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Die Wahlkommission hat bestätigt, das Präsident Ravalomanana mit der absoluten Mehrheit von 54,8% der Stimmen im ersten Wahlgang für weitere fünf Jahre im Amt gestätigt wurde.
Nach Auszählung der Stimmen der Wahl vom 3. Dezember zeigt sich, dass der scheidende Präsident bei den Ergebnissen weit vorne liegt. Die offiziellen Zahlen werden noch erwartet. Wahlbeobachter bestätigen einen geordneten Verlauf der Wahlen nach demokratischen Normen.
Während einer Auslandsreise von Präsident Marc Ravalomanana erklärte Armeegeneral Fidy den Ausnahmezustand. Inzwischen ist die Regierung wieder in Kontrolle. General Fidy hat vergeblich versucht, am 3. Dezember für das Präsidentenamt zu kandidieren. Die Medien streikten zwei Tage lang gegen den Versuch der Regierung, die Berichterstattung über den Zwischenfall mit Drohungen zu verhindern.
Die Regierung verhindert die Einreise des Führers der Arema Partei, Pierrot Rajaonarivelo, der sich als Gegenkandidat bei den kommenden Wahlen aufstellen lassen will, und droht ihn zu verhaften. Der im Exil in Frankreich lebende Oppositionsfüher war Premierminister im vorherigen Regime und wurde im August wegen Unterschlagung zu 15 Jahren harter Arbeit verurteilt. Für die Präsidentschaftswahlen am 3. Dezember haben sich 18 Kandidaten präsentiert.
Viele Erdölkonzerne kämpfen um Lizenzen für die neu entdeckten Erdölvorkommen. Madagaskar kann in den kommenden Jahren mit Einkommen in Milliardenhöhe rechnen. Global Watch, eine Organisation gegen Korruption, fordert von der Regierung Transparenz und Verantwortung, damit die Einnahmen zur Armutsbekämpfung verwendet werden.
Bundespräsident Köhler ist auf seiner zweiten Afrikareise in Madagaskar angekommen. Während seines Besuches will er sich vor allem über die Themen Bildung und Umwelt informieren.
Eine von Mosquitos übertragene Viruskrankheit, die auf der Insel Réunion letztes Jahr 20% der Bevölkerung befiel und 90 Todesfälle verursachte, hat Madagaskar erreicht. Auch in Mauritius und den Seychellen werden Fälle gemeldet.
Eine Untersuchung UNICEF stellte fest, dass in manchen Teilen des Landes bis zu 74% der Kinder an Unterernährung leiden. Grund sind Überschwemmungen Anfangs des Jahres und eine Dürre in den letzten Monaten. Auch sind die Weltmarktpreise für Vanille, ein Hauptexport, in einem Jahr von 180 auf 50 Dollar per Kilo gefallen.
Auf einer Sitzung in Mauritius diskutierte die südafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (SADC) den Antrag Madagaskars, Mitglied zu werden.
Die USA werden Madagaskar über die nächsten vier Jahre 110 Millionen Dollar geben, um Landrechte und Kredite für den landwirtschaftlichen Bereich zu stärken, der durch eine drei Jahre dauernde Dürre gelitten hat. In Madagaskar leben 70% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
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