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Die Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Menschenrechtsvergehen in den letzten 24 Jahren aufklären soll, hat ihre Arbeit begonnen. 200 Personen sind geschult worden, um im ganzen Land Evidenz über vegangene Verbrechen zu dokumentieren. Die Kommission kann jedoch keine Gerichtsurteile aussprechen.  
Die Organisation 'Global Witness' hat einen Vertrag des weltgrößten Stahlproduzenten, des indischen Konzerns Mittal, über den Abbau von Eisenerzen scharf kritisiert. Die Beachtung von Menschenrechten und Umweltstandards ist nicht vorgesehen. Der Konzern ist fünf Jahre lang steuerfrei und kann danach die Höhe seiner Steuerzahlungen eigenmächtig festlegen.  
Im Gedenken an den 11. September hat das liberianische Parlament den Vereinigten Staaten angeboten, Luftraum, Land und See nach Belieben zu nutzen. Die lokale Presse kritisierte die Entscheidung als zu weitgehend.  
Interventionsteams sind in die Dörfer geschickt worden, um die Bevölkerung über die Risiken der Cholera und ihrer Verbreitung während der Regenzeit zu sensibilisieren. Aus dem Gsunfheitsministerium kam die Nachricht, dass 700 Fälle von Cholera registriert wurden und in der Hauptstadt Monrovia bereits 6 Menschen an der Epedemie starben.
Nach 15 Jahren Bürgerkrieg zählt das Land nur noch 34 Mediziner für die Versorgung von 3 Millionen Einwohnern. Der Großteil der Bevölkerung hat keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und Medikamenten, so daß noch 18% der Sterbefälle auf Malaria zurückzuführen sind, der besonders Kinder erliegen.
Mit Hilfe von UN-Truppen hat die Regierung die Kontrolle über die größte Gummiplantage im Nord-Westen des Landes übernommen. Sie wurde auch nach dem Friedensschluss weiterhin von LURD-Rebellen ausgebeutet.  
Kurz vor der Eröffnung einer regionalen Konferenz brach im Regierungspalast in Monrovia ein Feuer aus, als Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf einen elektrischen Generator anlaufen ließ. Zur Feier der Unabhängigkeit sollte die Hauptstadt zum ersten Mal seit 15 Jahren mit Strom versorgt werden. Auch die Wasserversorgung ist wieder in Stand gesetzt worden.  
Kurz nach der Überstellung des liberianischen Ex-Präsidenten Charles Taylor in die Niederlande hat in seiner Heimat eine Kommission zur Aufarbeitung der Vergangenheit ihre Arbeit aufgenommen. Durch die Anhörung beider Seiten, sowohl Opfer als auch Verantwortliche von Gewalttaten, soll die Kommission nach südafrikanischem Vorbild der Wahrheitskommission eine Versöhnung im Land ermöglichen
Das Ausfuhrembargo für liberianisches Holz wurde vom UN Sicherheitsrat aufgehoben, nach dem die neue Regierung sich verpflichtete, die Verkäufserträge zum Wiederaufbau und zur Weiterentwicklung des Landes zu verwenden.
Der wegem Kriegsverbrechen angeklagte Ex-Präsident Liberias, Charles Taylor, wurde in ein Gefängnis des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag überwiesen. Der Prozess soll im Januar 2007 beginnen.
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