Präsident Gubueza mit seiner FRELIMO Partei hat einen weiten Vorsprung vor seinen Rivalen. So bleibt Mosambik eine Demokratie mit einer nur schwachen Opposition. Obwohl die Wahlen allgemein als „frei und fair“ bezeichnet wurden, hat die FRELIMO Partei in den vergangenen Jahren sehr viel Macht an sich gerissen und so die Opposition ineffektiv gemacht.
Heute finden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Amtsinhaber Armando Guebuza und seine Frelimo Partei, die seit der Unabhängigkeit in 1975 an der Macht ist, werden als Gewinner gesehen. Neben Renamo mit ihrem Führer Alfonso Dhlakama ist noch eine dritte Partei (MDM) interessiert, die aber wegen angeblicher Formfehler nur in 4 von 13 Wahldistrikten antreten darf. Gerade diese Partei hätte neue Perspektiven in Politik und Wirtschaft bringen können. Obwohl Entwicklungsgelder reichlich fließen, gilt Mosambik als eines der ärmsten Länder der Welt.
Auf der 100 ha Farm der Tinonganine Haftanstalt bei Maputo arbeiten die Gefangenen beschwingt auf großen Gemüsebeeten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und Abwechslung in ihren Speiseplan zu bringen. Bei den überfüllten Zellen und schlechten sanitären Anlagen ist die Arbeit im Freien eine willkommene Neuerung. Der Erlös von verkauften Produkten deckt Medizin, Transport und andere Kosten. Weitere Gefängnisse werden in Zukunft so eingerichtet werden. Mosambik wurde wiederholt heftig kritisiert wegen seinen menschenunwürdigen Haftbedingungen. Seit 2004 sind 95 Menschen in überfüllten Zellen erstickt.
Die für 28. Oktober geplanten Wahlen hätten spannend werden können, wenn die neue Partei als dritte Kraft hätte voll mitmachen können. Wegen eines Formfehlers darf die MDM (Bewegung für ein Demokratisches Mosambik) nur in vier von dreizehn Wahldistrikten antreten. So werden FRELIMO und RENAMO, wie immer, Hauptkontrahenten sein. Wohl könnte der Gründer der MDM in den parallelen Präsidentschaftswahlen eine Chance haben.
Die zweite Brücke über den Zambezi innerhalb Mosambik wurde ihrer Bestimmung übergeben. Mit 80 Millionen Euro ist die nach dem Präsidenten Guebuza genannte Brücke die zweitgrößte des Landes. Bis jetzt konnte der Fluss nur per Fähre überquert werden, was oft tagelange Wartezeiten einschloss. Nun können die 2.4 km in Minuten geschafft sein.
Im Schlussdokument ihrer Vollversammlung prangerten die Bischöfe die menschenunwürdigen Bedingungen in Mosambiks Gefängnissen an. Die Haft soll den Menschen wieder gesellschaftsfähig machen, nicht umbringen. Sie erinnerten an den Tod von 15 Häftlingen im Februar.
Vier Verdächtige aus Südafrika, Botswana, Deutschland und Portugal wurden festgenommen, als sie angeblich große Mengen ätzender Chemikalien an die Turbinen bringen wollten. Cahora Bassa am Sambesi ist einer der größten Stauseen in Afrika und eine lebensnotwendige Stromquelle für Mosambik, Südafrika und Simbabwe.
Sie wurden bei Ausschreitungen am Wochenende inhaftiert, als die Menge gegen Rot Kreuz Personal protestierte, in der Annahme, dass diese die Cholera gebracht hätten. Die Behörden hatten bei Ausbruch der Seuche lediglich Wasser in Reservoirs und Brunnen chloriniert. Warum sie in der Haft starben, ist noch nicht geklärt.
Nach den schweren Regenfällen und Überschwemmungen zum Jahreswechsel sind nun 350 000 Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Durch den Ausbruch der Cholera in Simbabwe verschärft sich die humanitäre Lage, da die Seuche auf die Nachbarländer übergreift.
Die Regierung von Mosambik, unterstützt von China, plant unterhalb von Cahora Bassa einen weiteren Stausee zur Stromerzeugung zu bauen, den Mphanda Nkuwa Damm. Es gibt schon über 30 Dämme am Lauf des Sambesi, die Tausende Menschen entwurzelt, und die Umwelt negativ beeinflusst haben. Da der meiste Strom für den Export bestimmt ist, wird den Menschen vor Ort nicht viel geholfen werden. Auch liegt das Gelände in einer Erdbeben gefährdeten Region.