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Ägypten – Jedes Jahr geraten schätzungsweise 12 Mio. Zugvögel auf ihrem Flug in die Überwinterungsquartiere in Fangnetze, die 700 km von der libyschen Grenze bis Gaza entlang Ägyptens Mittelmeerküste gespannt sind. Von Singvögeln bis Wildenten, alle landen als Delikatessen auf Tellern. Greifvögel werden auch lebend an Golfstaaten verkauft. Die Zahlen sind rückläufig, nicht wegen verminderter Wilderei, sondern weil immer weniger Vögel ankommen. Bei der 14. UN-Biodiversitäts-Konferenz im ägyptischen Badeort Sharm El Sheikh im November wollen Umweltschützer die Regierungsdelegationen bedrängen, die Jagd auf Vögel zu beenden.
DR Kongo – Die Kinshasa Regierung hat mit zwei internationalen Konsortien aus China und Spanien einen Vorvertrag für den 14 Mrd. Dollar „Inga 3“ Staudamm am Kongo Fluss abgeschlossen, der 11.000 Megawatt Strom – so viel wie acht Atomkraftwerke – produzieren soll. Der Prozess stagniert schon seit Jahrzehnten. In 2013 stieg die Weltbank aus. Nur 10% der Bevölkerung hat Zugang zu Strom; Städte, Fabriken und Bergwerke brauchen Elektrizität dringend. Auch Nachbarländer, bis Südafrika, warten auf Lieferung.
Äthiopien – Die kürzliche Kabinettumbildung machte die Regierung nicht nur kleiner – von 28 auf 20 – sondern auch weiblicher. Die Hälfte der Kabinettmitglieder sind nun Frauen, die zum Teil Schlüsselressorts wie Frieden, Handel und Industrie und, zum ersten Mal, Verteidigung halten. Regierungschef Abiy Ahmed meint „Frauen sind weniger korrupt als Männer“ und Schaffer von Frieden und Stabilität. Ahmed hat seit seinem Amtsantritt mehrere Reformen eingeleitet und Frieden mit dem verfeindeten Nachbarn Eritrea gestiftet, doch in Addis Abeba und manchen Landesteilen sind ethnische Kämpfe wieder ausgebrochen.
DR Kongo – Pierre Kompany kam 1975 als Flüchtling vom Kongo nach Belgien, ist seit 2006 politisch aktiv, seit 2014 im Regionalparlament und wurde jetzt mit großer Mehrheit zum Bürgermeister von Ganshoren, Brüssel, gewählt. Bekannter als er sind seine beiden Söhne: Vincent Kompany ist Kapitän der English Premier League, Manchester, und Francois spielt für die belgische Seite KSV Roeselare. Beide sind stolz auf ihren Vater.
Südafrika – Pik Botha, letzter Außenminister der Apartheidära und Kabinettsmitglied unter Mandela, starb 86-jährig in Pretoria. Botha nannte Nelson Mandela einmal „Retter“; er selbst wurde oft als „ein guter Mann, der für eine schlechte Regierung arbeitet“ bezeichnet. Für seine Unterstützung in der Zeit des Übergangs wird er in Erinnerung bleiben.
Nigeria – Die Opfer waren Vandalen, die die staatliche Pipeline in Aba sabotierten. Diese fing Feuer und explodierte. Bei ihrer Ankunft fanden Sicherheitskräfte 30 verbrannte Leichen. Viele weitere Opfer müssen für Verbrennungen behandelt werden. Bei dem dichten Pipeline Netz von Afrikas größtem Ölproduzenten sind solche Szenen, ob unbeabsichtigt oder provoziert, keine Seltenheit.
Uganda – Im Osten des Landes, am Fuß des Elgon Berges, verursachten heftige Regenfälle, dass Schlamm- und Wassermassen mit Felsbrocken mehrere Dörfer überfluteten und Tod und Zerstörung brachten. Bis jetzt wurden 40 Opfer geborgen. Weitere Menschen werden noch vermisst. Der Bezirk Bududa hat reichen Ackerboden, weshalb das Land intensiv bebaut und dicht besiedelt ist. Bei extremen Niederschlägen kommt es immer wieder zu Erdrutschen; letzt in 2010 und 2012.
DR Kongo – Der Gynäkologe Denis Mukwege hat, zusammen mit der jesidischen Aktivistin Nadia Murad, den Friedensnobelpreis 2018 erhalten. Seit über 20 Jahren nimmt Mukwege sich in dem von ihm in Bukavu, Süd-Kivu, gegründeten Krankenhaus Panzi tausender sexuell missbrauchter, verstümmelter und traumatisierter Frauen an, die auf brutalste Weise als Kriegswaffe benutzt wurden und bis heute noch Opfer im Kampf der Rebellengruppen um die reichen Bodenschätze der Region sind. Er prangert die Missstände an und wohnt, seit einem entgangenen Mordanschlag, im Krankenhausgelände. Zehn OP.s am Tag und über 3.500 im Jahr machen Mukwege und sein Team. Die Auszeichnung bringt die unsagbaren Leiden der Frauen an die Öffentlichkeit.
Nigeria – Die Idee ist nicht neu; auch in Südamerika und Afrika stehen schon Häuser aus Plastikflaschen und Sand, aber keines so groß wie das in einem Vorort von Abuja. Im Prinzip werden Plastikflaschen mit Sand und Müll gefüllt, mit Nylonschnur stabilisiert und dann mit Lehm und Mörtel vermauert. Flaschen verschiedener Farben und Größen ergeben interessante Muster. Die Vorteile dieses preiswerten Baumaterials sind: Müll wird wiederverwendet; Arbeitsalternative für Jugendliche entsteht; Wände sind kugelsicher und erdbebenerprobt; sie absorbieren keine Hitze und erübrigen so eine Klimaanlage. Unterstützt wird der nigerianische Baumeister im Anlernen der jungen Generation vom deutschen Wirtschaftsministerium.
Simbabwe – Simbabwe sinkt in die schlimmste Wirtschaftskrise seit zehn Jahren. Bargeld ist schon lange knapp; jetzt sind Tankstellen trocken, Brot rationiert; Panikkäufe überall. Manche Apotheken sind geschlossen; die meisten Fastfood –Ketten haben ihren Betrieb eingestellt. Dazu soll es eine 2% Steuer auf elektronische Transfers geben. Die frustrierten Menschen drängt es trotz Cholera Warnung auf die Straße, wo die Polizei mit Knüppeln, Tränengas und Wasserwerfern bereit steht. Simbabwe ist inzwischen eine der ärmsten Volkswirtschaften der Welt.
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