Ohne auf die Umwälzungen in den andern nordafrikanischen Staaten einzugehen, sagte König Mohammed VI. in seiner Fernsehansprache, dass individuelle und kollektive Freiheiten erweitert werden, die Justiz unabhängig werde und mehr Befugnisse an regionale Behörden gehen. Es war die erste öffentliche Rede seit die Marokkaner am 20. Februar in mehreren Städten gegen die Macht des Königs und die Korruption demonstriert hatten. Da die Polizei angehalten war, Konfrontation zu vermeiden, hielten sich die Krawalle im Rahmen. Es starben fünf Menschen. Weitere und größere Kundgebungen waren für den 20. März geplant.
Tausende Menschen haben in den größeren Städten friedlich für einen demokratischen Wandel in Marokko demonstriert. In Marrakesch, Tanger, Tetuan, Larache, Al-Hoceima, Sefrou und Guelmin kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. König Mohammed VI. will in den kommenden Tagen politische Reformen bekanntgeben.
British Airways hat die Stadt Marrakesch im Innern des Landes als neues bevorzugtes Reiseziel für 2011 gemacht. Es ist eine Stadt des Jetsets und der Ruhe, der Luxusvillen und traditionellen Riads und besonders ein Ort „der Magie, des Mythos und der Kunst“. Auch ist Marrakesch idealer Ausgangspunkt, Marokko zu erkunden.
Etwa 30 Menschen kamen bei Überschwemmungen ums Leben, die meisten davon, als die Wassermassen einen Bus mit 24 Insassen wegschwemmten. In Casablanca, Marokkos größter Stadt, ist nach den schweren Regenfällen der Verkehr gestört. Die Schulen blieben geschlossen.
Als Reaktion gegen Medienberichte über die Willkür der spanischen Polizei gegen Migranten haben Demonstranten die Zufahrt zur Enklave Melilla blockiert.
Die Regierung will 1256 Moscheen schließen, deren Bauzustand bedrohlich ist. Nach dem Einsturz eines Minaretts im Februar hatte König Mohammed die Überprüfung aller 48.000 Gebetshäuser des Landes angeordnet. Historisch wichtige Moscheen werden repariert oder neu aufgebaut.
Die Hilfsorganisation für Religionsfreiheit und Menschenrechte "Open Doors“ will die willkürliche Ausweisung von Christen stoppen. Etwa die Hälfte der 128 allein in diesem Jahr Ausgewiesenen waren US-Amerikaner. Den humanitären Helfern warf man Abwerbung von Muslimen zum Christentum vor. Auch einheimische Christen kommen immer mehr unter staatlichen Druck.
In diesem Jahr wurden schon 100 ausländische Christen ausgewiesen, 28 davon allein im Mai. Die protestantischen Entwicklungshelfer stehen im Verdacht, Muslime zu missionieren, behaupten jedoch, dass sie rein humanitäre Hilfe geben. In Marokko ist der Islam Staatsreligion. 99% der Bevölkerung sind Muslime. Christen und Juden bilden eine verschwindende Minderheit; sie dürfen ihren Glauben praktizieren, aber niemanden anwerben.
Der Chef des weltweit größten Investmentfonds, Scheich Ahmed bin Sajed el Nahajan, einem Bruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, ist beim Absturz seines Segelflugzeuges über einem Stausee ums Leben gekommen.
Nach langer Planung haben die Berber, auch Amazigh genannt, die fast 70% der Bevölkerung ausmachen, einen Sender in ihrer eigenen Sprache, der während der Woche täglich sechs Stunden und am Wochenende zehn Stunden sendet. Alle Amazigh Sendungen kommen mit arabischen Untertiteln und umgekehrt. Mit modernster digitaler Technik ausgestattet und über Satelliten Hotbird und Nilesat empfangbar, gibt „Tamazigh“ Marokko das Image eines demokratischen Staates.