In einem Land, das fast die höchste Rate von Müttersterblichkeit hat, ist seit Einführung dieses Gefährts vor einigen Jahren in dem kleinen Dorf, nicht weit von Lilongwe, keine Mutter mehr bei der Geburt gestorben. Auf einer am Fahrrad befestigten Liege haben es alle auch im unwegsamen Gelände zur nächsten Entbindungsstation geschafft.
Der Superstar Madonna hat den ersten Spatenstich gemacht für die Mädchenschule, die sie dem Land schenken möchte, aus dem ihre beiden adoptierten Kinder kommen. Nach der zweijährigen Bauzeit soll die Internatsschule 500 Mädchen aus armen Verhältnissen Platz bieten. Schwerpunkte sollen Mathematik und Naturwissenschaften sein, um die Grundlage zu schaffen, dass malawische Frauen Führer, Ärzte und Chirurgen werden können. Madonna unterstützt schon mehrere wohltätige Einrichtungen in Malawi.
Laut einer Studie der Organisation „Plan International“ arbeiten in Malawi etwa 80.000 Kinder bis zu zwölf Stunden am Tag ohne Schutzkleidung in Tabakplantagen. Die tägliche Aufnahme von Nikotin über die Haut entspräche dem Rauchen von 50 Zigaretten. Tausende Kinder leiden an Nikotinvergiftung. Doch wäre es unrealistisch, diese Kinderarbeit total zu verbieten, da 70% den Einkommens vom Tabak kommt. „Plan International“ drängt die Arbeitgeber, Schutzkleidung zu stellen und die Regierung, die Kinderschutzgesetze einzuhalten.
Die Firma Paladin eröffnete in der Nähe des Malawisee die Kayelekera Uranmine. Die Rückstände werden im Wassereinzugsbereich des Sees, von dem 3 Millionen Menschen abhängen, abgelagert. In Malawi gibt es keine Umweltregeln für den Uranabbau.
Ein Montfort Missionar würdigte das Engagement der Frauen in der nationalen Politik. Dass Frauen seit der Parlamentswahl letzte Woche nun etwa die Hälfte der Sitze einnehmen war bis vor kurzem unvorstellbar. Sie arbeiten mit Präsident Mutharika in seiner zweiten Amtszeit. Sein Verdienst ist, in den letzten fünf Jahren Malawi von einem nahrungsabhängigen Land zu einem Nahrungsexporteur zu machen und über drei Jahre ein Wirtschaftswachstum von 7% zu halten.
Das war das Thema einer Studientagung im Philosophischen Seminar in Balaka Anfang Mai. Referenten führten aus, dass Hexerei im Rahmen traditioneller Stammesmedizin positive Auswirkungen hatte, die größtenteils verloren gegangen sind. Der Hexenglaube sei heute trotz Glaubensverbreitung und Bildungsprogrammen sehr stark. Der emeritierte Bischof von Lilongwe, P.A. Kalilombe, der erste einheimische Bischof von Malawi, schlug vor, dies Thema in den Lehrplan der Priesterseminare Afrikas aufzunehmen. Der Afrikaner lebe in der Furcht vor der höheren Macht, möchte aber auch davon befreit sein, meinte der Bischof in seinem Vortrag.
Mit viel größerer Mehrheit als erwartet und mit doppelt so viel Stimmen wie sein Hauptkonkurrent Tembo hat der amtierende Staatschef die Wahl vom Dienstag gewonnen. Auch Mutharikas Fortschrittspartei bleibt an der Macht. Bekämpfung der Armut und die drohende Hungersnot waren Wahlkampfthema und werden nun auch Schwerpunkte der Regierung sein.
Dem früheren Präsidenten, Bakali Muluzi, im Amt von 1994 bis 2004, ist es nicht geglückt, sich noch mal zur Wahl zu stellen. Die Verfassung erlaubt zwei Amtszeiten von je fünf Jahren. Malawi will keine Wiederholung der Ära Kamuzu Bandas, der von Malawis Unabhängigkeit im Jahr 1963 an das Land regierte, sich 1971 als Präsident auf Lebenszeit erklärte, aber dann doch in 1994 von Muluzi abgelöst wurde.
Loveness Gondwe und Beatrice Mwale, Gründerinnen der neuen „Regenbogen Koalition“, wollen die Präsidentenwahl am 19 Mai gewinnen. Auch der amtierende Präsident, Bingu wa Mutharika, der sich um eine Wiederwahl bemüht, hat sich eine Frau, Joyce Banda, die jetzige Außenministerin, als Vize gewählt. Die Frauen wollen die Lebensqualität ihrer Landsleute heben und besonders Jugendlichen und Frauen mehr Rechte einräumen. Bis jetzt war der Weg einer Politikerin in Malawi hart und steinig; langsam zeichnet sich eine Änderung ab.
Malawis Anti-Korruptionsbüro hat die Festnahme des früheren Präsidenten Bakili Muluzi angeordnet. Er soll in seiner Amtszeit von 1994 bis 2004 elf Millionen Dollar auf eigene Konten weitergeleitet haben. Muluzi weist die Anklage zurück; sie sei politisch motiviert. Er will sich im Mai noch mal zur Wahl stellen. Um die Spannung zu entschärfen, waren die Ex-Präsidenten von Ghana und Mosambik, Kufuor und Chissano, nach Malawi gereist.