Nach dem jahrelangen Bürgerkrieg wird das Land jetzt vom Meer bedroht. UNO Beobachter sprechen vom steigenden Meeresspiegel und längeren Regenzeiten, beides angeblich durch Klimawandel bedingt. Die rasante Küstenerosion und die sich häufenden Überschwemmungen waschen Wohnsiedlungen und Felder weg. Allein um die fünf Küstenstädte gegen das Meer zu schützen, brauchte das Land Riesensummen. Und es ist die Küste, wo die meisten Liberianer leben und sich die bestehende Infrastruktur befindet.
Keith Jubah, der Leiter der Kommission, die nach dem Bürgerkrieg in 2003 aufgestellt wurde, um die Korruption zu bekämpfen, wurde auf seiner Farm unweit der Hauptstadt Monrovia erschossen und sein Leichnam angezündet. Es gehörte zu seinen Aufgaben, Geschäftsabkommen zu untersuchen und Regierungsausgaben genau zu prüfen.
In der Nähe von Monrovia entsteht ein umweltfreundliches Kraftwerk, das alte Gummi Bäume benutzt, um Strom zu erzeugen. Liberia kann so zum großen Teil mit nachhaltiger Biomasse Energie versorgt werden. Wenn die alten Bäume durch neue ersetzt werden, wird die Plantage verjüngt und ihre Produktivität gesteigert.
Die Veröffentlichung des Berichts der liberianischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) über den 1989 – 2003 Bürgerkrieg, in dem über 250.000 Menschen starben, eine Million vertrieben wurde und 700.000 ins Ausland flohen, spaltet das noch traumatisierte Land und sorgt für Aufruhr. Nach Anhörung von 22.000 Zeugen über die Gräueltaten ist es klar, dass es Täter auch in Regierungskreisen gibt, bis hin zur Präsidentin, die bisher als „Friedensbringerin“ gefeiert wurde.
Ex-Präsident Charles Taylor wird zum ersten Mal vor dem Sondergericht für Sierra Leone in Den Haag erscheinen. Er leugnet jede Verantwortung für die elf Anklagepunkte, die Terrorismus, Vergewaltigung, Mord und Folter einschließen.
Der Schlussbericht der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) Liberias stösst auf Befremden. Vor allem die Forderung, Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die in ganz Afrika als Friedensbringerin für ihr Land verehrt wird, und 50 "politischen Führern und Finanzierern verschiedener Kriegsfraktionen" für 30 Jahre von öffentlichen Ämtern auszuschließen, wird von der Zivilgesellschaft kritisiert.
Experten warnen, dass Afrika besonders stark von der Klimaveränderung betroffen sein wird. Die Weltbank hat Liberia 3.5 Millionen Dollar für Anpassungsprogramme gewährt. Schwerpunkte sind Landwirtschaft, effizientere Energienutzung und die Bedeutung der Wälder für die CO2 Reduktion.
Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf warnt, dass viel von dem, was afrikanische Länder erreicht haben in Bildung, Seuchenbekämpfung und Demokratisierung in Gefahr gerät, verloren zu gehen, wenn die Industrieländer in der Krise ihre Hilfen kürzen. Ihr Heimatland Liberia wäre nach 14 Jahren Bürgerkrieg nie fähig gewesen, das Land zu rehabilitieren, die Anzahl der Schulkinder zu verdoppeln, die Korruption zu bekämpfen und, besonders, Frieden zu schaffen und zu bewahren.
Die Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf legte Hand an und schaufelte Müll in den Straßen der Hauptstadt Monrovia. Sie hatte die Großreinigung angeordnet. Geschäfte mussten bis 10:00 geschlossen bleiben, damit alle Bewohner Gelegenheit hatten, ihre Umgebung zu räumen und zu säubern.
Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf hat sich vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission dafür entschuldigt, Ex-Präsident Charles Taylor zeitweilig in Unkenntnis seiner wahren Absichten unterstützt zu haben. Sie war 1980 unter dem Regime von Sammuel Doe wegen ihrer Kritik der Regierung inhaftiert worden.