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Sierra Leone – Die Regierung hat sich vor zwei Tagen entschieden, alle Kontrakte für einen von China gebauten Flughafen in Freetown zu beenden. 400 Mio. Dollar Baukosten seien nicht gerechtfertigt und würden dem verarmten Land kaum Nutzen bringen. Auch würde China den Flughafen verwalten und instand halten.
Sambia – Die Regierung in Lusaka hat über 80 Beamte aus dem Erziehungsministerium suspendiert, weil sie 1.6 Mio. Dollar veruntreut haben sollen. Letzten Monat hat Präsident Lungu den Entwicklungsminister gefeuert, nachdem 4.3 Mio. Dollar für Armutsbekämpfung falsch verwendet wurden. Mehrere Geldgeber haben Zahlungen eingestellt; Sambia muss sich ernsthaft bemühen, das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen.
Tansania – Mohammed Dewji, 43, Afrikas jüngster und Tansanias einziger Milliardär, wurde heute Morgen in Dar es Salaam vor einem Hotel Fitnessstudio entführt. Drei der maskierten und bewaffneten Kidnapper wurden gefasst. Das Motiv ist noch unklar. Das Wirtschaftsmagazin Forbes setzt sein Vermögen auf 1.5 Mrd. Dollar. Dewji hat das Familiengeschäft vom Einzel – auf Großhandel und dann zu einem pan-afrikanischen Konglomerat ausgebaut. In 2016 hat er versprochen, die Hälfte seines Vermögens für philanthropische Zwecke zu spenden.
Südafrika – Obwohl der angesehene Minister Nhlanhla Nene sich nicht persönlich bereichert hat, wurde es jetzt bekannt, dass er private Kontakte mit der unter Korruptionsverdacht stehenden Unternehmerfamilie Gupta geleugnet hat. Die Guptas waren enge Freunde von Ex-Präsident Zuma. Sie sollen von Staatsaufträgen profitiert und Einfluss auf Zumas Politik und Ernennungen genommen haben. Der Skandal um die Familie hat letztes Jahr Zuma sein Amt gekostet.
Kenia – Kurz nachdem das Verbot von Nachtfahrten für Reisebusse aufgehoben wurde, ereignete sich vor Morgengrauen 200 km nordwestlich von Nairobi das Unglück, in dem der Bus einen Abhang herunter stürzte. 40 Reisende, darunter sieben Kinder, starben; weitere 15 sind verletzt. Ein Verbot von Nachtfahrten könnte wieder debattiert werden.
Marrokko – Am letzten Wochenende hat die spanische Küstenwache, allein am Samstag und Sonntag, fast 1.200 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. In rund 30 Booten hatten sie versucht, von Marokko aus die spanische Küste zu erreichen. Spanien hat dieses Jahr Italien als Hauptankunftsland abgelöst. Trotz Marokkos Bemühungen, Überfahrten zu verhindern, sind seit Januar 43.000 Menschen in Spanien angekommen. 1.700 sind ertrunken.
DR Kongo – Ein mit mehreren Tonnen beladener Tanker prallte etwa 120 km westlich von Kinshasa auf ein anderes Fahrzeug und explodierte. Das Feuer griff schnell um sich. 50 Menschen kamen um; etwa hundert weitere erlitten Brandwunden. Auch benachbarte Häuser brannten. Die Ursache ist, laut Radio Okapi, noch nicht bekannt, aber oft sind schlechte Straßen und mangelnde Sicherheit an Fahrzeugen verantwortlich.
Kamerun – Im anglophonen Gebiet kam es zu Schusswechsel zwischen Separatisten und Polizei und zu verminderter Wahlbeteiligung. Die Aufständischen sperrten auch den Transport der Wahlurnen. Obwohl offizielle Ergebnisse noch ausstehen, hat sich der Oppositionskandidat Maurice Kamto zum Wahlsieger erklärt. Er habe „ein klares Mandat“ des Volkes erhalten. Wenn in zwei Wochen die offiziellen Ergebnisse verkündet werden, erwartet man, dass der „autoritäre Langzeitherrscher und politische Überlebenskünstler“, der 85jährige Paul Biya, als Wahlsieger erklärt wird. Die Wahl sei eine Farce; Biya besitze einen Wahlfälschungsapparat, sagen seine Kritiker.
Eritrea – Zwei Monate nach dem vom äthiopischen Premier Abiy Ahmed initiierten Friedensabkommen – mit offenen Grenzen, Telefon- und Flugverkehr und Diplomatenaustausch – wurde das Verhältnis zwischen den alten Feinden vertraglich geregelt und im saudi-arabischen Dschidda unterzeichnet und so weiter gefestigt. Auch UN-Generalsekretär Guterres war angereist und will die Präsidenten von Eritrea und Dschibuti, zwei verfeindeten Nachbarn, treffen und sie zum Friedensschluss bewegen, damit im ganzen Horn von Afrika der „Wind der Hoffnung“ weht.
Marokko – Eine Frau starb und drei weitere Menschen wurden verletzt, als die marokkanische Marine das Boot beschoss. Sie sei dazu gezwungen gewesen, weil das von einem Spanier gesteuerte Rennboot nicht auf Anweisungen reagiert habe.
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