Nachdem in der vergangenen Woche fünf Ausländer (aus Frankreich, Schweden, Niederlande und Südafrika) entführt und ein Deutscher getötet wurden, ist die Regierung unter Druck, die Städte des Landes sicherer zu machen. Die Täter sind noch nicht bekannt, aber AQIM hat Verantwortung für ähnliche Angriffe in der Vergangenheit übernommen.
Die mauretanische Armee hat nahe der Grenze ein AQMI-Lager (al-Qaida im Islamischen Maghreb) zerstört, von dem Angriffe in Mauretanien vorbereitet worden seien; dabei wurde Teyeb Ould Sidi Aly getötet, dem der Anschlag auf die israelische Botschaft in 2008 in Mauretanien zur Last gelegt wird und der dieses Jahr zwei Bombenanschläge auf den mauretanischen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz und die französische Botschaft in Nouakchott in Auftrag gegeben hat.
Eine radikale Tuareg Rebellengruppe in Mali arbeitet zusammen mit ethnischen Tuareg-Kämpfern, die nach Gaddafis Sturz von Libyen zurück kamen, um möglicherweise einen Aufstand gegen die malische Regierung zu organisieren und sich „politisch und militärisch“ dafür vorzubereiten. Mali sowie Niger haben Bedenken über den Zustrom bewaffneter Tuareg geäußert. Aufstände gab es schon früher, meist weil die Tuareg die ethnischen Gruppen im Süden als bevorzugt sahen, während der Norden verarmte.
Das Parlament hat eine Verfassungsänderung gebilligt, über die die Bevölkerung in den nächsten Monaten in einem Referendum abstimmen soll. Neben dem Parlament soll ein Senat errichtet werden. Die Amtsbefugnisse des Präsidenten werden gestärkt, die des Ministerpräsident reduziert.
Schwere Waffen, die vermutlich aus Militärlagern in Libyen gestohlen wurden, tauchen jetzt bei Terrorgruppen in Mali auf, bestätigte Malis Außenminister. Die Gefahr extremistischer Gewalt würde die Stabilität des Landes ernstlich bedrohen. Schon jetzt verunsichert die Terror Organisation AQIM (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) Mali und die Nachbarländer in der Sahel Zone.
Präsident Toure hat, nach Rücktritt des bisherigen Premierministers Sidibe, eine Frau für diesen Posten ernannt. Die 57-jährige frühere Ministerin Cisse Mariam Kaidama ist die erste Frau in Mali, die dieses Amt innehat. Ihre erste Aufgabe ist die Bildung einer neuen Regierung.
Frühere Tuareg Rebellen haben sich bereit erklärt, zusammen mit Malis Truppen die mit Al-Qaida assoziierten Kämpfer (AQIM) aus der Sahara zu vertreiben. Die „Al-Qaida im Islamischen Maghreb“ Gruppe nutzt die enormen Flächen von Sahara und Sahel, um ihre Angriffe auf die umliegenden Staaten zu machen und sich mit ihren Entführungsopfern dorthin zurück zu ziehen.
Tausende Mädchen aus Nigeria, viele minderjährig, sollen in Mali gezwungen werden, als Prostituierte zu arbeiten. Die Menschenhändler haben sie mit Versprechen von Jobs in Europa gelockt und halten sie in Malis Bordellen gefangen. Man spricht von 20,000 bis 40,000, die von älteren Nigerianerinnen am Weggehen gehindert werden. An viele der Bordelle ist eine Abtreibungsklinik angeschlossen. Seit Bekanntwerden der horrenden Situation arbeitet nun eine staatliche nigerianische Organisation gegen Menschenhandel (NAPTIP) zusammen mit der Polizei von Mali, um die Mädchen sicher nach Nigeria zurück zu bringen.
Finanzinstitute, die Kleinkredite verleihen, begleiten die Projekte ihrer Kunden mit Rat und Hilfe. So können die Landwirte einen reichen Ertrag erzielen und die Banken hohe Rückzahlungsquoten erwarten, die dann als weitere Darlehen ausgegeben werden. Wegen der vielen Analphabeten in den Armenvierteln muss das Verfahren möglichst unkompliziert sein.
50 Jahre nach der Unabhängigkeit versucht Mali, durch ein neues Familiengesetz die Stellung der Frau zu verbessern. Das Heiratsalter soll um drei Jahre auf 18 angehoben werden, um Mädchen mehr Schulbildung zu geben, und Frauen sollen im Erbrecht Männern gleichgestellt werden. Männer und sogar Frauen sind über die „importierten“ Werte empört. Wegen der hohen Analphabetenquote von 80% ist eine richtige Aufklärung nicht möglich. Nach den Protesten hat Präsident Touré erklärt, dass er um der nationalen Einheit willen das Gesetz nicht unterzeichnen wird.