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Südafrika – Am Donnerstag wurde die Moschee in Verulam, nördlich vor Durban, überfallen. Bei der Messerattacke gab es einen Toten und zwei schwer Verletzte. Die drei Täter zündeten das Gebäude an und flohen in einem Fahrzeug. Angreifer und Motiv sind noch unbekannt. Vier Tage nach dem Angriff fand die Polizei einen Sprengkörper im Gebäude. Nur 1.9% der 55 Mio. Südafrikaner sind Muslime. Das Zusammenleben lief bisher sehr harmonisch.
Simbabwe – Das lang erwartete Wasserkraftwerk in der Batoka Schlucht kann nächstes Jahr in Angriff genommen werden, nachdem Sambia und Simbabwe Finanzierungspartner gesichert haben, die die geschätzten Kosten von 4.6 Mrd. Dollar mittragen. Der Besuch letzte Woche von zwei Vertretern von „ChinaPower“ und „General Electric“ (USA) war ermutigend. Schon über 100 Jahre gibt es Pläne für mehr Energie vom Sambesi Fluss. Der Widerstand jedoch war groß, besonders wegen der befürchteten Beeinträchtigung der Viktoriafälle oberhalb der Batoka Schlucht. Das 2.400 Megawatt Projekt soll ab 2021 den ständig wachsenden Energiebedarf der beiden Länder decken helfen.
Burundi – In der Spannung einige Tage vor dem Referendum, das Präsident Nkrurunziza einen Verbleib im Amt bis 2034 ermöglicht, gab es am Freitagabend im Grenzgebiet zur DR Kongo eine Gewaltorgie. Mit Messern und Gewehren Bewaffnete überfielen das Dorf Ruhagarika, mordeten ganze Familien und verbrannten andere in ihren Hütten. Dann zogen sie sich ins Nachbarland zurück. Burundi beschuldigt kongolesische Milizen. Es besteht aber die Möglichkeit, dass Burundi den Angriff inszeniert oder zugelassen hat, um die Menschen vor dem Referendum einzuschüchtern.
Kenia – Im Nakuru Distrikt ist der Solai Damm gebrochen; die Wassermassen haben an die 50 Menschen getötet und viel Zerstörung angerichtet. Der 200 Mio. Liter fassende Stausee auf einer Rosenfarm war ohne behördliche Genehmigung errichtet worden. Die EU hat gleich 1.8 Mio. Dollar Nothilfe bereitgestellt. In den vergangenen Wochen haben schwere Regenfälle und Überschwemmungen in weiten Teilen Ostafrikas Hunderte getötet und Hunderttausende aus ihrer Heimat vertrieben. Nach einer langen Dürre konnte der steinharte Boden die Wassermassen nicht mehr absorbieren, so dass sie alles mit sich rissen.
Tschad – Präsident Idriss Déby Itno regiert schon seit 1991 wie ein absoluter Monarch. Nach dem Votum der Abgeordneten letzte Woche steht eine neue Verfassung. Der Präsident ist jetzt wirklich Staatsoberhaupt, Regierungschef und Militärchef in einem. Nichts und niemand kann ihm was anhaben. Jeder Widerstand wird mit Repression und Festnahmen kontrolliert. Die gesamte Regierung trat aus Protest zurück. Itnos Begrenzung auf zwei Amtszeiten wird durch andere Tricks wettgemacht, so dass er bis 2033 an der Macht bleiben kann. Da der Westen den Tschad als wichtigen Verbündeten im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in der Region braucht, „ drückt er beide Augen zu“.
Simbabwe – Die simbabwische Tennisspielerin Zanele Ndlovu wollte ihre Heirat mit dem Briten James Fox an den Viktoriafällen halten. Doch bei einer Schlauchbootfahrt auf dem Sambesi griff ein Krokodil an, biss ein Stück Arm der Braut ab und ein Loch ins Boot und zog Zanele ins Wasser. Der Bräutigam kämpfte mit dem Reptil um seine Geliebte. Die Hochzeit fand einige Tage später statt, in der Kapelle des Mater Dei Krankenhauses in Bulawayo, die strahlende Braut in weißem Kleid mit bandagiertem rechtem Armstumpf. Das Paar ist dankbar, überlebt zu haben; die Erfahrung habe ihre Beziehung gestärkt.
Guinea – Mohamed Touré, Sohn des ersten Präsidenten von Guinea, und seine Frau sollen ein 5-jähriges Mädchen aus Guinea mit nach Texas genommen haben. Für 16 Jahre soll das Mädchen bei schlechter Behandlung, ohne medizinische und schulische Möglichkeit Sklavenarbeit geleistet haben und emotionalem und physischem Missbrauch ausgesetzt gewesen sein, bis sie mit Hilfe von Nachbarn fliehen konnte. Touré nennt die Anschuldigung „anzügliche Lügenmärchen“; das Mädchen sei wie ein eigenes Kind gehalten worden. Sollte das Gericht eine Schuld feststellen, drohen dem Paar 20 Jahre Haft.
Sambia – Auch 54 Jahre nach der Unabhängigkeit sind ein Drittel der 15-Jährigen Analphabeten, auch wenn sie eine Schule besuchten, weil viele Lehrer nicht qualifiziert sind. Im April wurden 263 Lehrer gefeuert. 100.000 Erzieher gibt es im öffentlichen Dienst; jetzt werden Tests durchgeführt um unfähige Lehrer auszusondern. Weitere Probleme: die Schulen sind überfüllt und im schlechten Zustand und die Lehrkräfte schlecht bezahlt. Andere afrikanische Länder, wie Nigeria, Uganda und Tansania, haben ähnliche Probleme. Sie alle setzen ihre Hoffnung auf eine neue Generation von kompetenten Erziehern, denn ohne Bildung gibt es keine Entwicklung.
Somalia – Weil sie zu gleicher Zeit mit elf Männern verheiratet war, wurde die Frau, Shukri Abdullahi Warsame, von der Terrormiliz al-Shabaab bis zum Hals in die Erde vergraben und mit Steinen beworfen. Al-Shabaab Fundamentalisten, die schon jahrelang für die Errichtung eines Gottesstaats in Somalia kämpfen, legen die islamische Rechtsprechung Scharia extrem brutal aus.
Burundi – Am 17. Mai steigt ein umstrittenes Verfassungsreferendum, das die Amtszeit des Präsidenten von 5 auf 7 Jahre verlängern soll. Der Widerspruch der Bevölkerung ist groß; sie befürchten eine neue Krise wie bei der verfassungswidrigen Wahl in 2015, die Hunderttausende in die Flucht trieb. Nun rufen die Bischöfe die Burundis auf, ruhig und einig zu bleiben und sich für den Frieden einzusetzen.
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