logo Netzwerkafrika
Marokko – Nach hoch emotionalen öffentlichen Debatten hat das Parlament ein Gesetz über Gewalt gegen Frauen verabschiedet. Es macht sexuelle Gewalt und Belästigung strafbar und sieht Hilfe für die Opfer von Gewalt vor. Während viele das Gesetz als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Frau sehen, kritisieren andere, dass es nicht weit genug ginge. Angestoßen wurde die Debatte durch einige mutigen Frauen, die ihre Vergewaltiger öffentlich anklagten.
Simbabwe – Über 2000 Menschen sind in der Hauptstadt Harare an Cholera erkrankt, 20 von ihnen starben bereits. Wegen der Gefahr, die Epidemie könne auch auf andere Landesteile übergreifen, hat die Regierung einen Gesundheitsnotstand ausgerufen und alle öffentlichen Versammlungen verboten. Hauptursache der Epidemie sind kontaminiertes Trinkwasser und mangelnde sanitäre Anlagen.
Simbabwe – Präsident Emerson Mnangagwa hat die Zahl der Minister von 33 auf 20 reduziert und mit dem Oxfordprofessor, Mthuli Ncube, einen anerkannten Wirtschaftsexperten zum neuen Finanzminister ernannt. Ncubes Vorgänger Tendai Biti wird verdächtigt, 30 Millionen Dollar veruntreut zu haben. Die Ernennung der siebenfachen Olympiasiegerin, Kirsty Coventry, zur Ministerin für Jugend und Sport, fand große Zustimmung in der Öffentlichkeit. Mnangagwa soll der in Singapur lebenden Gattin des gestürzten Präsidenten Robert Mugabe die Teilnahme an der Beerdigung ihrer Mutter ermöglicht haben.
Tansania – Wegen massiver Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2015 flohen Hunderttausende Burundier in das Nachbarland Tansania. 33.000 gingen seitdem freiwillig in ihre Heimat zurück. Die Regierung beschränkt die Lebensmöglichkeiten der restlichen 230.000 Flüchtlinge immer mehr, um sie zur Rückkehr zu zwingen. Der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR besteht auf Freiwilligkeit für die Rückkehrer.
Tansania – Präsident John Magufuli rief Ehepaare dazu auf, keine empfängnisverhütenden Mittel zu benutzen, da das Land viele Menschen brauche. Er wies auf die negativen Folgen der Geburtenkontrolle in westlichen Ländern hin, die wegen rückläufiger Bevölkerungszahlen nicht mehr genügend Arbeitskräfte hätten. Seine Äußerungen wurden von Politikern und in den Medien heftig kritisiert, da sie der afrikanischen Frauenrechtscharter, dem Maputo-Protokoll, widersprächen.
Madagaskar – Wissenschaftler haben die Reste eines Elefantenvogels, der vor 10.000 Jahren die Insel bevölkerte, gefunden. Das Tier war etwa 3 Meter groß, wog eine halbe Tonne und lege Rieseneier, etwas 150 Mal die Größe eines Hühnereies. Unklar bleibt, warum und wann der Vogel ausstarb, welche Rolle die Ureinwohner dabei hatten und wann diese nach Madagaskar kamen.
Kamerun – Präsident Paul Biya will mit 85 Jahren im Oktober für eine weitere Amtszeit gewählt werden. Mit 36 Jahren als Präsident ist er das am längsten regierende Staatsoberhaupt Afrikas. Faire und freie Wahlen sind unwahrscheinlich und dürften in den englisch-sprechenden Regionen kaum durchzuführen sein. Dort herrschen seit zwei Jahren bürgerkriegsähnliche Zustände.
Südafrika – In der Blombos-Höhle etwa 300 km östlich von Kapstadt, die für archäologische Funde bekannt ist, wurde ein 4 cm großer Stein gefunden, auf dem neun ockerfarbige Linien zu erkennen sind. Forscher glauben, mit dem 73.000 Jahre alten Fund die älteste Zeichnung der Menschheitsgeschichte entdeckt zu haben. Ähnlich alte Höhlenkunst wurde zuvor auch in Spanien entdeckt und dem Neandertalern zugeschrieben.
Südafrika – Auch 24 Jahre nach Ende der Apartheid sind 70% des anbaufähigen Bodens in den Händen der weißen Minderheit. Jetzt hat Präsident Ramaphosa eine Verfassungsänderung angekündigt, die weiße Farmer zugunsten armer schwarzer Bürger entschädigungslos enteignen kann. Während die Einen ein Absacken der Wirtschaft, den Verlust von Ernährungssicherheit und ein simbabwisches Chaos befürchten, unterstützt die Bischofskonferenz (SACBC) eine gerechte und verantwortungsvolle Aufteilung des Landes unter Meidung jeglichen Populismus.
Ghana – Persönlichkeiten aus aller Welt sprachen ihre Hochachtung für den Beitrag des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan für den Weltfrieden aus, der in Bern im Alter von 80 Jahren verstarb. 2001 erhielt Kofi Annan den Friedensnobelpreis. Nach Nelson Mandela war er wohl die bekannteste und meist geschätzte afrikanische Persönlichkeit der letzten Jahrzehnte. Einen Schatten auf seine Lebensleistung wirft seine zögerliche Reaktion auf den drohenden Völkermord in Ruanda.
­