Wie erwartet, sind Pohamba und seine SWAPO Partei wieder an der Macht, der Präsident mit 76.4 % der Stimmen, die Partei mit 74%. Acht von den dreizehn Oppositionsparteien wollen das Resultat anfechten.
Freitag und Samstag sind etwa 1.2 Millionen Namibier aufgerufen, ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten zu wählen, der wahrscheinlich der alte sein wird. Seit der Unabhängigkeit von Südafrika regiert die SWAPO (South West Africa People’s Organisation), die frühere Befreiungsbewegung. Eine von der Konrad Adenauer Stiftung durchgeführte Studie zeigt, dass die Namibier im Allgemeinen unzufrieden sind mit der Politik ihres Landes, besonders mit der schlechten Schulbildung und der hohen Arbeitslosigkeit.
Nachdem in einem Modellversuch etwa 1000 Bewohnern des Ortes Otjivero/Omitara für zwei Jahre ein Grundeinkommen (Basic Income Grant BIG) von 100 Namibia Dollar gezahlt wurde, und das mit positiven Auswirkungen, sieht nun der Gewerkschaftsdachverband dies als eine effektive Methode, die Armut im Land zu bekämpfen.
Am Grenzposten Oshikango, wo ein erschreckender Anstieg von Kriminalität zu verzeichnen ist, wurde eine Kampagne gegen geschlechterspezifische Gewalt gestartet. Frauen und Mädchen sollen vor Vergewaltigung und Mord geschützt und dem Menschenhandel allgemein die Stirn geboten werden.
Vier führende Angestellte des chinesischen Unternehmens Nuctec sind verhaftet und angeklagt worden, für einen Liefervertrag von Scannern für den Häfen und Lufthäfen Bestechungsgelder in Höhe von 56 Million Dollar gezahlt zu haben.
Im Hinblick auf die Wahlen im November haben die christlichen Kirchen des Landes zu einem friedlichen Wahlkampf aufgerufen. Die Wahlen müssen transparent und fair sein. Es sei bedauerlich, dass die Zahl politisch motivierter Gewalttaten schon steigt. Vor kurzem soll das Heimatdorf des früheren Präsidenten Sam Nujoma angegriffen worden sein.
Namibias Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Neville Gertze, wurde nun auch im Vatikan akkreditiert. Beim Überreichen des Beglaubigungsschreibens an Papst Benedikt XVI. wurde auch über Themen wie Armutsbekämpfung, Friedensbemühungen, Wirtschaftskrise und Klimawandel gesprochen.
Die schon länger anhaltende Flutkatastrophe im Norden Namibias und in angrenzenden Ländern, wo der Sambesi weite Teile überschwemmt hat, macht es den dort lebenden Menschen klar, dass der Klimawandel sich auch in ihrem Land auswirke. 700.000 sind betroffen, 40.000 leben in Zeltstädten, darunter viele Kinder, alte Menschen und Aids-Infizierte. Die humanitäre Lage ist ernst, da die Versorgung trotz aller Mühen nicht sichergestellt ist. Namibia hat enorme Bodenschätze, doch die Bevölkerung gehört zu den Ärmsten in Afrika.
Die Nichtregierungsorganisation BEN (Bicycling Empowerment Network) verteilt gebrauchte Fahrräder und stellt Leute an, sie zu reparieren, zu verkaufen oder auszuleihen. Sechs frühere Prostituierte haben es geschafft, auszusteigen und arbeiten nun in dieser Branche. Das neue Lebensgefühl weckt Verantwortungsbewusstsein für andere. In einem Land mit bedürftiger Infrastruktur, schlechten Verbindungen und wenig Geld für Autos ist das Fahrrad das ideale Fahrzeug für die meisten Menschen. Seit 2005 hat BEN schon 7000 gebrauchte Fahrräder verteilt, bis Ende dieses Jahres sollen es 10.000 werden.
Nach sintflutartigen Regenfällen stehen Teile von Namibia, Sambia und Angola unter Wasser. Über 100 Menschen sind ertrunken, Tausende obdachlos. Brücken und Straßen sind beschädigt, Felder überflutet, und Krokodile und Flusspferde greifen fliehende Menschen an. Die Behörden fürchten den Ausbruch von Cholera und Malaria.