logo Netzwerkafrika
Niger – Das deutsche Start-up Team „Africa Green Tec“ von Umweltaktivisten und Ingenieuren hat im 3000- Einwohner Dorf Amaloul einen mobilen Solar-Container aufgestellt, der Schule, Gesundheitszentrum, Bewässerungsanlagen und kleine Handwerksbetriebe mit Strom versorgen soll. Sollte das Projekt Erfolg zeigen, können noch 500 weitere Dörfer am Rand der Sahara folgen – eine Art Gegenmodell zur traditionellen Entwicklungshilfe. Trotz Risiken von Klima, Sicherheit und Finanzierung will das Team alles dransetzen, um den Menschen eine Chance auf Frieden und Wohlstand in ihrer Heimat zu schaffen, ihre Welt zu verbessern
Mauretanien – Nur etwa 4000 Katholiken gibt es in dem riesigen Wüstenstaat unter 4.3 Mio. sunnitischen Muslimen, in der einzigen Diözese Nouakchott unter dem Münsteranerbischof Happe zusammengefasst. Wogegen Muslimen bei einer Konversion die Todesstrafe droht, sind die Christen total unbehelligt. Wegen ihren sozialen und karitativen Tätigkeiten genießen sie einen guten Ruf. Bischof Happe nimmt sich zurzeit besonders der afrikanischen Flüchtlinge und Migranten an.
DR Kongo – Der an Ostern entführte Priester Celestin Ngango ist nach Lösegeldzahlung wieder frei. Von den andern zehn verschleppten Personen wurden drei ermordet. Inzwischen ist in der Nord-Kivu Provinz, Diözese Goma, der 38-jährige Pfarrer Etienne Nsengiunva nach dem Gottesdienst erschossen worden. Trotz Präsenz von Armee Einheiten und UNO-Blauhelmen können 15 bewaffnete Gruppen dort ihr Unwesen treiben. Die Zahl der Todesopfer kennt keiner; die Zivilbevölkerung sucht Schutz in Nachbarländern, doch die Kirche, oft Ziel der Konflikte, bleibt vor Ort.
Äthiopien – Abiy Ahmed, der neue Premierminister, hat einen couragierten Start gemacht: das Foltergefängnis geschlossen, Häftlinge befreit und, nach Monaten, das Internet wieder angeschlossen. Er selbst, der erste Premier vom Stamm der Oromo, besuchte das Krisengebiet, wo zurzeit Oromo und Somali bittere ethnische Kämpfe austragen. Noch immer sitzen Tausende Äthiopier im Gefängnis und haben keine Stimme im Parlament. Trotz enormer wirtschaftlicher Fortschritte in den letzten Jahren mit hunderten neuen Schulen und Universitäten und einer um acht Jahre gestiegenen Lebenserwartung ist die Bevölkerung unzufrieden. Es braucht viele Reformen, friedlich und durch politische Teilhabe, um aus Äthiopien einen demokratischen Staat zu machen.
Kenia – Nach Fertigstellung der Teilstrecke von Mombasa nach Nairobi, soll nun auch die koloniale Linie zum Victoriasee rekonstruiert werden. Doch die verläuft durch den Nairobi Nationalpark. Trotz dem vom Gericht angeordneten Baustopp geht die Arbeit des chinesischen Teams weiter. Das Zugeständnis der Regierung, die Bahn Geleise zum großen Teil auf Stelzen zu bauen, hilft nicht, denn die Erfahrung in andern Parks hat gezeigt, dass Elefanten, Giraffen und Löwen sich weigern, unter künstlichen Brücken hindurch zulaufen.
Südafrika – Am Ostermontag starb Winnie Madikizela-Mandela, die Ex-Frau des ersten schwarzen Präsidenten, mit 81 Jahren in Soweto. Von den 38 Ehejahren verbrachte Nelson Mandela 27 Jahre hinter Gitter, während Winnie verbissen und leidenschaftlich gegen die Apartheid kämpfte, was auch ihr eine zeitweise Haft brachte. Trotz politischem und gerichtlichem Gerangel in späteren Jahren wird sie ihren Ehrentitel „Mutter der Nation“ behalten und am kommenden Wochenende mit einem Staatsbegräbnis geehrt.
Botswana – Eine der stärksten Demokratien Afrikas hat in Mokgweetsi Masisi das 5. Staatoberhaupt vereidigt. Als Vize-Präsident übernahm er das Amt, als Ian Khama nach 10 Jahren zurücktreten musste. Masisi will besonders gegen Arbeitslosigkeit und Korruption angehen. Er muss Erfolge vorweisen, wenn er bei den Parlamentswahlen im Oktober 2019 seinen Posten als Führer der stärksten Partei behalten will. Botswana erfreut sich eines stabilen Mehrparteiensystems und, als wichtiger Diamantenproduzent, eines gewissen Wohlstands, doch Masisi glaubt, das Land sei zu abhängig von dem Edelstein und müsse seine Aktivitäten diversifizieren.
Simbabwe – Vier Monate nach dem Sturz des Diktators Mugabe, machte Präsident Mnangagwa den ersten Staatsbesuch außerhalb Afrikas nach China. Staats-und Parteichef XiJinping will die bestehende Kooperation noch weiter ausbauen zu einer „umfassenden strategischen Partnerschaft“. Es geht nicht nur um Kapital, sondern auch um technische Hilfe im Austausch für Rohmaterialien. Mnangagwa beschrieb er als „alten Freund des chinesischen Volkes“. Der junge Freiheitskämpfer hatte in den 1960er Jahren dort seine Militärausbildung gemacht.
Sierra Leone – Die Stichwahl war heiß umkämpft und musste sogar verschoben werden. Julius Maada Bio versprach, gegen Korruption zu kämpfen und die Wirtschaft anzukurbeln. Auch sind die Folgen der verheerenden Ebola-Epidemie, die die Wirtschaft um ein Viertel einbrechen ließ, und des massiven Erdrutsches in der Hauptstadt Freetown noch nicht überwunden.
Kamerun – Die 7 Schweizer und 5 Italiener waren im anglophonen Westen verschleppt worden, wo Separatisten für einen unabhängigen Staat kämpfen. Die englischsprachige Minderheit fühlt sich von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Im Oktober letzten Jahres haben sie symbolisch die unabhängige Republik „Ambazonia“ ausgerufen. Präsident Biya verschärft die Maßnahmen gegen sie ständig. Die sprachige Aufteilung des Landes geht auf die Kolonialzeit zurück.
­