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Tausende Mädchen aus Nigeria, viele minderjährig, sollen in Mali gezwungen werden, als Prostituierte zu arbeiten. Die Menschenhändler haben sie mit Versprechen von Jobs in Europa gelockt und halten sie in Malis Bordellen gefangen. Man spricht von 20,000 bis 40,000, die von älteren Nigerianerinnen am Weggehen gehindert werden. An viele der Bordelle ist eine Abtreibungsklinik angeschlossen. Seit Bekanntwerden der horrenden Situation arbeitet nun eine staatliche nigerianische Organisation gegen Menschenhandel (NAPTIP) zusammen mit der Polizei von Mali, um die Mädchen sicher nach Nigeria zurück zu bringen.
Finanzinstitute, die Kleinkredite verleihen, begleiten die Projekte ihrer Kunden mit Rat und Hilfe. So können die Landwirte einen reichen Ertrag erzielen und die Banken hohe Rückzahlungsquoten erwarten, die dann als weitere Darlehen ausgegeben werden. Wegen der vielen Analphabeten in den Armenvierteln muss das Verfahren möglichst unkompliziert sein.
50 Jahre nach der Unabhängigkeit versucht Mali, durch ein neues Familiengesetz die Stellung der Frau zu verbessern. Das Heiratsalter soll um drei Jahre auf 18 angehoben werden, um Mädchen mehr Schulbildung zu geben, und Frauen sollen im Erbrecht Männern gleichgestellt werden. Männer und sogar Frauen sind über die „importierten“ Werte empört. Wegen der hohen Analphabetenquote von 80% ist eine richtige Aufklärung nicht möglich. Nach den Protesten hat Präsident Touré erklärt, dass er um der nationalen Einheit willen das Gesetz nicht unterzeichnen wird.
Präsident Toure weigert sich, das neue Familiengesetz, das Frauen mehr Rechte einräumt und sie vom Gehorsam dem Mann gegenüber befreit, zu unterzeichnen. Nach lautstarken Protesten der muslimischen Gesellschaft soll der Entwurf zur weiteren Prüfung ins Parlament zurück. Die Frauengruppen sind bitter enttäuscht, doch Toure, selbst ein Befürworter des Gesetzes, fürchtet eine Spaltung des Landes.
Unter Vermittlung Algeriens sind Touareg, die früher gegen die Armee gekämpft haben, mit der malischen Regierung übereingekommen, jetzt al-Kaida Gruppen in der Sahara bekämpfen. Beide Länder haben ein Interesse daran, die Gruppe 'al-Kaida im Maghreb' zu schwächen.  
Ein im Januar in Niger entführter Brite wurde wahrscheinlich durch El Kaida Terroristen ermordet. Zusammen mit andern Europäern wurde er von Niger nach Mali verschleppt. Die Terrororganisation hatte kürzlich von der britischen Regierung gefordert, einen dort inhaftierten islamistischen „Hassprediger“ freizugeben und mit Mord gedroht. Nun soll der 22jährige Edwin Dyer tot sein.
Die EU eröffnet das erste Immigrationszentrum außerhalb Europas in Malis Hauptstadt Bamako, in der Hoffnung, dass weniger junge Afrikaner ihr Leben riskieren, um nach Europa zu kommen. Das Zentrum soll auf die Gefahren aufmerksam machen und Ausreisewilligen behilflich sein, legale Arbeit finden ohne zu rekrutieren. Auch soll die Entwicklung innerhalb Malis, das in der Mitte der Migrationsrouten liegt, angekurbelt werden.
Papst Benedikt XVI. hat Prälat Dr. Martin Krebs (51), Priester des Bistums Essen, zum Apostolischen Nuntius in Guinea (Conakry) und Mali sowie zum Titularerzbischof von Taborenta (Mauretanien) ernannt.
Touareg Rebellen haben 44 Soldaten der Mali Armee freigelassen. Die Geste könnte den Weg zu einem Frieden ebnen. Die Touaregs kämpfen schon länger für mehr Selbstständigkeit und einen größeren Anteil am Reichtum des Landes. Ein ähnlicher Konflikt im benachbarten Niger geht weiter. Libyen und Algerien versuchen zu vermitteln.
In einem der schwersten Angriffe seit der Aufkündigung des Waffenstillstands im letzten August haben Touareg-Rebellen in der Nähe von Abeibara einen Konvoi der Armee angegriffen, 20 Soldaten gefangen genommen und acht Fahrzeuge erbeutet.
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