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Tansania – Die Inseln Sansibar und Pemba, ausgelaugt durch den intensive Anbau von Gewürzen, meist Nelken, sind dabei, wieder aufgeforstet zu werden, brauchen aber Bienen für den Bestäubungsprozess. Für die Inselbewohner ist der Verkauf von Honig eine extra Einkommensquelle. Deshalb ziehen sie, meist nachts, durch den Wald und hängen ihre Bienenkörbe auf. Ihnen selbst dient der Honig als Medizin und Nahrungsmittel. „Ein Tropfen Honig am Morgen“, sagt ein Sammler, „hält den Hunger den ganzen Tag fern“.
Madagaskar – Amnesty International prangert den Strafvollzug im Inselstaat ernstlich an. Zurzeit warten 11.000 Menschen in Untersuchungshaft auf ihren Prozess. 52 von ihnen starben in einem Jahr wegen unerträglichen Bedingungen: Hunger; Krankheit; mangelnde sanitäre Einrichtungen; Misshandlung. Viele sind wegen geringfügigen Delikten, wie Hühner – oder Handydiebstahl, hinter Gitter. Einen Anwalt können sie sich nicht leisten. Wegen den beengten Bedingungen, teilen oft Kinder und Verbrecher eine Zelle. Seit der Unabhängigkeit in 1960 hat niemand in den Strafvollzug investiert.
Äthiopien – Erst seit einer Woche sind 50% der Kabinettsmitglieder Frauen, da steht erstmals eine Frau an der Staatsspitze. Nach dem gestrigen Rücktritt von Mulatu Teshome Wirtu hat das äthiopische Parlament die erfahrene Diplomatin Sahle-Work Zewde einstimmig zur Präsidentin ernannt. Obwohl der Posten nur repräsentative Funktionen hat, setzt die Ernennung einer Frau zur Staatspräsidentin einen „neuen Standard für die Zukunft“ und normalisiert Frauen „als Entscheidungsträgerinnen im öffentlichen Leben“.
Tansania – In der trockenen Region von Dodoma hat das Dorf Chololo Berühmtheit erlangt, weil das Projekt nachhaltiger klimaangepasster Landwirtschaft erfolgreich durchgeführt wurde. Die lokalen Landwirte wurden mit einbezogen, die knappen Wasserressourcen gut zu nutzen, den Ackerboden und das Saatgut zu verbessern, und durch Kreuzungen ihre Viehbestände produktiver zu machen. Die Erträge stiegen zwischen 37.5 und 70%. Bessere Häuser und Bildung, sowie Solar Wasserpumpen und Satellitenschüsseln sind Zeichen des neuen Wohlstands. „Chololo 2.0“ ist bereits im Kommen. Das Klimawandel Anpassungsprojekt, „das Geheimrezept für zukünftige Entwicklungshilfe“, wird noch in weitere Regionen Tansanias getragen.
Kamerun – Der kamerunischen Dozentin Olivette Otele wurde von der Bath Spa Universität die Professur für Kolonial – und Postkolonialgeschichte verliehen. Ihr Doktorat hatte sie an der Sorbonne in Paris gemacht. Otele hofft, dass noch vielen strebsamen Frauen ihrer Hautfarbe sich diese Tür öffnet. Auf die Frage, welches die wichtigste Lektion sei, die Geschichte sie lehrte, kam die Antwort „Güte“. Wir verdanken alles unsern Vorfahren, die Raum, Ressourcen und Geschichten mit uns geteilt haben.
Nigeria – Nach einem religiösen Gewaltausbruch mit 55 Toten in Kaduna, sollte die aufgeheizte Lage so deeskaliert werden. Die Kämpfe zwischen den muslimischen Hausa und den christlichen Adara brachen auf einem Markt aus. Im Bundesstaat Kaduna, wo die beiden Volksgruppen aufeinander treffen, kommt es immer wieder zu Gewalt, weil Viehhirten und Bauern Land beanspruchen. Präsident Buhari, der keine Ruhe in der Region schaffen konnte, wie versprochen, muss um seine Wiederwahl nächstes Jahr bangen.
Kamerun – Nach 36 Jahren an der Macht kann der 85-jährige Paul Biya mit 71% der Stimmen weitermachen. Die Wahl war überschattet von militärischer Gewalt, Manipulation und Boykott, besonders in den anglophonen Gebieten. Dort wurden Schulen überfallen, Kinder entführt, Personal gefoltert und ermordet und Häuser angezündet. Ein Priesteranwärter wurde unweit von Bamenda nach dem Gottesdienst vor seiner Kirche von Soldaten erschossen. Biya lehnt jeden Dialog ab; er will den Konflikt mit Waffen lösen.
Äthiopien – Der reformfreudige Abiy Ahmed wusste, dass einige der Soldaten, die letzte Woche sein Gelände betraten, ihn umbringen wollten. Er gab den Befehl, Liegestützen zu machen, und machte selbst mit. Es gab Gelächter, und die Lage war momentan entschärft. Das Wort ging um: „Er verschwand, bevor wir ihn fassen konnten.” Abiy entging bereits bei einem Rallye im Juni einem Anschlag.
Komoren – Seit dem Referendum im Juli ist die Lage in dem zwischen Mosambik und Madagaskar liegenden Inselstaat angespannt. Präsident Assoumani hatte nämlich die Rotation des Amtes zwischen den drei Hauptinseln Anjouan, Grande Comore und Moheli abgeschafft, sehr zum Ärger von Anjouan, die den nächsten Präsidenten stellen sollte. Die Rebellion eskalierte in den letzten Tagen, wurde aber von der Armee zerschlagen. Armut und Aufruhr sind endemisch. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich in 1975 gab es 20 Putsche oder Putschversuche. Die vierte Insel, Mayotte, entschied sich, französisch zu bleiben.
Nigeria – Eine Boko Haram Splittergruppe hatte im März drei muslimische Rote-Kreuz Mitarbeiterinnen als Geiseln genommen. Sie arbeiteten aufopfernd als Hebammen im labilen Bundesstaat Borno. Zwei von ihnen wurden im Stil einer Hinrichtung im September und Oktober ermordet. Khorsa war 25, Liman 24 Jahre alt. Von den Jihadisten veröffentliche Videos zeigen dass die Frauen im weißen Hijab mit gefesselten Händen sich hinknien mussten und aus nächster Nähe von hinten erschossen wurden. Bevölkerung und Regierungskreise sind bestürzt und erschrocken. Das Schicksal der dritten Frau und eines Schulmädchens ist ungewiss.
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