Es könnte sich um eine bewaffnete Gruppe im ölreichen Niger Delta handeln oder um rivalisierende Sekten, die angeblich von einflussreichen Politikern finanziert werden.
Gambia – Als neuestes Land hat Gambia dementiert, dem Russen Bakov Land angeboten zu haben, für seinen Plan, das Romanov Reich wieder erstehen zu lassen. Dieser hatte verbreitet, dass Gambia seine Bijol Inseln für 60 Mio. Dollar abgeben würde, damit weitere künstliche Inseln und eine Hi-Tech „Smart City“, St Nicholas genannt, entstehen könnten. Das Romanov Imperium sei aber kein legaler Staat, sagt Gambia, und die Umwelt- und Finanzprobleme seien unabsehbar. Bakov, der für Gegner des Putin Regimes das alte Reich erstehen lassen will, wurde letzt in den pazifischen Kiribati Inseln abgewiesen.
Nigeria – Die UNO ist besorgt über die Häufigkeit, mit der das synthetische Opiat Tramadol in Westafrika, besonders in der Sahel Zone, entdeckt wird, auch bei Boko Haram und al-Qaida Milizen, oft in den Taschen von Attentätern. Wurden 2013 noch 300 kg beschlagnahmt, waren es dieses Jahr drei Tonnen, sagt UNODC, das Drogen und Kriminalitätsbüro der UNO. Im August wurden an der nigerianisch-kamerunischen Grenze 600.000 Pillen festgehalten, im September drei Mio. in Niger. Attentäter nehmen Tramadol und geben es den mit Bomben beladenen Kindern, bevor sie diese in den Tod schicken. Die Pille, aus Asien eingeschmuggelt, ist auch ein Gesundheitsrisiko, besonders wenn sie Kindern gereicht wird, um ihr Hungergefühl zu unterdrücken.
Burundi – Die Regierung hat eine fundraising Kampagne gestartet, um die 2020 Wahlen finanzieren zu können, und hat alle Bürger aufgerufen, der „höchst patriotischen Pflicht“ nachzukommen. Menschenrechtler nennen die erzwungene Zahlung „organisierten Raub“. Der Westen hatte 2015 die finanzielle Hilfe gestrichen, als Präsident Nkurunziza sich eine 3. Amtszeit erzwang. Bis zu 2000 Menschen kamen in dem darauffolgenden Aufruhr um. Nun arbeitet Nkurunziza an einer Verfassungsänderung, die ihm möglicherweise zwei weitere Amtszeiten von je 7 Jahren gibt.
Liberia – Nach langwierigen Untersuchungen von angeblichem Wahlbetrug im ersten Durchgang, hat die Wahlkommission entschieden, dass nicht genügend Beweise vorlägen und deshalb die Stichwahl am 26. Dezember stattfinden kann. Zur Wahl stehen der Fußballstar George Weah und der bisherige Vize Präsident Joseph Boakai.
Südsudan – Salva Kiir hat heute in drei Staaten eine sofortige Entwaffnung angeordnet. Neben dem fortdauernden Bürgerkrieg gab es in letzter Zeit viele bewaffnete Kämpfe, verursacht durch gewaltsame Viehdiebstähle, knappes Weideland und andere ethnische Konflikte, besonders im Bundesstaat Lakes, wo es 170 Tote gab. Die Armee soll den Ausnahmezustand für drei Monate rigoros durchsetzen. Wenn Zivilisten ihre Waffen nicht friedlich abgeben, sollten die Soldaten Gewalt anwenden. Die Beilegung dieser Konflikte bedeutet aber noch kein Ende des Bürgerkrieges.
Sierra Leone – Der 709 Karat schwere Diamant aus der östlichen Provinz Kono wurde in New York für 6.5 Mio. Dollar verscherbelt. 26% des Erlöses gehen an die fünf Mitarbeiter, die den Fund machten; der Rest soll ausschließlich der Bevölkerung zugutekommen. „Blutdiamanten“ spielten eine ungute Rolle in der unheilvollen Bürgerkriegsgeschichte des Landes. Nun soll mit dem Verkauf des Friedensdiamanten dem illegalen Schürfen und dem Schmuggel ein Ende gesetzt werden.
Kenia – Ein Experten Treffen letzte Woche in Nairobi warnte vor dem nicht wieder gutzumachenden Schaden durch Millionen Tonnen Plastik-Müll, die jedes Jahr in den Weltmeeren enden. Graphische Darstellungen über die Dauer des natürlichen Abbaus: 50 Jahre für eine Styropor Tasse, 450 Jahre für eine Plastikflasche und sogar 650 Jahre für eine Angellinie, schreckten die Teilnehmer auf. Unter den afrikanischen Staaten ist Kenia eins der meist interessierten in Recycling und findet unzählige Möglichkeiten der Wiederverwertung.
Ägypten – Putins Besuch in Kairo bewirkt eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs, nachdem vor zwei Jahren eine russische Maschine mit 224 Passagieren zwischen Sharm el-Sheikh und St Petersburg abgestürzt ist. Die IS Miliz soll eine Bombe an Bord geschmuggelt haben. Auch das Atomkraftwerk, das bis 2029 fertig sein soll, geht weiter. Es ist eins von mehreren, die Russland in Afrika bauen will, zwei davon in Nigeria.
Mosambik – Der Flughafen von Nacala in der Nampula Provinz sollte der zweitwichtigste des Landes werden, aber drei Jahre nach der Fertigstellung arbeitet er nur zu 4% seiner Kapazität. Ausgerüstet für 500.000 Passagiere im Jahr, hat der 200 Mio. Dollar Luxus Koloss keine internationalen Flüge, keine Passagiere, kein Gepäck. Gebaut wurde er vom brasilianischen Unternehmer Odebrecht, der in Korruption verwickelt ist. Der erhoffte Fortschritt der Region lässt auf sich warten. Inzwischen will China für 60 Mio. Dollar einen weiteren Flughafen bauen, diesmal in der Küstenstadt Xai Xai in der Gaza Provinz. Auch 100 Busse und ein Satelliten-Fernsehsender sind im Angebot.
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