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Bei der Stichwahl hat Ellen Johnson-Sirleaf über 90% der Stimmen erhalten, ihr boykottierender Gegenkandidat knapp 10%. Im Geist der Versöhnung und Einheit will Frau Sirleaf einige ihrer Rivalen in die neue Regierung aufnehmen. Die neue Amtszeit könnte für die Friedensnobelpreisträgerin eine Herausforderung sein.
Nach dem Boykott ihres Herausforderers Tubman ging Ellen Johnson-Sirleaf als einzige Kandidatin in die Stichwahl. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen am Vorabend der Wahl mit vier Toten sind ein trauriger Start einer neuen Amtszeit.
Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf rief ihr Volk auf, trotz Rückzug ihres einzigen Kontrahenten Winston Tubman und seiner Aufforderung, die Stichwahlen zu boykottieren, morgen von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. ECOWAS befürchtet, dass der Boykott neue Instabilität in Liberia verursachen könnte. Ban Ki-Moon mahnte zu Ruhe und Zurückhaltung. Internationale Aufmerksamkeit erregt die Stichwahl wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an die amtierende Präsidentin.
Die Amtsinhaberin Ellen Johnson-Sirleaf hat nach letzten Angaben in der Wahl letzte Woche die meisten Stimmen, aber nicht die notwendigen 50% erhalten. Eine Stichwahl zwischen ihr und dem früheren UN- Diplomaten Winston Tubman ist möglich. Bei ihrer Wahl in 2005 war sie die erste Frau, die als Staatsoberhaupt gewählt wurde. Johnson-Sirleaf, die erst kürzlich mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, suchte eine zweite Amtszeit, um ihre Arbeit zu vollenden.
Neben einer Frau aus dem Jemen, erhalten zwei Liberianerinnen den Friedensnobelpreis: die Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf für ihren Kampf für Frieden und Frauenrechte und die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee. Während die Würdigung der Präsidentin gerade vor der Wahl umstritten war, wurde die Wahl von Gbowee allgemein begrüßt. Sie hatte zur Zeit des Bürgerkriegs die Frauen ihres Landes aufgerufen, bis zur Erreichung des Friedens in einen Hausarbeits- und Sexstreik zu treten und brachte so die kämpfenden Parteien an den Verhandlungstisch.
Die Regierung lässt am 23.08. in einem Referendum über mehrere Verfassungsänderungen abstimmen. Die Opposition hat zu einem Boykott aufgerufen.  
Zwei Mitarbeiter einer Hilfsgruppe sind schuldig befunden worden, über eine Million Dollar Hilfsmittel gestohlen zu haben, die die USA der Regierung in Liberia gegeben hatte. Die beiden hatten fast die ganzen Nahrungsmittel von World Vision verkauft und den Rest an nicht-existierende Städte weitergeleitet. Auch sollen sie mit gestohlenem Baumaterial mehrere Häuser gebaut haben.
Diesen Titel haben afrikanische Redakteure der Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf zugedacht, nachdem sie das weitreichende Gesetz über Meinungsfreiheit unterschrieben hatte. Das neue Gesetz soll Transparenz und Verantwortlichkeit der Regierung sichern und Bürgern Zugang zu Information ermöglichen. Es ist ein Meilenstein in der Medienentwicklung Liberias.
Bei ihrem Besuch in den USA wurde Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf von Präsident Obama für ihren Heroismus gelobt, der es ihr ermöglichte, das Land nach dem Bürgerkrieg wieder aufzubauen. Liberia erhält 15 Millionen Dollar für die Verbesserung der Landrechte und der Handelspolitik sowie für die Schulbildung von Mädchen. Ellen Sirleaf ist Afrikas erstes weibliches Staatsoberhaupt. Sie will sich im nächsten Jahr zur Wiederwahl stellen.
Nach Auffindung der Leiche einer jungen Christin haben christliche Jugendliche eine Moschee angegriffen. Vier Menschen wurden getötet. Etwa 40% der Bevölkerung Liberias soll christlich sein, besonders in den Küstengebieten.
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