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Simbabwe – Nach jahrzehntelangem Schweigen über die Gräueltaten, die in der Säuberungsaktion „Gukurahundi“ in den 80ger Jahren im Südwesten des Landes begangen wurden, hat jetzt Präsident Mnangagwa der Exhumierung und Neubestattung der Opfer zugestimmt. Bis zu 20.000 Menschen, meist Zivilisten, sind damals umgekommen und wurden in Massengräbern verscharrt oder in Minenschachte geworfen. Staatliche Zuschüsse sollen den Prozess erleichtern und den noch traumatisierten Überlebenden medizinische und notarische Hilfe zukommen lassen. Zipra Veteranen in Bulawayo fordern, dass die Täter sich stellen und Präsident Mnangagwa selbst sich offiziell für seine Rolle in dem Massaker entschuldigt, bevor der Versöhnungsprozess beginnen kann. Er war zur Zeit der Niederschlagung Minister für Staatssicherheit in Mugabes Regierung. Mugabe selbst weigerte sich hartnäckig, Unrecht anzuerkennen und nannte es nur "einen Moment des Wahnsinns".
Sudan – Was im Dezember als Straßendemonstrationen anfing ist jetzt zu einem Sitzstreik geworden. Fünf Tage und Nächte harren Tausende vor dem Militär- Hauptquartier aus, um den Rücktritt al-Bashirs zu erzwingen. Dort fühlen sie sich am sichersten, weil das Militär die Demonstranten schützte gegen Polizei und Sicherheitskräfte, die mit Tränengas und Schüssen für mehrere Tote und Verletzte verantwortlich sind. Jetzt warten die Bürger auf die vom Militär angekündigte große Neuigkeit. Militärfahrzeuge haben wichtige Straßen in Khartum gesperrt und Radiosendungen werden durch Marschmusik unterbrochen. Man spekuliert, dass das Militär den Präsidenten zum Rücktritt zwingt oder einen Putsch veranschlagt. Das Gerücht ist, dass al-Bashir bereits zurückgetreten sei.
Libyen – Seit letztem Donnerstag rückt der abtrünnige General Hafter von Osten auf die libysche Hauptstadt Tripolis zu, allen internationalen Warnungen zum Trotz. UN Generalsekretär Guterres rief nach der Bombardierung des Flughafens zum Ende aller Kampfhandlungen auf. Die Situation müsse entschärft werden, um einen vollen Bürgerkrieg zu verhindern. Es gäbe keine militärische, nur eine politische Lösung. Hafter erkennt die Regierung der nationalen Einheit nicht an. Seinen Vormarsch nennt er „Antiterror-Kampf“. In Wirklichkeit facht er die Milizenkämpfe neu an, gibt der Terror-Gruppe IS weiten Spielraum und lässt die Migrantenwelle wieder anschwellen. Vom 14. Bis 16. April hat die UNO eine Konferenz mit allen Fraktionen zwecks Neuwahlen geplant.
Tansania – Auf Drängen von Kenia auf seine Nachbarn, die Region von Plastikmüll zu befreien, plant jetzt auch Tansania die Abschaffung von Einweg-Plastiktüten von Juli an. Kenia und Ruanda sind die einzigen ostafrikanischen Länder, die Herstellung, Import, Verkauf und Verwendung verbieten. Die schwersten Strafen droht Kenia an: bis zu vier Jahre Haft oder immense Geldstrafen.
Südafrika – Eine Gruppe Wilderer war im Krüger Park auf Nashornjagd, als ein Elefant einen der Männer attackierte und tötete. Die Komplizen brachten die Leiche in Straßennähe und meldeten den Vorfall. Doch der Suchtrupp konnte sie nicht finden, nur Schädel und Hose und Anzeichen dafür, dass ein Rudel Löwen sich über die Überreste hergemacht hatte. Der Park Direktor warnte erneut vor den Gefahren, die ein unbefugtes Eindringen in das Schutzgebiet bringt.
Libyen – Die Crew des türkischen Frachters „El Hiblu 1“, der auf Bitten der libyschen Küstenwache 108 Migranten in Seenot an Bord genommen hatte, wurde überwältigt und gezwungen, Kurs auf Europa zu nehmen, weil die Flüchtlinge gegen eine Rückführung in „die Hölle“ von Libyen rebellierten. Italien weigerte sich, „Piraten“ aufzunehmen. In Malta durften die Flüchtlinge – unter ihnen 19 Frauen und 12 Kinder – von Bord gehen, wurden aber in Gewahrsam gehalten. Drei Teenager, 19, 16 und 15 Jahre alt, wurden der „Entführung“ beschuldigt. Für diesen „Terror Akt“ könnten ihnen 30 Jahre Haft drohen.
Kenia – Der 36-järige Franziskaner Peter Tabichi erhielt in Dubai den „Global Teacher Award“, die mit 1 Million Dollar dotierte Auszeichnung der Varkey Foundation. Ausgewählt aus 10.000 Kandidaten aus 180 Ländern, hat der Mathe und Physik Lehrer viel bewegt in Kenias entlegenem Rift Valley, als Innovator in der Schule, als Initiator von nachhaltigen Farmmethoden und Friedensstifter zwischen rivalisierenden Ethnien und Religionen.
Südsudan – Am 9. Und 10. April werden Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar zusammen im Vatikan erwartet für, laut Vatikansprecher Gisotti, „spirituelle Exerzitien“. Juba Radio „Tamazuj“ berichtet, es ginge um die Festigung des Friedensabkommens. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes entzweiten sich die politischen Führer und lösten den grausamen Bürgerkrieg aus. Bis jetzt missglückte jeder Versuch einer Annährung. Nachdem Papst Franziskus vor knapp einem Monat Präsident Kiir getroffen hatte, hofft er, dass nun das „Vertrauen wiederhergestellt“ werden könnte. Franziskus plant, bald selbst den Südsudan zu besuchen.
Mosambik – Die junge Mutter war mit ihrem 2-jährigen Sohn allein auf den Baum geklettert, um Schutz vor der Flut zu suchen, als ihre Tochter Sara zur Welt kam. Erst zwei Tage später konnte die kleine Familie gerettet werden. Während dem Tropensturm Eline wurde im Süden Mosambiks schon mal ein Wunderbaby auf einem Baum geboren, die heute 19-jährige Rosita.
Mali – Auch 12 Tage danach ist das Entsetzen über das Massaker noch lebendig, als Bewaffnete in einem Dorf nahe der Grenze zu Burkina Faso 134 Zivilisten, darunter Schwangere und Kinder, auf brutale Weise niedermetzelten und ihre Häuser verbrannten. Die Täter sollen Dogon Jäger gewesen sein; die Opfer Peul (oder auch Fulbe oder Fulani genannt). Ethnische Konflikte sind ein Grund für solche Angriffe, die im Grunde Konkurrenzkämpfe um Ressourcen sind in einem Gebiet, das immer wieder von Dürren und Fluten heimgesucht wird.
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