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Äthiopien – Die anhaltenden Unruhen und die sich seit zwei Jahren wiederholenden Proteste, bei denen hunderte Menschen umkamen, ließen der Regierung angeblich keine andere Wahl. Als sein Beitrag zur Überwindung der Krise hat Regierungschef Desalegn seinen Rücktritt erklärt. International wird die Maßnahme scharf kritisiert. Solange die größeren Volksgruppen, die Oromo und Amhara, nicht zu ihrem Recht kommen, kann es keinen Frieden geben.
Mosambik – In Maputo ist nach heftigen Regenfällen ein Müllberg in der Nacht abgerutscht. Fünf Häuser wurden unter dem Unrat verschüttet. Rettungskräfte befürchten noch mehr Opfer. Es sind die Ärmsten der Stadt, die sich dort niederlassen, um die Mülldeponie nach Essensresten und brauchbaren Gegenständen zu durchsuchen. Die Müllkippe sollte schon vor zehn Jahren geschlossen werden, wird aber immer noch benutzt.
Liberia – Ellen Johnson Sirleaf, Afrikas erste gewählte Präsidentin, wird für ihre Anstrengung gelobt, ihr Land nach dem Bürgerkrieg wiederaufzubauen, einen Versöhnungsprozess einzuleiten und für ihre hervorragende Führung in schweren Zeiten. Liberia sei das einzige von 54 afrikanischen Ländern, das in allen Kategorien des Ibrahim Index Besserungen erlebt hat. Nach zwei Amtszeiten trat Sirleaf verfassungsmäßig zurück. Sie ist die fünfte Gewinnerin seit 2007; in den andern Jahren wurde kein würdiger Empfänger gefunden. Der 5 Mio. $ Preis wird über 10 Jahre verteilt, gefolgt von 200.000 $ jährlich auf Lebenszeit.
Südafrika – Die Polizei vermutet, dass das Opfer in einem an den beliebten Krüger Nationalpark angrenzenden Privatpark in der Limpopo Provinz ein Wilderer war, denn neben den Überresten – nur einem Schädel – fand man ein geladenes Gewehr. Vor einem Jahr waren in der Gegend mehrere Löwen vergiftet worden, denen man Kopf und Pfoten abgesägt hatte. Körperteile von Löwen werden häufig in traditioneller Medizin gebraucht.
Somalia – Somalias längster Fluss, der Shabelle, der von den äthiopischen Bergen kommt und für die Menschen in Zentral – uns Südsomalia den Haupt Wasserbedarf deckt, hat schon zum dritten Mal in drei Jahren aufgehört zu fließen. Die Menschen graben noch im Schlamm für ein wenig ernstlich verschmutztes Wasser. Schon brechen Krankheiten aus, und die Angst vor Cholera geht um. Die UNO hat in dieser Dürrezeit um Wasser und Nahrung für 6.2 Mio. Somalier aufgerufen.
DR Kongo – Zehntausende fliehen vor der Gewalt von zwei ethnischen Gruppen, Hema und Lundu, im Osten des Landes. In den Kämpfen sollen 70 Dörfer geplündert und zerstört worden sein. Den Tod von 76 Menschen dementiert der Gouverneur der Ituri Provinz. In den vergangenen zwei Jahren sind über 4.5 Mio. Menschen wegen ähnlichen Stammeskämpfen aus ihrer Heimat geflohen.
Südafrika – Das ist das Ziel, das Cyril Ramaphosa nach seiner Amtsübernahme der Nation vorstellte. Nachdem der mit Korruptionsvorwürfen überhäufte Zuma nach neun Jahren Misswirtschaft endlich zurücktrat, will Ramaphosa jetzt gegen Bestechung, Armut, Arbeitslosigkeit und Diskriminierung vorgehen. Er strebt eine Gesellschaft an, in der alle frei und vor dem Gesetz gleich sind und am Reichtum des Landes teilhaben können. Im 100sten Geburtsjahr von Nelson Mandela sollen alle Bemühungen zur Verwirklichung dessen Vision von einer demokratischen, gerechten Gesellschaft führen.
Gabun – Im letzten Jahr wurden 5.942 Tabletten des Schmerzmittels beschlagnahmt, weil das Medikament immer mehr als Droge missbraucht wird und der öffentlichen Gesundheit schadet. Jugendliche ziehen „Kobolo“, wie es jetzt heißt, Alkohol vor, weil es billiger ist und die Wirkung – Freude, Glück, Wohlbefinden – schneller eintritt und länger anhält. Die verheerenden Auswirkungen sind besonders in den Schulen sichtbar geworden.
Mali – Die malische Regierung verliert zusehends die Kontrolle über die ländlichen Gebiete. Allein dieses Jahr sind schon 78 Menschen durch Terroranschläge umgekommen. Am Samstag war es ein Angriff auf ein Militärlager bei Timbuktu. Tags darauf fuhr ein Bus auf eine Landmine und tötete 26 Zivilisten. Seit die Islamisten Gruppe al-Qaida, zusammen mit der der Azawad Bewegung, in 2012 einen Großteil der Wüste im Norden eingenommen hat, gibt es trotz Friedensverträgen und internationaler Militärhilfe keine Ruhe. Für UNO-Soldaten ist Mali der gefährlichste Einsatz.
Kenia – Als in einem Slum in Nairobi Sonntagabend ein Feuer ausbrach und sich schnell verbreitete, hatten die herbeigerufenen Löschfahrzeuge nicht genügend Wasser. Anwohner griffen zu Abwasser. Bis jetzt wurden vier Opfer geborgen; weitere Tote werden befürchtet. Die Menschen sind aufgebracht, da der Polizei bei Unruhen nie Wasser für ihre Wasserwerfer ausging, nur der Feuerwehr bei Löscharbeiten.
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