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Die Präsidentschaftswahlen in Liberia sind bei einer Wahlbeteiligung von über 70% friedlich verlaufen.
Die beiden aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten wollen einen Plan akzeptieren, wonach angesichts einer bodenlosen Korruption der Übergangsregierung gewisse Schlüsselpositionen im Staatsapparat für drei Jahre von ausländischen Experten übernommen werden. Im Gegenzug wollen die Geberländer 500 Millionen in den Wiederaufbau des Landes investieren.
Nachdem drei Kandidaten, die gegen den Ausschluss ihrer Namen auf der Liste der Präsidentschaftskandidaten geklagt haben, sich zurückgezogen, ist der Weg frei für die Wahlen am 11. Oktober.
Georg Weah, bekannt als internationaler Fußballer, kehrte aus den USA in seine Heimat Liberia zurück und wurde Spitzenkandidat der Partei Congress for Democratic Change für die Präsidentschaftswahlen am 11. Oktober. Die jetztige Regierung unter Präsident Gyude Bryant wird nicht kandidieren.
Vier Millionen Liberianer werden zum ersten Mal seit dem Ende des Bürgerkriegs am 11. Oktober zur Wahl gehen. Eine Million liberianische Flüchtlinge sind noch nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. Bisher sorgen 14.000 UN-Truppen für Sicherheit im Lande.
Die Amtsenthebung wegen Korruptionsvorwürfen von Parlamentssprecher, Georg Dweh, hat in Liberia zu neuen Spannungen geführt. Dweh ist Mitgründer der Rebellenbewegung RUF und ehemalige RUF-Anhänger drohten, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen.
Ein zweiter holländischer Geschäftsmann wurde wegen Kriegsverbrechen, Mord und illegalem Waffenhandel im Bürgerkrieg in Liberia verhaftet. Guus van Kouwenhoven war Direktor des Unternehmens Oriental Timber Trading und gehörte zu den Beratern von Ex-Präsident Charles Taylor.
Sekou Conneh, Anführer der Rebellengruppe LURD, will sich für die Präsidentschaftswahlen im Oktober präsentieren.
Nach Angaben der Wahlkommission haben sich in der ersten Woche 19% der Wähler für die Präsidentschaftswahlen registrieren lassen.
Der UN-Sondergerichtshof in Sierra Leone hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, sich um die Auslieferung des ehemaligen Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, zu bemühen. Gegen Taylor, der seit 2003 in Nigeria im Exil lebt, liegen 17 Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
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