Das höchste Gericht Libyens hat die Todesurteile gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palestinänsichen Arzt bestätigt. Sie sind angeklagt, Kinder mit dem HIV/Aidsvirus infiziert zu haben. Gleichzeitig wurde eine Kompensation für die Opfer ausgehandelt.
Außenminister Steinmeier ist mit dem EU-Kommissar für äußere Angelegenheiten in Tripolis, um über die Freilassung von fünf bulgarischen Krankenschwestern und eines palestinänsischen Arztes zu verhandeln. Sie sind seit acht Jahren im Gefängnis und wurden 2004 wegen angeblicher Infizierung von 400 Kindern mit dem Aids-Virus verurteilt.
Die Regierung verhandelt mit Russland einen Vertrag über Waffenlieferungen im Wert von 2.2 Milliarden Dollar. Im Gegenzug soll der russische Konzern Gazprom in den Erdgassektor in Libyen einsteigen. Russland liefert Waffen auch an die Nachbarstaaten Algerien, Ägypten und Marokko .
Im Haushaltsplan 2007 sollen 400.000 Beamte eingespart werden. Bei einer Bevölkerung von 6.5 Millionen hat Libyen eine Million Beamte, die den Staat jährlich 2.5 Milliarden Euro kosten. Entlassene Beamte sollen drei Jahre Gehalt und Kredite für einen Neuanfang erhalten.
Ein Gericht bestätigte die Todesurteile gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palestinensischen Arzt wegen mutwilliger Infektion von 426 Kindern mit dem HIV Virus. Die EU protestierte scharf gegen das Gerichtverfahren. Tatsächliche Ursachen der Infektion sollen die katastrophalen Hygienestandards im libyischen Gesundheitswesen sein. Die Angeklagten sind seit 1999 im Gefängnis.
50 afrikanische und europäische Minister diskutierten in Tripolis ein gemeinsames Vorgehen, um die Migrationsströme von Afrika nach Europa besser in den Griff zu bekommen. EU-Kommissar Louis Michel schlug einen 40 Millionen Dollar Fonds für Migrationskontrollen vor, lehnte aber die Forderung der afrikanischen Länder nach einem milliardenschweren Entwicklungsfonds ab.
Bei seinem Besuch in den Maghreb-Staaten wurde Aussenminister Steinmeier und seine Wirtschaftsdelegation von Präsident Ghadafi empfangen. Libyen ist Deutschlands viert größter Erdöllieferant. Die Bayertochter Wintershall will in den nächsten Jahren 700 Millionen Euro in die Erdölförderung in Libyen investieren.
Die libyischen Behörden haben nach eigenen Angaben im letzten Monat 1930 illegale Flüchtlinge verhaftet und 3.700 abgeschoben. Die Zahl der illegalen Einwanderer in Libyen, die dort Geld für eine Überfahrt nach Europa verdienen wollen, wird auf 1 Million geschätzt.
Libyen hat einen Vertrag mit Professor Negropointes Organisation 'One Laptop Per Child' über die Lieferung von 1.2 Millionen Laptops für alle Schulkinder in Libyen abgeschlossen.. Der tragbare Computer produziert durch Aufziehen seine eigene Elektrizität, ist Internetfähig, robust und kostet 100.- Dollar.