Die Präsidentschaftswahlen sind ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Aufgerufen waren rund sieben Millionen Wahlberechtigte. Als Favorit mit dem größten Anteil an den abgegebenen Stimmen wird Amtsinhaber Touré gesehen. Ein endgültiges Resultat ist frühestens für Mittwoch zu erwarten. Die ehemalige französische Kolonie ist eines der ärmsten Länder südlich der Sahara.
Zum ersten Mal in der Geschichte Mali kandidiert eine Frau bei den Präsidentschaftswahlen. Sidibé Aminata Diallo repräsentiert eine Umwelt- und Entwicklungspartei.
In Mali gelingt es nicht, für die Präsidentschaftswahl am 29. April zu mobilisieren. NGOs von Frauen und Jugendlichen riefen die Wahlberechtigten auf, ihre Wählerkarten abzuholen und zur Wahl zu gehen. In der Hauptstadt Bamako wurden davon erst 15% abgerufen und im Landesinneren ca. 30%.
Präsident Amadou Toumani Toure wird für die Wahlen am 29. April kandidiern. Weitere acht Kandidaten, unter ihnen der ehemaligen Premierminister Ibrahim Boubacar Keita, haben sich registrieren lassen.
Ein Bericht von Oxfam belegt, dass die von der Weltbank geförderten Massnahmen zur Festlegung des Baumwollpreises seit 2005 die Situation der lokalen Produzenten wesentlich verschlechtert haben.
Eines der größten zivilgesellschaftlichen Ereignisse wurde ein Forum über Migration, in dem abgeschoben Migranten von ihrem Schicksal und den erlittenen Schikanen erzählten. Rückkehrer haben eine Selbsthilfe Organisation aufgebaut. Von den 13 Millionen Maliern leben 3.5 Millionen im Ausland, davon 100.000 in Frankreich und 100.000 im restlichen Europa. In zahlreichen Städten in Europa und Afrika gab es Proteste zum "Transnationalen Migrations Aktionstag".
Wissenschaftler eines internationalen Kongresses in Montpellier schätzen, dass 40% der Landoberfläche, vor allem in Afrika und Asien, von der Wüstenbildung bedroht sind. In Norden Malis bedecken die Wanderdünen immer mehr Ackerland, während im Osten Überschwemmungen den fruchtbaren Boden wegschwemmen.
Der Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, hat bei einem Besuch in Mali jährliche Lieferungen von Erdölprodukten im Wert von 100 Millionen Dollar im Austausch gegen Bauxite und Gold versprochen. Mali und Benin, der zweiten Station seiner Reise, können von der technischen Expertise Venezuelas bei der Suche nach Erdölvorkommen profitieren. Beobachter vermuten, dass Venezula die Unterstützung afrikanischer Länder für einen Sitz im UN-Sicherheitsrat sucht.
Algerien hat seine Vermittlerrolle in dem langen Konflikt zwischen der malischen Regierung und rebellischen Tuareg gestern erfolgreich abgeschlossen. Die Antagonisten erklärten beim Friedensschluß in Algerien, sie wollten einen dauerhaften Frieden, Versöhnung und die Entwicklung aller Einwohner Malis fördern und sich für die Sicherheit im Land engagieren.
Eine Regierungsdelegation hat Vertreter der Tuareg getroffen, die Armeelager im Norden Malis angegriffen hatten. Die Tuareg wünschen, dass Algerien als Vermittler die Verhandlungen führt.